Gut, wenn man die Kunst des "Einschleimens" beherrscht
Gut am Arbeitgeber finde ich
* Vielfältige Möglichkeiten: Die Bandbreite der Geschäftstätigkeiten bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.
* Ausgezeichnete Bezahlung und Benefits: Die Bezahlung und die Sozialleistungen sind außergewöhnlich gut.
* Talentierte Mitarbeiter: Hier arbeiten einige extrem talentierte und intelligente Menschen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die extrem konservative, bürokratische und traditionelle Kultur dieser Bank ist meiner Meinung nach ein großes Problem. In diesem Tempo wird sie nicht mithalten können. Ich sehe RBI aufgrund dieser Schwächen in naher Zukunft nicht als leuchtenden Stern.
Verbesserungsvorschläge
* Dynamischeres Management: Sie sollen einen dynamischeren Transformationsmanager ein Stellen und trennen Sie sich nach und nach von der alten Garde. Das Unternehmen braucht dringend neue Energie und Denkansätze.
* Vertrauenskultur: Das Vertrauen zwischen Mitarbeitern und Management fördern.
* Echte Diversität und Inklusion: Eine Kultur, die sich ihrer selbst bewusst ist und Diversität und Inklusion wirklich lebt schaffen. Keine Ansammlung von Homophoben, Sexisten, Rassisten und Menschen mit Überlegenheitskomplexen.
Das Land leidet bereits genug unter dieser Mentalität. Als "internationale" Bank sollte das Ziel sein, ein Vorbild für andere Institutionen zu sein.
Arbeitsatmosphäre
Wahrscheinlich das konservativste Unternehmen, in dem ich je gearbeitet habe, und das in einem recht konservativen Land und einer sehr konservativen Branche. Das Management spricht zwar viel von Veränderung und Agilität, aber die Geschwindigkeit, mit der diese Veränderungen umgesetzt werden, ist sehr schleppend. Das liegt zum großen Teil an der sehr traditionellen Hierarchie und der daraus resultierenden Einstellung des Managements, angefangen beim CEO.
Kommunikation
Die Firma hat in den letzten Jahren eine enorme Verbesserung in der Nutzung technologischer Lösungen zur Informationsvermittlung durchgemacht. Es war schon fast erschreckend zu sehen, wie die Dinge noch vor ein paar Jahren gehandhabt wurden - Online-Meetings zu planen schien für viele ein Fremdwort zu sein. Zum Glück wurden die Mitarbeiter mittlerweile entsprechend geschult.
Allerdings ist die Anzahl der Meetings schlichtweg absurd. Es gibt eine Tendenz zu sehr großen, abteilungsübergreifenden Meetings, die viel zu häufig stattfinden und in denen Informationen geteilt werden, die für viele Teilnehmer irrelevant sind. Das verschwendet nicht nur enorm viel Zeit, sondern auch eine Menge Geld.
Die Führungskräfte geben Informationen nicht richtig weiter, sodass man am Ende in dreistündigen Meetings sitzt, von denen vielleicht eine Stunde relevant ist.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des Unternehmens gibt es klare Grüppchenbildungen, die sich vor allem an Hierarchieebenen und Nationalitäten orientieren. Es herrscht ein spürbarer Kampf um die jeweiligen Positionen, was wohl an der guten Bezahlung liegt. Um sich Vorteile zu verschaffen, kommt es regelmäßig zu Situationen, in denen sich Kollegen gegenseitig ausstechen, insbesondere diejenigen mit Migrationshintergrund. Diese haben oft Angst, ihre Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Österreich zu verlieren. Die österreichischen Mitarbeiter zeigen teilweise einen gewissen Überlegenheitskomplex und können vor allem gegenüber den östlichen Kollegen herablassend sein.
All diese Spannungen führen zu einem Arbeitsklima, in dem es an Vertrauen mangelt und die Mitarbeiter nicht zusammenarbeiten, sondern jeder nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Diese Einstellung wird der Bank als Ganzes bei der Transformation sicherlich nicht helfen.
