Partner*innen wichtiger als Mitarbeiter*innen. Wo ist ein Betriebsrat?
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wo ist ein Betriebsrat? Warum fördert das Management nicht von sich aus die Gründung? Man hörte mal 2020/2021 von einer Mitarbeiterin, die laut nachgefragt hat, warum es keinen gibt. Diese war nicht mehr lange im Unternehmen.
Jeder in der Belegschaft weiß, dass eine Gründung eines BR die Geschäftsleitung MASSIV verärgern würde. Kommt raus aus dem Denken, dass RINGANA ein "cooler und hipper" Arbeitgeber ist. Ist es nicht - not at all.
Verbesserungsvorschläge
Es gibt für Führungskräfte ein paar Kurse aber für die Belegschaft darunter ist nicht wirklich etwas Attraktives dabei. Das Angebot steckt noch sehr in den Kinderschuhen.
Arbeitsatmosphäre
Prinzipiell in Ordnung. Innerhalb der Belegschaft rennt der Schmäh und alle sind sehr lösungsorientiert und motiviert.
Witzig ist, dass die RINGANA Partner, die die Produkte bewerben, innerhalb der Belegschaft eher unbeliebt sind…und das hat Gründe.
• Geiz ist geil im täglichen Geschäft und bei den Gehältern. Man kann bspw. von einem Hotel für ein Event ein Mittagessen für 10€ pro Person bekommen – die Führungskraft würde einem dazu auffordern zu schauen, ob man es nicht um € 9,60 bekommen kann. Das Budget läge in diesem fiktiven Beispiel bei etwa 30€ pro Person. – „Das Erstangebot ist nie das Beste!“ ist die konfuse Herangehensweise.“ Es geht teilweise ins Lächerliche und man macht keinen guten Eindruck bei Lieferanten.
Kommunikation
Durch das Intranet deutlich verbessert aber weiterhin mangelhaft. Beispiele?
• Niemand weiß, was am Ende vom Jahr rausgekommen ist, Bilanz/Gewinn etc. wird nicht veröffentlicht. Wenn man Glück hat, gibt’s vom Director (Führungsebene unter Geschäftsleitung) irgendwann eine Umsatzzahl in einer Grafik zu sehen.
• Wenn von irgendwo Ideen kommen, die nicht umsetzbar oder realtitätsfremd wirken, heißt es immer „Das Mgmt will das so“
• Nach großen Projekten wie einer Großveranstaltung oder einem Weihnachts- oder Summer-Sale findet es die Geschäftsleitung nicht nötig, sich bei der gesamten Belegschaft (weil so viele involviert) mit einem 2-Zeiler zu bedanken.
• Bei Kritik zum Umgang mit Covid 19 war die erste Antwort: „Wir sollten mal generell froh sein, dass wir noch einen Job haben bzw. nicht in Kurzarbeit sind!“ Großartige Response, besonders da das Geschäft weiter super gelaufen ist und alle gut zu tun hatten.
• Als endlich 2 Tage die Woche HO gemacht werden durfte, informierte die Firma die Belegschaft, dass dies jetzt möglich ist.Montag & Freitag ausgenommen. Vertrauen? Null (wurde später geändert)
• Krankmeldung etc. ab Tag 1(!!) Vertrauen null. Wegen Kopfweh muss man zum Arzt.
Kollegenzusammenhalt
• Sehr gut
• Kununu Bewertungen werden von „Chancen-Geberinn“ verzerrt, die sind Großteiles die 5* Bewertungen hier
• Man muss klar zwischen Angestellten und Partnern unterscheiden.
Work-Life-Balance
• Relativ freie Zeiteinteilung. Stundenabbau möglich.
