Viel Potenzial und niemand, um es auszuschöpfen.
Arbeitsatmosphäre
Von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich. Obwohl HR Vorbild sein sollte eher kühl, viel geschlossene Türen, Druck und starke Hierarchie-Denke. In den Teams jedoch sehr gut.
Kommunikation
Man bemüht sich, mehr auch nicht. Wie und was kommuniziert wird ist etwas aus der Zeit gefallen und sicherlich auch Abteilungs-abhängig. Ein Intranet mit 1-Way-Kommunikation und austauschbaren CEO-Updates an der Oberfläche kratzend, ab und an Rundmails und Flurfunk, der nur langsam runter tröpfelt runden das Bild, das man von einem Konzern wie Porsche hat, ab.
Kollegenzusammenhalt
Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen sich wo es geht, springen füreinander ein und halten zusammen. Natürlich gibt es überall Diven (Männer wie Frauen), die in Sachen Zusammenarbeit - um es vorsichtig zu formulieren - strategisch vorgehen, aber das ist kein Porsche-Unikum.
Work-Life-Balance
Unabhängig von der Funktion gibts All-In-Verträge, die auch größtmöglich ausgenützt werden, also auch für Berufseinsteiger*innen. Grundlegend sind die Arbeitszeiten extrem großzügig (Keine Kernarbeitszeit - ein Mega-Benefit!), aber die wenigsten können das ausnützen.
Wert sind diejenigen, die der Firma möglichst viel Überstunden schenken, nicht die mit der besten Leistung. Man muss sich schon ein sehr dickes Fell wachsen lassen, wenn man in der Regelarbeitszeit bleiben möchte. Die Führung hat halt noch ein sehr veraltetes Bild von Work-Life-Balance.
Die nach außen groß gepriesene flexible Home-Office-Regelung (mehr als 2 Tage pro Woche mobile Arbeit) wird intern in der Personalabteilung vom Top Management weitestgehend verhindert. Greetings from 2010!
Vorgesetztenverhalten
Kommt natürlich auf die Führungskraft an. Manche halten sich strickt an das Minimum an Führungsverhalten, das man in hauseigenen Trainings vermittelt bekommt, andere gehen die Extra Mile und nehmen sich wirklich Zeit. Letztere sind aufgrund des hohen Workloads selten zu finden.
Interessante Aufgaben
Mein Arbeitsbereich war super abwechslungsreich, interessant und fordernd. Abgesehen von den Stunden, die für sinnlose PowerPoint-Präsentationen für diverse Führungskräfte draufgehen, die man bauchpinseln muss.
Gleichberechtigung
Papier (oder halt Präsentationen) sind geduldig. Es wird hart am Thema Vielfalt und Gleichberechtigung gearbeitet, aber ein Blick auf die Führungskräfte/Vorstände reicht, um den Status Quo zu begreifen. Porsche versucht, hier nach außen ein besseres Bild zu schaffen, als dass es der Wahrheit entspricht.
Umgang mit älteren Kollegen
Selten ein Unternehmen erlebt, das sich hier so stark einsetzt. Ältere Menschen werden geschätzt, eingebunden und es gibt viele attraktive Angebote. Top!
Arbeitsbedingungen
Büroräumlichkeiten wie man sie von einem Großkonzern erwartet. Gut ausgestattet und in der Regel bekommt man alles, was man sich für eine gute Arbeitsplatzausstattung wünscht.
Klassische Flurhallen anstatt open door.
Minimalistische Besprechungsräume anstatt Begegnungszonen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Thema steckt bei Porsche noch in den Kinderschuhen, es ist definitiv nicht Prio 1. Aber es geht voran.
Da wo es nicht weh tut (Kopierpapier, Beleuchtung, ...), wird gern mal dran gedacht. Alles andere (Fleischkonsum in der Kantine, E-Mobilität bei Dienstfahrzeugen, ...) muss noch warten.
Gehalt/Sozialleistungen
Extreme Unterschiede auf gleichem Karriere-Level. Für ein Unternehmen in dieser Größe und mit diesen Rekordumsätzen in den letzten Jahren sicherlich am unteren Ende der Vergleichsskala mit anderen Playern - es kommt aber auch immer drauf an, wie gut man selbst verhandelt. Oder mit wem man sich in der Kantine blicken lässt.
Gehaltserhöhungen finden marginal statt.
Übers Gehalt hinaus wird sehr viel geboten: eine anständige Kantine, massig Vergünstigungen bei Partnerunternehmen, günstige Sport- und Sprachangebote, Sonderzahlungen.
Man darf halt nicht hinterfragen, wieviel oder wenig man mit den All-In-Klauseln verdient.
Karriere/Weiterbildung
Hier lässt sich Porsche nicht lumpen. Die Programme sind toll und werden teils von internen als auch externen Trainer*innen gehalten. Wenn Weiterbildung wichtig ist, werden hier niemandem Steine in den Weg gelegt - im Gegenteil sogar.