So zerstört man das Betriebsklima. Message: Homeoffice nur 1 Tag und wir müssen alle wieder Überstunden machen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Beantwortung dieser Frage gestaltet sich zunehmend schwierig. Es gibt noch einige Kollegen, mit denen eine Zusammenarbeit sehr gerne gesehen wäre. Allerdings besteht die Befürchtung, dass diese Zusammenarbeit nicht mehr lange aufrechterhalten werden kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Rückvergütung innerhalb des eigenen Unternehmens liegt im unteren Prozentsatzbereich (fängt bei 1 % an).
Andere Unternehmen können über den Betriebsrat Spar-Gutscheine mit deutlich höherer Rückvergütung erwerben. Es stellt sich die Frage, warum die eigenen Mitarbeiter dann beim Einkaufen deutlich höhere Kosten tragen sollten.
Verbesserungsvorschläge
Die Möglichkeit, die Arbeit im Homeoffice zwei bis drei Tage pro Woche zu erledigen.
Die Belegschaft ist die wichtigste Ressource des Unternehmens.
Arbeitsatmosphäre
Wenn Sie die Möglichkeit zum Homeoffice ganz entziehen oder auf nur einen Tag pro Woche begrenzen möchten, um „Gleichheit“ unter allen Mitarbeitenden herzustellen, sollten Sie bedenken, dass dies wahrscheinlich Unzufriedenheit auslösen wird. Ein solcher Schritt legt zudem die Frage nahe: Weshalb dann nicht allen Beschäftigten ein Firmenfahrzeug oder gar 30 Urlaubstage gewähren, wenn es wirklich nur darum geht, alle gleichzustellen?
Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass eine solche Entscheidung unter Umständen dazu führen kann, dass gerade die besonders qualifizierten und schwer ersetzbaren Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen. In der Folge wären wir gezwungen, externe Fachkräfte oder Dienstleister zu beauftragen, was oftmals ein Vielfaches an Kosten mit sich bringt.
Kollegenzusammenhalt
Es ist darauf hinzuweisen, dass inzwischen kaum noch jemand enttäuscht reagiert, wenn Kolleginnen und Kollegen das Unternehmen verlassen. Im Gegenteil: Viele sind regelrecht erleichtert oder freuen sich sogar für jene, die sich entschließen, das „sinkende Schiff“ zu verlassen und an anderer Stelle bessere Bedingungen vorfinden.
Work-Life-Balance
Zudem hört man, dass die Gerüchte aus den Nachrichten – etwa Forderungen nach Mehrarbeit, am liebsten unbezahlt und in der Freizeit – bereits bei uns umgesetzt werden. Dem Mitarbeitenden wird regelrecht vermittelt, man sei undankbar, wenn man keine Überstunden leistet.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten stellen sich nachweislich auf die Seite des Managements, was im Arbeitsalltag spürbar wird. Jegliche Kritik gilt sogleich als Widerstand, und die Stimmung gegenüber dem Teamleiter (oder höheren Ebenen) wird in der Folge nachhaltig vergiftet.
Interessante Aufgaben
Teilweise kommen Anfragen, mit dem Budget eines Kiosks ein intergalaktisches Raumschiff zu entwickeln. Da die Konkurrenz so etwas offenbar auch geschafft hat, werden gerne Projekte verglichen – die tatsächlichen Kosten jedoch meist nicht.
Gleichberechtigung
Die Zentrale (HZ) rangiert klar auf Platz eins, während sämtliche anderen Standorte weit abgeschlagen auf Position 20 und darüber hinaus folgen.
Arbeitsbedingungen
Die Stimmung variiert zwar, ist jedoch überall überwiegend schlecht. Grundsätzlich sind die Arbeitsmittel gut, doch nicht alle Beschäftigten dürfen tatsächlich alles bestellen, was sie benötigen. Stattdessen wird vielerorts nachgefragt: „Brauchst du das wirklich?“
Gehalt/Sozialleistungen
Da das Gehalt an eine „Überstundenpauschale“ gekoppelt ist, bewegt es sich tendenziell eher im unteren bis mittleren Bereich. Ein Kollege hat die geleisteten Arbeitsstunden mit jenen aus dem IT-Kollektivvertrag verglichen und festgestellt, dass es sich dabei monatlich um mehrere hundert Euro Unterschied handelt. Zudem steigt mit höherem Gehalt auch die Pauschale für zu leistende Überstunden, sodass die meisten Kolleginnen und Kollegen regelmäßig 15, 20 oder sogar 25 Überstunden pro Monat erbringen.