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PENSIONSVERSICHERUNG
Bewertung

Kündigung keine Minute bereut

2,3
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Administration / Verwaltung bei Pensionsversicherungsanstalt in Wien gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Sinnvolle Tätigkeit im sozialen Bereich, Gleitzeit, gute Bezahlung

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Tätigkeit an sich ist nicht schlecht, allerdings macht einem das Betriebsklima, der fehlende Leitfaden in der Bearbeitung, die teilweise veralteten Schulungsunterlagen und lückenhaften Arbeitsanleitungen die Arbeit wirklich schwer.

Schon beim Einstellungsgespräch wird man mit falschen Versprechungen geködert, bzw. werden essentielle Dinge verschwiegen. Entweder weiß die Personalabteilung nicht wie die Realtät in den Leistungsabteilungen aussieht, oder es werden absichtlich gewisse Aspekte der Firmenkultur beschönigt und verschwiegen. Das angepriesene angenehme Betriebsklima und kollegiale Miteinander habe ich anders wahrgenommen.

Gleich zu Beginn der Anstellung wird den neuen Mitarbeitern gesagt, dass man Probleme immer gerne und gleich ansprechen soll, da es öfters zu Kündigungen durch Mitarbeiter kommt, wo sich im Nachhinein herausstellt, dass man da “noch etwas machen hätte können”, wenn das Problem besprochen worden wäre. In der Realität wird vieles aber abgewunken und nicht ernst genommen auch wenn das selbe Problem von mehreren Mitarbeitern gemeldet wird. Die Verantwortung wird eher auf den Mitarbeiter abgewälzt, der ein Anliegen ansprechen möchte.

Während der Ausbildung hat man öfters die Chance einen Feedbackbogen zur Ausbildung und der Arbeit in den Gruppen auszufüllen, der dann an die Landesstellendirektion weitergeleitet wird. Ich habe nicht das Gefühl, dass diese gelesen werden, da erwähnte Situationen und Schilderungen von Problemen nicht weiter verfolgt werden.

Es kann jederzeit Versetzungen geben (während der Ausbildung aber auch nach 20 Jahren in der Firma kann man noch in Abteilungen zwangsversetzt werden, in die man gar nicht will) und man hat als Mitarbeiter dadurch kein Mitspracherecht bezüglich seines Karriereweges.

Beim Kündigungsgespräch wurde mir von der Abteilungsleitung vorgehalten, dass meine Kündigung enttäuschend sei, weil schon viel Zeit, Geld und Nerven (!!) in mich investiert wurden. Eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses wurde mir nicht ermöglicht, obwohl das in anderen Abteilungen gängig ist. Abschließend wurde mir gesagt, dass das schon " *dumm* ist zu kündigen ohne einen anderen Job zu haben, weil man ja nach einer Arbeitnehmer-Kündigung kein Arbeitslosengeld bekommt." Ich war von der Wortwahl schockiert und finde es absolut falsch, dass Mitarbeiter, egal in welcher Situation, von Vorgesetzten *dumm* genannt werden.

Verbesserungsvorschläge

Allgemein kann man sagen, dass man den Mitarbeitern mehr zuhören und Worte auch in Taten umsetzen sollte.

Es gibt zwar viele Möglichkeiten ein Anliegen zu Besprechen, allerdings wird dies nicht weiter verfolgt und schlussendlich bleibt man mit seinem Frust alleine. Konstruktive Gespräche mit Vorgesetzten sind anscheinend nicht möglich. Man muss viel runterschlucken, was langfristig keine Lösung ist, weil es irgendwann gesundheitlich nicht mehr tragbar ist.

Es kündigen laufend Mitarbeiter (allein im Monat vor mir haben 6 Mitarbeiter aus den Leistungsabteilungen gekündigt), was aber sicher nicht daran liegt, dass "junge Menschen nicht mehr arbeiten wollen". Meine Kündigung passierte, weil den Entscheidungsträgern die Probleme der Mitarbeiter sehr wohl bekannt sind aber willentlich Augen und Ohren verschlossen werden, und der schlechten Behandlung der Mitarbeiter durch die Vorgesetzten in meiner Leistungsabteilung (WLA3).

