Meine persönlichen Erfahrungen bei PWC: Ein Albtraum!!!
Verbesserungsvorschläge
@Kommentar zur Rückmeldung von PWC:
Danke für die Rückmeldung von PWC. - Bedauerlicherweise kann ich mich dieser Darstellung inhaltlich nicht anschließen.
Die Art und Weise, wie PWC versucht, mit Floskeln zu beschwichtigen bzw. Themen selektiv auszublenden, ist nicht neu.
Hier wird versucht, hinlänglich bekannte Systemmissstände auf subjektive Empfindungen und banale Unklarheiten zu reduzieren.
Letztlich geht es aber nicht um Empfindungen oder Unklarheiten, sondern um Fakten:
Fakt 1: Die erwähnte Überstunden-Thematik ist arbeitsrechtlich in Österreich eindeutig geregelt und vielfach ausjudiziert.
Demnach können Arbeitnehmer auf ihre Überstundenansprüche nicht rechtswirksam verzichten. (OGH 4. 3. 2013 8 ObA 10/13y) - D. h. derartige Dienstvertragsinhalte sind unabhängig von der Formulierung rechtlich nichtig.
Dies gilt auch im Falle von sogenannten All-In-Verträgen. - In diesem Fall ist gesetzlich verpflichtend eine sogenannte Deckungsrechnung durchzuführen:
Hier wird ermittelt, wieviele Überstunden durch die (über den Grundlohn hinaus gewährte) Überzahlung abgedeckt sind. - Werden tatsächlich mehr, als die abgedeckten Überstunden geleistet, besteht Anspruch auf Vergütung der Mehrleistung.
Basis für diese Deckungsrechnung sind die Arbeitszeitaufzeichnungen, in denen die tatsächlich geleisteten Überstunden erfasst und dauerhaft gespeichert bleiben müssen.
Eine nachträgliche Löschung der tatsächlich geleisteten monatlichen Mehrzeiten/Überstunden in den Zeitaufzeichnungen durch den Arbeitgeber ist gesetzlich folglich nicht erlaubt.
Weiterführende rechtliche Informationen dazu finden sich beispielsweise auf den Internetseiten von WKO, AK oder GPA. (GPA und AK beraten und vertreten ihre Mitglieder übrigens rechtlich gratis ... auch vor dem Arbeitsgericht)
Einer erfahrenen Arbeitsjuristin entlockten diverse Passagen im Dienstvertrag bzw. der zugehörigen Gleitzeit/überstunden/regelung ein mildes Lächeln ...
... Zitat: "In der Praxis kommt es in diesen Fällen regelmäßig zur Nachzahlung von Überstunden (Anmerkung: Sie sollte recht behalten). - Wer in letzter Konsequenz jedoch nicht bereit ist, dafür notfalls auch bis zum Arbeitsgericht zu gehen, schaut mitunter durch die Finger. - Es gibt nämlich Unternehmen, die lassen es beinhart darauf ankommen, weil sie wissen, dass manche Dienstnehmer diesen Schritt scheuen."
Was die in der PWC-Rückmeldung bemühten Begriffe Objektivität, Angemessenheit und Transparenz betrifft, so wären diese im Zusammenhang mit der Ethik-Kommission tatsächlich wünschenswert gewesen.
Ich habe den gegenständlichen Sachverhalt ungeschönt mit einer honorigen Juristin/Mediatorin nachbesprochen. - Ihr Fazit war vernichtend: Eine professionelle Verfahrensführung bedürfe neben fairen Rahmenbedingungen (u. a. Faktenbasiertheit etc. ...) sowohl der Beherrschung/Anwendung der fachlichen Skills, als auch eines geeigneten Persönlichkeitsprofils. Diese erforderliche Professionalität könne sie im gegenständlichen Fall nicht erkennen. Sie sprach wörtlich von einem "Desaster", "schweren handwerklichen Fehlern in der Verfahrensführung" sowie von einer "Riesensauerei".
Eine derart agierende Stabsstelle als Ethik-Kommission zu bezeichnen, ist tragisch-komisch. - So macht man den Bock zum Gärtner! - Zwischen dem PWC-Selbstbild und der gelebten Realität liegen leider Lichtjahre.
Fakt 2: Diese Rahmenbedingungen ermöglichen es, Menschen ungesehen zu mobben und anonym fertig zu machen.
Fakt 3: PWC hat bis heute keinen Betriebsrat – und das bei mehr als 1000 Mitarbeitern allein in Wien!
