Human Resources, oder doch Human Replacements?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen und der generelle Teamzusammenhalt sind unschlagbar. Hier gibt es Menschen, die nicht nur Kollegen, sondern auch echte Unterstützer sind. Die technische Ausstattung ist ebenfalls zeitgemäß und erleichtert den Arbeitsalltag.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang mit motivierten Mitarbeitern ist enttäuschend. Es fehlt an echter Wertschätzung, sowohl bei der Gehaltsstruktur als auch in der Unterstützung persönlicher und beruflicher Ziele. Prozesse sind oft starr, und es fehlt an Offenheit für Veränderung, was auf Dauer frustrierend ist.
Verbesserungsvorschläge
Der Arbeitgeber sollte sich intensiver mit dem Begriff „Human Resources“ auseinandersetzen und verstehen, dass der Erfolg des Unternehmens von den Mitarbeitern abhängt. Das Credo, dass jeder ersetzbar ist, sollte überdacht werden – insbesondere, wenn der Raiffeisengedanken gelebt werden soll.
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung ist grundsätzlich gut – solange der Chef einen guten Tag hat. Die Zusammenarbeit im Team ist motivierend, und die Kollegen sind
wirklich großartig. Leider trüben chronische Unterbesetzung und ungleiche Arbeitsteilung die Atmosphäre. Wer einmal die berühmte "Extra-Meile" geht, sollte sich auf regelmäßige Marathonläufe einstellen – das wird nämlich schnell zur Norm. Flexibilität bei den Arbeitszeiten ist positionsabhängig, für manche gegeben, für andere eher ein ferner Traum.
Kommunikation
Es gibt monatliche Mitarbeiterversammlungen, die über aktuelle Themen informieren und durchaus hilfreich sind. Die Kommunikation unternehmensweit ist gut, aber abteilungsübergreifend wird es oft schwierig – fast wie stille Post, aber ohne den Spaß.
Kollegenzusammenhalt
Hier kann ich nur ein Lob aussprechen: Das Team ist außergewöhnlich. Ohne diese tollen Menschen, wäre ich wahrscheinlich schon früher gegangen. Jeder Tag endet mit einem Lächeln, dank des Humors und der Hilfsbereitschaft im Team. Die Kollegen sind wirklich das Rückgrat des Unternehmens und ich vermisse sie seit meinem Ausscheiden.
Work-Life-Balance
Die Freizeit der meisten Mitarbeiter wird respektiert, und es gibt klare Trennlinien zwischen Arbeit und Privatleben. Manche Berater haben es da schwerer, die kommen teilweise sogar im Urlaub ins Büro, weil sie der Arbeit nicht hinterherkommen. Offiziell gibt es eine 38,5-Stunden-Woche – in der Praxis wird das aber durch den Abzug von 10 Minuten täglich ausgehebelt, sodass es eher eine 39,5-Stunden-Woche ist. Überstunden werden zweimal im Jahr einfach gestrichen, was bei den vielen Überstunden für Ärger sorgt. Zudem ist der Zeitausgleich limitiert.
Vorgesetztenverhalten
Das Verhalten der Führungskräfte ist stark tagesformabhängig. Entscheidungen basieren öfters auf subjektiven Präferenzen, anstatt auf klar nachvollziehbaren Kriterien. Veränderungen oder neue Prozesse werden selten angestoßen. Oft mangelt es an Transparenz bei Entscheidungen, wodurch sich das Team manchmal orientierungslos fühlt.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben variieren je nach Abteilung und Position. In meinem Fall waren sie eher durchschnittlich, ohne große Höhen oder Tiefen.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich ist die Gleichberechtigung im Unternehmen vorhanden, jedoch fehlt manchmal ein durchgängig objektiver Blick auf die Fähigkeiten der Mitarbeiter.
Persönliche Vorlieben oder Titel scheinen gelegentlich mehr Gewicht zu haben als die tatsächliche Leistung. Frauen sind in Führungspositionen vertreten, was zeigt, dass hier durchaus Ansätze für Chancengleichheit bestehen.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Altersunterschied spielt im Team keine Rolle. Ältere und jüngere Kollegen arbeiten gut zusammen.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung ist modern: Laptop, höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle, moderne Bildschirme, Aufenthaltsräume, Duschen und Schränke. Ein großes Manko ist jedoch der tägliche Abzug von 10 Minuten Arbeitszeit, der sich über das Jahr hinweg summiert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dank engagierter Mitarbeiter hat sich das Umweltbewusstsein in den letzten Jahren stark verbessert. Die Geschäftsführung unterstützt dies zwar, aber ohne die Initiative der Belegschaft wären viele Fortschritte wahrscheinlich ausgeblieben.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt liegt im Branchenvergleich deutlich unter dem Durschnitt. Andere Finanzinstitute zahlen signifikant mehr für vergleichbare Positionen. Verhandlungen sind quasi nicht möglich, und das Gehaltsgefüge lässt wenig Spielraum. Es gibt jedoch nette Sozialleistungen wie kostengünstige Bankprodukte, Essenszuschüsse, Wellpass oder das Jobrad.
Image
Das Unternehmen hat einen guten Ruf in der Region, doch dieser scheint langsam zu bröckeln. Die hohe Mitarbeiterfluktuation und die Unzufriedenheit innerhalb des Teams bleiben auch extern nicht unbemerkt.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es, aber sie sind an Rückzahlungsverpflichtungen gekoppelt. Verlässt man das Unternehmen innerhalb von drei Jahren, müssen diese anteilig zurückgezahlt werden. Ohne die internen Bankausbildungen sind Aufstiegschancen quasi nicht vorhanden – mit diesen aber auch eher überschaubar.