Arbeitsatmosphäre

Es wird viel gelästert. Es gibt Grüppchen die übereinander herziehen, es ist eher ein gegeneinander als ein miteinander. Jede Gruppe hat unterschiedliche Arbeitsweisen und Abläufe. In der Prüfabteilung gibt es Personen, die im Ernst denken, dass Sachbearbeiter mit Absicht (!) Fehler machen und falsche Erledigungen zum Prüfen schicken. Ich habe es auch öfters erlebt, dass Mitarbeitern, die durch ihre großzügige Pausengestaltung (tratschen, mehrere Kaffeepausen, Kreuzworträtsel lösen, uä) einen Rückstand hatten, Arbeit aus den Körben genommen und auf andere Mitarbeiter verteilt wurde.

Kommunikation

Neuerungen werden sehr kurzfristig kommuniziert, generell ist der Umgangston oft herablassend. Ich wurde vor der Abteilungsleitung gewarnt, dass ich am Besten nur lächeln solle und nichts sagen, damit ich nicht in ihr Visier komme. Die genauen Worte waren "Vor der musst du aufpassen, weil die kann dir gefährlich werden. Die lässt gerne den Chef raushängen und die bekommst du auch nicht mehr los."

Kollegenzusammenhalt

Man wird schon 1-2 Kollegen finden, mit denen man sich versteht, allerdings machen es einem die Lästereien schwierig ein Vertrauensverhältnis zu seinen Kollegen aufzubauen. Eine Person muss nur kurz das Zimmer verlassen und schon wird über diese Person negativ gesprochen. Das Verhalten wird zum Teil auch von der Gruppenleitung verstärkt, die ebenfalls mit manchen Mitarbeitern über andere Kollegen lästert und schlechte Stimmung gegen eine Person macht. Man kann kaum persönliche Informationen teilen, weil man nicht weiß, was über einen selbst geredet wird, wenn man nicht anwesend ist.

Work-Life-Balance

Gleitzeit ist auf jeden Fall sehr positiv, ich habe dennoch einen Punkt abgezogen, weil es schwierig ist nach der Arbeit abzuschalten, da die personelle Situation und der Umgang miteinander sehr belastend sein kann

Vorgesetztenverhalten

Der absolute Tiefpunkt der PVA. Ich wurde von meiner Abteilungsleitung in der WLA3 "unkooperativ und abweisend" genannt und während dem Kündigungsgespräch wurde mir vorgeworfen, dass ich *dumm* sei. Generell scheint die Abteilungsleitung krampfhaft das letzte Wort haben zu müssen, weswegen konstruktive Gespräche nicht möglich sind. Ich könnte noch einiges ausführen, was aber hier den Rahmen sprengen würde.
Die Gruppenleitung bevorzugt eindeutig gewisse Gruppenmitglieder und lässt ihre schlechte Laune auch gerne an den anderen Mitarbeitern aus, die nicht zu ihren Lieblingen gehören. Entweder wird Druck aufgebaut, dass man schneller arbeiten solle, oder es werden gehässige Kommentare zur Arbeitsweise gemacht. Auch redet die Gruppenleitung schlecht über die Leistung mancher Gruppenmitglieder, die Probleme werden aber mit den betroffenen Personen selbst nicht besprochen. Es wäre konstruktiver, wenn mit den Mitarbeitern geredet werden würde, anstatt nur hinter dem Rücken zu lästern.

Interessante Aufgaben

Gut an der Arbeit ist, dass sie sinnstiftend ist und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet, da ein funktionierendes Sozialsystem sehr wichtig ist und ich mich auch gerne mit meiner Arbeit identifizieren möchte. Allerdings ist der Aufgabenbereich in der Leistung sehr breit gefächert, was sich durch die Auflösung von Spezialisten-Teams immer mehr verstärkt. Man kann in einem so breiten Arbeitsfeld kein Fachwissen mehr aufbauen, man muss sich immer mehr “durchwurschteln”.