Work-Life-Balance
Die österreichischen Kollegen genießen in der Regel eine gute Work-Life-Balance. Das Unternehmen bietet zudem eine erstaunliche Auswahl an Benefits - mir ist kein anderes Unternehmen in Wien bekannt, das Vergleichbares bietet.
Allerdings arbeiten die osteuropäischen Kollegen oft doppelt so hart wie ihre österreichischen Kollegen. Obwohl Englisch die Unternehmenssprache ist, bringt es Vorteile im Umgang mit dem österreichischen Management, wenn man Deutsch spricht.
Interessante Aufgaben
Das Unternehmen hat eine breite Palette von Projekten und Aufgaben, und es gibt viele interessante Dinge, die man tun kann. Allerdings ist das Bürokratie-Level unglaublich. Die Kultur muss sich noch stark verändern, damit diese Bank für die Zukunft gerüstet ist. Sie steckt noch immer in der traditionellen alten österreichischen Banker-Mentalität. Wie ich bereits erwähnt habe, sprechen sie viel über Veränderung, haben aber große Schwierigkeiten bei der Umsetzung, angefangen von der Spitze.
Gleichberechtigung
In den letzten Jahren hat die Bank die Themen Diversität und Inklusion stark vorangetrieben, allerdings hauptsächlich im Hinblick auf LGBTQ+ und Frauen. Die alte Garde in der Führungsetage ist jedoch deutlich spürbar noch immer homophob und chauvinistisch eingestellt. Dies wird sich wohl erst mit einem radikalen Wechsel im Management ändern.
Andere Diversitätsaspekte, wie Menschen mit Behinderungen, ethnische Minderheiten, religiöse Minderheiten etc., werden überhaupt nicht thematisiert. Das Unternehmen versucht zwar, sich als divers darzustellen, scheitert aber grundlegend daran, die wahre Bedeutung von Diversität und Inklusion zu verstehen und umzusetzen.
Arbeitsbedingungen
Solide Kantine
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch hier rühmt sich das Unternehmen als Vorreiter in Sachen Umwelt. Es gelingt ihm jedoch nicht, ein echtes Gefühl für Umwelt und Soziales in seiner DNA zu verankern. Oftmals konzentriert man sich auf bestimmte öffentliche Kennzahlen, nur um Erfolge zu verbuchen. Im Kern wirken die Bemühungen in diesen Bereichen jedoch leer. Dies zeigt sich deutlich daran, dass sich das Unternehmen weigert, sich aus Krisenländer zurückzuziehen, obwohl Länder international sanktioniert wurde und Kriegsverbrechen vorgeworfen werden. Diese niedrige Moral zugunsten von Profiten ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Kultur im Kern oberflächlich ist und Dinge nur der Außenwirkung dienen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Bezahlung und die Sozialleistungen sind wahrscheinlich die besten im ganzen Land. Das ist der Hauptgrund, warum jeder hier arbeiten und um jeden Preis bleiben möchte.
Leider führt dies dazu, dass Menschen andere, die sie als Bedrohung ansehen, aus dem Weg räumen. Anstatt sich gegenseitig zu unterstützen, herrscht hier eine Ellbogenmentalität, weil die Leute die großartigen Vorteile dieses Unternehmens weiterhin genießen wollen. Dieses Verhalten wird hauptsächlich von Menschen aufrechterhalten, die schon sehr lange im Unternehmen sind und ehrlich gesagt keine neuen Ideen haben und sich nicht an das sich schnell verändernde Umfeld anpassen können.
Image
Kurz gesagt: alt, schwerfällig, konservativ und gierig.
Karriere/Weiterbildung
Das Unternehmen bietet viele exzellente Programme, und wenn man einen guten Vorgesetzten hat, kann man diese leicht nutzen. Es gibt aber auch Manager, die versuchen, einen auszubremsen.