"Wir machen uns die Welt so wie sie uns gefällt" - Kritik und Probleme gibt es nicht
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Wenn man sie findet: super Kollegen
- Tolle Infrastruktur: schöne Büros in zentraler, ruhiger und gut erreichbarer Lage
- Home Office Möglichkeiten: sehr flexible Zeitgestaltung, um (wenn möglich) auch von zuhause aus zu arbeiten
- Interessantes Produkt
- Internationales Arbeiten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Gelebte Firmenkultur: „RM Family“ wird in dem Sinne gelebt, dass "durchhalten" in stressigen Phasen vorausgesetzt wird und viele Überstunden vorprogrammiert sind.
- Meinungen und Feedback werden nicht 1:1 wiedergegeben, sodass einem Wörter im Mund verdreht werden und Kritik nicht mal an bis die Spitze gelangen kann (Ob diese dann angenommen werden würde, ist eine andere Frage)
- MitarbeiterInnen werden am laufenden Band ausgetauscht beziehungsweise ist die Fluchtrate stetig am steigen - fragt sich an dieser Stelle, ob man mit Kritik nicht arbeiten will und einfach blind mit dem alten Muster weitermacht? Wieso sollte man denn auch etwas ändern, dass seit über 30 Jahren funktioniert? ;)
- Natürlich wird viel Firmenintern gefeiert mit Events, aber ein ehrliches „Danke“ ist meist ein Fremdwort
Verbesserungsvorschläge
- SELBSTKRITISCHER WERDEN, Feedback annehmen & damit arbeiten, vor allem auf Managementebene: Es werden Probleme aufgezeigt, die viele Kündigungen verhindern & das allgemeine Arbeitsklima verbessern könnten.
- Gute MITARBEITERINNEN FÖRDERN, anstatt diese einfach gehen zu lassen: Kündigungsgründe sind oft Wochen, Monate vorher bekannt. Anstatt sich den Problemen zu stellen, wird der auf kurze Sicht leichtere Weg gewählt und neuer Ersatz gesucht. Ein langjähriger Mitarbeiter aber nicht durch einen neuen, Branchenfremden ersetzt werden kann, ist anscheinend nicht offensichtlich.
- FEHLENDES VERSTÄNDNIS der Arbeit: Gebotene Unterstützung bringt am Ende des Tages keinerlei Arbeitserleichterung. Hier fehlt einfach das Know-How der Aufgaben und Arbeitsweisen der MitarbeiterInnen - egal ob Produktion oder Büro. Das hat auch zur Folge, dass Deadlines zu eng gesetzt werden.
- DEADLINES: Ob es der Mangel an Fachkräften, die zu lange Liste von „dringenden“ Projekten oder das Unverständnis gegenüber der Prozesse hinter der verrichtenden Arbeit ist. Fakt ist, dass seit viel zu langer Zeit Arbeiten „seit gestern fertig sein müssen“, was qualitative und fehlerfreie Ergebnisse unmöglich macht.
Arbeitsatmosphäre
Lob bekommt man nur über dritte Personen, nie direkt oder persönlich - keine Kritik ist Lob genug. Fairness und Vertrauen sind dem Management und vielen Vorgesetzten ein Fremdwort.
Kommunikation
In den Meetings, bei denen man oft überflüssig dabei ist, obwohl man eigentlich nicht beteiligt ist, kommen mal mehr, mal weniger relevante Informationen auf. Meistens muss man sich benötigte Informationen jedoch eigenständig einholen.
Auch erreichen nicht alle Updates alle MitarbeiterInnen beziehungsweise oft nicht die Richtigen oder die, die jenes Thema betrifft.