Gleichberechtigung

Es gibt viele Frauen in Führungspositionen, was ich positiv wahrgenommen habe. Man kann sich in der Fraueninitiative engagieren, um Kontakte herzustellen.

Umgang mit älteren Kollegen

Wie mit langjährigen Kollegen umgegangen wird, hängt stark mit dem jeweiligen Vorgesetzen zusammen. Einerseits werden bei manchen Alteingesessenen auch bei geringem Arbeitseifer beide Augen zugedrückt und eine schützende Hand drüber gehalten, andererseits kann ein Vorgesetzter auch langjährigen Mitarbeitern die Arbeit sehr schwer machen, z.B. indem die Mitarbeiter willkürlich abgekanzelt werden.

Arbeitsbedingungen

Im Großraumbüro ist die Geräuschkulisse durch die vielen Mitarbeiter und die dröhnende Lüftung eher hoch, außerdem laufen auch mehrere Radios parallel auf verschiedenen Sendern. Die Tische sind teilweise so ausgerichtet, dass man stundenlang in die Sonne starren muss, die Jalousien gleichen eher einem Fliegengitter und helfen da nicht viel. Ebenfalls lassen sich auch nicht alle Tische in der Höhe verstellen, d.h. ergonomisches Arbeiten ist nur jenen möglich, die einen guten Tisch erwischt haben. Das derzeitige Ausweichquartier ist katastrophal. Die Gemäuer sind so veraltet, dass sich über Nacht ein fauliger Geruch in den Büros breit macht der auch nach ausgiebigem Lüften nicht ganz verschwindet. In meinem Büro wurde im Winter ein Fensteröffner kaputt, wodurch sich das Fenster nicht mehr ganz schließen ließ und nur angelehnt werden konnte. Es kam ein Techniker, der dies beheben sollte und nachdem er sich das Problem angesehen hatte, fragte er uns ob es uns wichtig sei ob das Fenster verschließbar wäre, denn er braucht ein Ersatzteil und das gibt es aber nicht.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es gibt Recyclingtonnen und es wird vermehrt digital gearbeitet.

Gehalt/Sozialleistungen

Die Einstufung und Vorreihung ist durch die Dienstordnung sehr transparent. Von dem Gehalt kann man auch in der Ausbildung gut leben und wird auch zuverlässig überwiesen. Es werden laufend Leistungen wie Impfungen oder Untersuchungen durch den Betriebsarzt angeboten.

Image

Nach außen werden Werte kommuniziert, welche intern aber nicht gelebt werden. Es wäre schön, wenn diese Ideale auch durch Handlungen in die Tat umgesetzt werden würden. Intern wird die PVA von vielen Mitarbeitern “die Anstalt” genannt.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt Seminare zur persönlichen Weiterentwicklung, die Aufstiegschancen hängen meiner Einschätzung nach jedoch stark von den Vorgesetzten ab oder ob man jemanden kennt, der ein gutes Wort einlegt.

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Arbeitgeber-Kommentar

Manuel Feistritzer, HR-Team
Manuel FeistritzerHR-Team

Sehr geehrte*r Ex-Kollegin*Ex-Kollege,

vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns Ihr Feedback über Ihre Erfahrungen bei uns mitzuteilen. Es tut uns leid zu hören, dass Ihre Wahrnehmung bei der Pensionsversicherung nicht Ihren Erwartungen entsprochen hat.

Wir nehmen Ihre Kritik zur Kenntnis und möchten sicherstellen, dass wir Ihre Anliegen angemessen adressieren. Es ist bedauerlich zu hören, dass Sie bereits beim Einstellungsgespräch das Gefühl hatten, mit falschen Versprechungen gelockt worden zu sein. Wir legen im Recruiting großen Wert darauf, transparent und ehrlich über unsere Unternehmenskultur und Arbeitsbedingungen zu informieren.

