Toll für erste Erfahrungen, als langfristiger AG mies und selbstzerstörerisch. Ein sinkendes Schiff
Gut am Arbeitgeber finde ich
Immerhin viel Raum, um Dinge als Berufsanfänger auszuprobieren. Selbst Praktikanten können teils On-Air, was in anderen Unternehmen undenkbar ist. Wer strategisch vorgeht, ist hier klar im Vorteil. Erfüllt den Zweck einer Schule
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Strategie notwendig, um individuell voranzukommen.
Nachdem grundlegende Kompetenzen gelernt wurden, hält einen hier aus genannten Gründen nichts mehr. Kompetenzen werden anderswo mehr geschätzt und besser vergütet. Bei Puls4 ist man ein ersetzbares Zahnrad, kein Mensch. Kein Home Office (außer für die Lieblinge). Keine Kantine oder vergleichsweise Angebote. Kühlschrank mit Fertigessen zu horrenden Preisen soll das ersetzen
Verbesserungsvorschläge
Kompetente Führungskräfte einsetzen, Führungskräfte, die sich tatsächlich für MA interessieren. Bessere Bezahlung, bessere Arbeitsverteilung, mehr Benefits (nein, ein Obstkorb, der gefühlt sofort leer ist und gratis Kaffee aus der Ranzmaschine gleichen niedriges Gehalt nicht aus)
Arbeitsatmosphäre
Lästerei ist Alltag (wobei die von einigen wenigen ausgeht und sich wie eine Krankheit in der Redaktion verbreitet), Saufen als "Teambuilding", Grüppchenbildung. Praktikanten werden gerne von vornherein als "komisch/unsympathisch" abgestempelt. Kaum Förderung von Mitarbeitern. Mitarbeiter betteln um Fortbildungen
Kommunikation
vieles hinterrücks. Was wirklich gedacht wird, erfährt man hintenrum. Generell Intransparenz bzgl. Entscheidungen. Unzufriedene MA werden als chronisch unzufrieden abgestempelt. Dass die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen zusammenhängen könnte, scheint unrealistisch
Kollegenzusammenhalt
Trotz Lästereien immerhin etwas Ehrlichkeit unter Kollegen. Unzufriedenheit schweißt zusammen
Work-Life-Balance
Regelmäßiges Einspringen in Frühdienste und Arbeiten außerhalb der Arbeitszeiten ist zumindest in den Redaktionen Usus. Begründung: So ist der Job als Redakteur. Bei der Konkurrenz gibt es diese Probleme interessanterweise nicht.
Vorgesetztenverhalten
Unehrlich. Man weiß nie woran man ist. Vorgesetzte weisen Verantwortung von sich, sind generell unstukturiert. Beispiel: Beitrag soll 18 Uhr fertig sein. Text wird bis 16 Uhr nicht abgenommen, weil man sich noch Gedanken machen müsse. Absolutes Chaos im tagesaktuellen Journalismus. Gehaltserhöhungen nicht möglich, weil "dem Unternehmen gehts so schlecht". Wird laut Kollegen seit jeher als Grund genannt. Subjektiv geben sie wenig Wert auf Probleme oder Wünsche der Mitarbeiter. Zeigt sich natürlich auch in der hohen Fluktuation - die natürlich nichts mit den Arbeitsbedingungen zu tun hat! Kurioserweise sind Freunde des Vorgesetzten alle irgendwann auch Vorgesetzte geworden.
Interessante Aufgaben
Interessant und abwechslungsreich ist der Redaktionsalltag allemal.
Gleichberechtigung
Subtiler Sexismus scheint aus meiner Sicht leider auch hier vorhanden. In anderen Unternehmen der Branche sicher schlimmer. Redaktion ist sehr weiblich, interessanterweise aber CVDs fast nur Männer ohne Fachausbildung/Quereinsteiger (Freunderlwirtschaft?). Selbst bezeichnen sich Vorgesetzte gerne als Feministen, machen aber trotzdem komische Kommentare bspw. zur Bikini-Szene in Euphoria. Wer die Serie kennt, weiß was gemeint ist...
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen haben definitiv bessere Arbeitsbedingungen, müssen weniger leisten als jüngere.
Arbeitsbedingungen
Zu viel Arbeit für zu wenig Mitarbeiter für wenig Geld. Ungleiche Arbeitsverteilung. Von manchen wird quasi nix erwartet. Gegangene Mitarbeiter werden nicht nachbesetzt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da bemüht sich das Unternehmen zumindest.