Es ist ein Naturgesetz, dass abgeschlossene Systeme ohne funktionierende Regulation dazu neigen, zu pervertieren. - Dies gilt für biologische Systeme (z. B. Körperzellen, die dann unkontrolliert mutieren) ebenso wie für menschliche Organisationseinheiten (z. B. Unternehmen, in denen ein Machtgefälle einseitig ausgenutzt wird).
Vor diesem Hintergrund bzw. auf Grund der geschilderten Missstände wäre ein unabhängig agierender Betriebsrat gerade bei PWC dringend nötig. - Dies wäre ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz, Mitarbeiterschutz, Augenhöhe, Fairness, Rechtssicherheit und Vertrauen.
Warum es bei PWC dennoch keinen Betriebsrat gibt, darauf kann sich jeder selbst einen Reim machen.
Fakt 4: Auf kununu wurde PWC seit 2008 von 398 Personen mit durchschnittlich 3,7 Sternen bewertet. Dieser Wert liegt unter dem Branchendurchschnitt für Beratung/Consulting (3,9 Sterne).
Einer der größeren Mitbewerber wurde seit 2007 von 856 Personen mit durchschnittlich 4,4 Sternen bewertet.
Meine persönlichen Erfahrungen bei PWC decken sich mit vielen Schilderungen aus aktuellen und älteren kununu-Bewertungen. - Ein klarer Hinweis dafür, dass sich an den grundlegenden Problemen bei PWC seit Jahren nichts geändert hat ... leider!!!
Arbeitsatmosphäre
Das Betriebsklima innerhalb der PWC-Bubble ist trotz Duz-Kultur polarisierend und toxisch. – Wer nicht bei jeder der gefühlt 1000 PWC-Policies laut Hurra ruft, ist hier falsch.
Erst recht, wenn in Anbetracht von real existierenden Problemen die Sinnhaftigkeit von Abläufen und Prioritäten hinterfragt wird.
Feedback und Verbesserungsvorschläge sind jedoch unerwünscht, auch wenn sie sachlich gerechtfertigt wären.
Vorbei ist es dann mit der zuvor gehypten weltoffenen Diskussionskultur und Pluralität.
Stattdessen wird man dann mehr oder weniger subtil geschnitten.
Fortsetzung aus Platzgründen unter dem Punkt "Vorgesetztenverhalten".
Vorgesetztenverhalten
Fortsetzung zu Arbeitsatmophäre u. Vorgesetztenverhalten:
Im Worst-Case findet man sich plötzlich vor einer PWC-internen Kommission wieder, die sodann mit grotesken Anschuldigungen loslegt.
Was dabei intern abgeht, erinnert hinsichtlich der Rahmenbedingungen und Methoden an vieles andere, nur nicht an eine professionelle Stabstelle im westlichen Wertekontext.
Unvorstellbar, wie hier mit Menschen umgesprungen wird. - Man wähnt sich in einem Kafka-Roman.
Das gelinde gesagt „verhaltensoriginelle“ Agieren dieser PWC-internen Stabstelle wird von PWC-Insidern hinter vorgehaltener Hand als bekanntes Phänomen hingenommen. - Da hat jemand PWC-intern ganz offensichtlich Narrenfreiheit.
Als mögliche Erklärung dafür, warum die PWC-Geschäftsführung diesem Treiben tatenlos zuschaut, werden innerhalb der Bubble sämtliche Klischees bemüht ...
Arbeitsbedingungen
Das tägliche Handling der Administration/Userprogramme gestaltet sich im Arbeitsalltag nicht zuletzt durch die Zersplitterung in verschiedene Programme, Benutzeroberflächen und Kompetenzen als überaus umständlich und zeitaufwendig.
EDV-Programme laufen zum Teil extrem langsam.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Inhalt und Umfang (m)eines (Standard)-Dienstvertrages samt beigefügter Policies würde einer Diplomarbeit alle Ehre machen.
Ich kann daher jedem nur empfehlen, den Dienstvertrag genau zu lesen bzw. rechtlich prüfen zu lassen.
Weiters kann ich ebenfalls nur empfehlen, die Gehaltsabrechnungen prüfen zu lassen. – Wer gerne unbezahlte Überstunden macht, ist bei PWC gut aufgehoben.
Dafür gibt es überdurchschnittlich lange Arbeitstage und viel Stress.
Image
Die Diskrepanz zwischen dem vollmundigen Selbstbild von PWC und der gelebten Realität könnte nicht größer sein.
Karriere/Weiterbildung
Die hohe Personalfluktuation samt all den damit einhergehenden Folgeproblemen ist angesichts diverser Missstände bei PWC kein Zufall.
Viele suchen hier ihr Glück und sind nach kurzer Zeit dermaßen ernüchtert, dass sie nach 1 bis 2 Jahren die Reißleine ziehen und gehen.