Alle unsere Schulungsunterlagen werden regelmäßig auf ihre Aktualität überprüft und vor jedem Einsatz erforderlichenfalls überarbeitet. Zusätzlich stehen unsere Unterlagen allen Mitarbeiter*innen in unserem Intranet zur Verfügung, wo diese stets aktuell gehalten werden.

Um ein möglichst hohes Level an Kundenservice gewährleisten zu können, müssen wir als verantwortungsbewusstes Unternehmen dafür Sorge tragen, dass in allen zentralen Bereichen ausreichend Personal zur Verfügung steht. Daher werden besonders gute Mitarbeiter*innen Möglichkeiten zu Fortbildung und entsprechender Versetzung geboten. Dies geschieht immer nach ausführlicher, vorheriger Rücksprache mit allen daran beteiligten Personen (Mitarbeiter*in, Praxisbetreuung, Gruppenleitung und Abteilungsleitung) und geht auch mit einer entsprechend höheren Vergütung einher. Wir finden es sehr schade, dass diese Maßnahme in Ihrem Fall nicht positiv wahr- und angenommen werden konnte. Generell werden Versetzungen stets mit Bedacht durchgeführt, erfolgen ausschließlich wenn es für das Funktionieren einer Abteilung erforderlich und ausreichend begründbar ist. Versetzungen stellen eine Ausnahme dar und erfolgen niemals willkürlich.

Die von Ihnen direkt angesprochene Abteilungsleitung verwehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe, die Sie in Ihrer Bewertung erheben. Weder von der Abteilungsleiterin noch ihrer Vertretung wurden persönlich beleidigende Ausdrücke verwendet. Dass unsere Abteilungsleitung sehr enttäuscht und überrascht von Ihrer Kündigung war und auch ihr Unverständnis darüber geäußert hat, ist zwar korrekt, allerdings auch menschlich verständlich, nachdem von unserer Seite viel Zeit und Geld in Ihre Ausbildung investiert wurden und Ihre Vorgesetzten zudem überaus zufrieden (!) mit Ihrer Arbeit waren. Die von Ihnen erwähnte einvernehmliche Lösung war nie Thema, weil Sie die Dienststelle mit Ihrer einseitigen Kündigung vor vollendete Tatsachen stellten.

Bezüglich der von Ihnen negativ erwähnten internen Informationsweitergabe möchten wir festhalten, dass das kurzfristige Kommunizieren von Neuerungen im Sozialversicherungsrecht oftmals dem Gesetzgeber geschuldet ist. Aber unserer Meinung nach macht eben genau dieser Aspekt unsere Aufgaben so spannend und vielseitig.

Dass Sie die Arbeitsbedingungen in unserem Ausweichquartier als nicht optimal empfunden haben, bedauern wir sehr. Aufgrund der gerade laufenden Generalsanierung ist ein vorübergehendes Ausweichen in andere Büros leider zwingend notwendig. Dank der umfassenden Generalsanierung werden wir unseren Mitarbeiter*innen künftig einen hochmodernen Workplace anbieten können und eben durch diese Erneuerung tragen wir dafür Sorge, dass unsere Kolleg*innen langfristig optimale Arbeitsbedingungen vorfinden werden.

Was Ihre Anregungen zur Verbesserung betrifft, so nehmen wir diese sehr ernst und werden prüfen, wie wir sie in die Tat umsetzen können. Wir sind bestrebt, das Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeiter*innen weiter zu verbessern, um sicherzustellen, dass sie sich bei uns wohl fühlen und ihr volles Potenzial entfalten können. Anerkennung und Respekt am Arbeitsplatz sind enorm wichtig und sollen natürlich allen Mitarbeiter*innen entgegengebracht werden.


Mit freundlichen Grüßen
Manuel Feistritzer
HR-Team

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