Vorgesetztenverhalten
• Im Jahr 2020 wurde d eigene Event GmbH mit dem RINGANA Event Team fusioniert. Die Leitung wurde nicht nach Erfahrung bzw. Können besetzt, sondern nach familiären Verbindungen. Über diese Fusionierung, die auch vertragliche Änderungen mit sich brachten, wurden wir Anfang September informiert. Rückwirkend fand d Fusionierung schon am 30. August statt. Tolle Kommunikation
• Es ist sehr schwierig, Kritik bzw. Sorgen in die Hände der FK zu legen, wenn diese aufgrund familiärer Verbindungen quasi in der Geschäftsleitung verhaftet ist. Man kann sich dabei nicht wirklich vertreten fühlen.
• Langjährige, super Geschäfts-Partner bekommen kein Vertrauen. Jahr für Jahr wird ihnen suggeriert, dass wir immer alles ausschreiben müssen, wissentlich, dass wir keine anderen Optionen haben und die Firmen schon das beste Preis-Leistungs-Paket haben.
• Im Jahr 2020 (Rekordjahr!) gab es pandemiebedingt keine Weihnachtsfeier. Als Weihnachtsgruß kam am 18.12. eine kurze E-Mail der Geschäftsleitung, dass man frohe Weihnachten wünscht. Unpersönlicher und un-wertschätzender wäre es kaum gegangen
Gleichberechtigung
• Ich kann nur dazu sagen, dass meine damalige weibliche Teamleitung weniger Geld verdiente als ich, und zwar deutlich. Die akademische Ausbildung war ident und die Erfahrung auch.
• Eine Kollegin, die Anfang im Q1 2023 eingestellt wurde, verdient das idente Gehalt, das ich bekommen habe – als Teamleitung. Gender-Pay Gap lässt grüßen.
• Auf der Direktoren-Ebene (zweithöchste) sind Männer klar in der Mehrheit.
• Den Umgang im daily business kann ich nicht beurteilen. Es gibt sehr viele junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (wohl ein Gehaltsthema).
• Bei einem Afterwork-Drink am Standort St. Johann wurden langjährige Mitarbeiterinnen geehrt. Dabei gab es einen Gutschein und einen Blumenstrauß. Ein Teil der Geschäftsleitung sagte „im Spaß“ auf der Bühne, dass diese ja nur den Blumenstrauß verschenk hätte. Sehr witzig, oder? Zeigt aber die Einstellung der Belegschaft gegenüber.
Arbeitsbedingungen
• Große, helle Büros
• Höhenverstellbare Tische
• Zwei Bildschirme
• Gute, kostenlose Kantine in der Steiermark. Gute Kantine mit € 4,40 Stützung in Wien
Umwelt-/Sozialbewusstsein
• Es gibt gefühlt ein halbes Dutzend Personen in der Firma, die sich jeden Tag überlegen, mit welchen Goodies und Geldleistungen man Partner dazu bringen kann, besser zu performen und mehr Umsatz zu bringen.
• Fast jeden Monat werden zwischen 80 und 150 Partner für 3 Tage nach Wien eingeflogen, um Sie zu bespaßen und zu schulen. Kostet eine Lawine und es gibt KEINERLEI Erfolgskontrolle. Man weiß nicht, was diese Aktionen bringen, aber das Geld wird beim Fenster rausgeworfen
• Aktionen für die Belegschaft? Ein Bonus-System für die Belegschaft? Daran ist nicht im Ansatz zu denken. Warum beteiligt man die Angestellten nicht am Erfolg des Jahres? Ein Prozentsatz des Gewinns, der auf alle Angestellten aufteilt wird. Das würde motivieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Wo soll man nur starten? „Geiz ist Geil!“ ist das Motto.
Man kann sich mal die Stellenangebote ansehen und weiß dann ungefähr, wohin die Richtung geht.
MERCHANDISE, TREND- & MARKTFORSCHUNGSMANAGER: ab € 2.500 brutto; MARKETING MANAGER – SCHWERPUNKT STORYTELLING & COPYWRITING: ab € 2.500 brutto ; SENIOR DESIGNER: € ab 2.500 brutto (!!); BUSINESS DEVELOPMENT EXECUTIVE: ab € 2.200 (!!) brutto
Wie will man Top-Leute dazu bekommen, bei solchen Summen überhaupt eine Bewerbung abzusenden? Verhandeln kann man aber solche Beträge sind in meinen Augen zu lächerlich und zu peinlich, um diese überhaupt online zu stellen.