Kollegenzusammenhalt
Tolle Kollegen, die auch abteilungsübergreifend gut zusammenarbeiten. Man kennt sich untereinander und findet schnell Anschluss und Freunde, die man auch gerne außerhalb der Arbeitszeit um sich hat.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance existiert meist durch die All-In Verträge nicht. Problematik hier: wenn man einmal bei anderen Themen mithilft oder etwas übernimmt, bekommt man es nicht mehr los. Gerade bei großen Events, Fachkräftemangel oder sonstigen Zusatzaufgaben werden viele Aufgaben an Kollegen "übergangsweise" gegeben. Übersunden häufen sich und wachsen von Monat zu Monat, wenn man sich selbst nicht bewusst davor sträubt - aber Achtung, denn das wird nicht gern gesehen!
Vorgesetztenverhalten
Realistische Ziele werden schon lange nicht mehr gesetzt. Die Arbeit und Aufgaben häufen sich, die MitarbeiterInnen werden weniger - aber das ist kein Problem, da die RM Familie zusammenhalten muss und man diese Arbeit mitmachen "darf". Quasi ein aufgezwungenes 2 für 1 Angebot: doppelte Arbeit für gleiches Gehalt. Kein Wunder also, dass aktuell so viele neue Stellen ausgeschrieben werden.
0 Sterne wären hier auch eine faire Bewertung
Interessante Aufgaben
Durch das internationale Arbeitsfeld bekommt man immer wieder Aufgaben, die den Alltag recht spannend gestalten. Auch das Produkt und die Branche sind interessant und vielfältig!
Zum Thema "Arbeitsbelastung" sieht es jedoch wieder ganz anders aus (siehe Punkte oben)
Gleichberechtigung
Im Grunde genommen okay und im Vergleich nicht besser oder schlechter als bei anderen Firmen. Teilweise passt jedoch das Stichwort "Freunderlwirtschaft" auch ganz gut.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsausstattung ist der dementsprechenden Arbeit angepasst und gut. Der Lärmpegel kann durchaus zunehmen, wenn man kein Einzelbüro zur Verfügung hat oder nicht die Möglichkeit des Home Office wahrnehmen darf. Auch die Büroausstattung ist gut und kann bei Bedarf erweitert werden.
Für die Arbeit, die im Urlaub anfällt oder spontan reinkommt, gibt es in der Regel keine Vertretung. Heißt also, dass entweder diese Sachen vorgeplant oder danach erledigt werden müssen. Auch ist es üblich, dass neue MitarbeiterInnen schon in der ersten Woche allein im Büro sitzen oder die Urlaubsplanung nicht funktioniert und man alleine bei jeglichen Notfällen reagieren muss.
Es wäre ja eine Zumutung der Firma gegenüber, wenn das Firmentelefon am Wochenende oder gar über den Urlaub in der Firma oder ausgeschaltet bleibt. Wie kann man nur? Ständige Erreichbarkeit ist ein Muss!
Gehalt/Sozialleistungen
Gehaltsverhandlungen gestalten sich schwierig, der Lohn ist aber pünktlich auf dem Konto.
Image
Nach außen will man das perfekte Image und top Qualität kommunizieren. Man merkt aber schnell, dass es in vielen Bereichen zahllose Probleme gibt und man hier in einer scheinheiliger Welt lebt. Probleme dürfen nicht an- oder ausgesprochen werden, denn Kritik ist unerwünscht oder wird "überhört". Sollte doch etwas den Führungskräften, HR oder Management direkt erzählt werden, wird sich dem Problem höchstwahrscheinlich auch nicht angenommen. Schwer einzuschätzen, ob man sich durch diese Kritik persönlich angegriffen fühlt oder einfach niemand Lust hat etwas zu ändern. Sehr schade.
Karriere/Weiterbildung
Eigene Akademie, die viele Schulungen anbietet und ein breites Themenfeld abdeckt. Bei Schulungen und Kursen die man selber anfordert, läuft es dafür anders. Weiterbildungen können doc auch in der Freizeit besucht werden und oftmals bekommt man auch nur schwer eine Freigabe dafür.