• Ich verdiente mit 31 Jahren, akademischer Ausbildung und guter Berufserfahrung im Jahr 2022 € 3.700 brutto pro Monat. Mit diesem Gehalt war ich scheinbar Spitzen-Verdiener. Von meiner FK und anderen Kollegen in Führungspositionen bekam ich öfter die Aussage: „Naja mit dem Gehalt bist du bei RINGANA eh schon super dabei!“ Mit knapp € 2.500 netto ist man quasi Spitzenverdiener? Wow!
• RINGANA versteht nicht, dass der Arbeitsmarkt umkämpft ist und die Gehälter nicht mehr kompetitiv sind. Schon gar nicht in Wien. Sie leben noch immer ein bisschen in ihrer steirischen Welt.
Image
• Gehaltsentwicklung de facto nicht möglich. Man kann dort durch gute Leistung nicht mehr verdienen, nur bei Beförderungen und selbst da sind sie Sprünge sehr gering
• Gehaltsverhandlungen fürchterlich strukturlos, keiner weiß, wer zuständig ist, über Monate hört man nichts. Man muss aktiv nachfragen. Alle Gehälter gehen über einen einzigen Schreibtisch. Dort werden sie nach Lust und Laune entschieden. (so hat man das Gefühl). Würde man nur 25€ mehr verlangen, man bekäme ein „Friss-oder-Stirb Gegenangebot“ von € 9. Nur um nicht schwach zu wirken.
• Jahr 2020, 2021, Rekordjahre für RINGANA. Wieder zweistelliges Wachstum. Ein finanzielles Dankeschön an die Belegschaft? Negativ
2020, 2021 COVID bedingt keine Weihnachtsfeier. Ein kleiner Gutschein für die Belegschaft als Danke für das gute Jahr? Negativ. Nicht einmal ein 25€ Billa/Spar Gutschein. Einfach gar Nichts.
Hier muss scheinbar die pure Gier sprechen. So kann man ein Unternehmen mit 500 Angestellten nicht leiten. So baut man keine Loyalität auf. Die HR kann alle Employer-Branding Aktivitäten einstellen, wenn nicht einmal die Basics funktionieren.
• Die Fluktuation ist irre hoch.
Karriere/Weiterbildung
• Nach 3 Jahren im Unternehmen wollte ich mich intern weiterentwickeln. Nach einigen Gesprächen wurde klar, dass ich sehr gut ins Business Development passe und sie mich gerne dort haben möchten.
Ab Jänner 2023 wurden alle Gehälter um ein paar % angehoben (Die FK-wurde nicht müde zu betonen, dass man das ja nicht machen müsste)
Ich war noch bis März 2023 in der Tochter-Gmbh für Events angemeldet und hätte dann zur RINGANA Gmbh wechseln können um den neuen Job anzutreten.
Das Angebot seitens RINGANA: Die paar %, die ich von Jänner bis März 2023 mehr verdient habe, bekomme ich im neuen Job nicht mehr. Man müsse aufs „Gehalt im Teamgefüge achten“ Dort wären scheinbar € 3.950 brutto für eine Person mit viel Erfahrung und Know-How zu viel gewesen.
• Einer anderen Person wurden aufgrund einer Beförderung im Herbst 22 etwa 5-10% mehr Gehalt ausbezahlt. Diese Person bekam die Anpassung der paar % im Jahr 2023 dann nicht. Hätte sie die Beförderung nicht bekommen, hätte sie jetzt ca. gleiche Gehalt für d. geichen Tätigkeiten.
Wo liegt hier bitte die Logik? Es ist unbegreifbar.
Egal, wem man innerhalb der Firma diese Geschichten erzählt, jede/r kennt ähnliche Beispiele und schüttelt den Kopf