Die lange aufbewahrte Abrechnung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das ich nicht mehr dort arbeite, das ich wenigstens ein paar sehr nette Leute dort getroffen habe und doch ein paar sehr interessante Erfahrungen und Einblicke während einer nationalen Gesundheitskrise gemacht bzw. bekommen habe.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Missmanagement, schlechte Bezahlung für einen Job, der essentiell für öffentliche Gesundheits- und Sozialdienste ist, Das ein Streit mit den Coaches bis zur höchsten Eskalationsstufe gebracht wurde, trotz mehrerer Meetings mit der Geschäftsführung gingen mehrere Mitarbeiter zur Arbeiterkammer, um sich über unhaltbare Zustände zu beschweren.
Verbesserungsvorschläge
Sich auf die Definition des Wortes "Soziales" besinnen und nicht nur Abteilungen und Meetings danach benennen, sondern auch danach handeln und diese Inhalte auch vehement beim Auftraggeber einfordern.
Arbeitsatmosphäre
Während in einigen höher-gestellten Abteilungen Friede-Freude-Eierkuchen herrschte und man sich gegenseitig zu den diversen Erfolgen abbusselte und beglückwünschte, wurden die meisten Angestellten wie menschliche Werkzeuge behandelt, es wurde gemobbt und ein System aus willigen Günstlingen um Vorgesetzte erschaffen. Es wurden Personen in Positionen befördert, für die sie nicht geeignet waren, weil sie einen Sympathiebonus bei Vorgesetzten hatten. Das Management war sich dieser Probleme bewusst und hat diese noch dazu gefördert.
Kommunikation
Klare Kommunikation zwischen den öffentlichen Auftraggebern und der Firma war sehr schlecht bis nicht vorhanden, diese Problem zog sich auch durch das ganze Unternehmen. Teilweise wurden wichtige Inhalte falsch, gar nicht oder kurzfristig kommuniziert.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war eher passabel, da die Günstlingswirtschaft der Teamleitung eher Misstrauen gesät hat. Es haben sich viele einzelne Gruppen aus Mitarbeitern, Coaches usw. gebildet, die untereinander kommuniziert haben, aber nicht miteinander. So konnten sich Falschmeldungen oder falsche Auskünfte oft lange halten.
Work-Life-Balance
Dass man in einem Callcenter auch an Feiertagen arbeiten muss, ist weithin bekannt, es gab die Möglichkeit seine Dienstwünsche rechtzeitig zu äußern, durch Personalmissmanagement waren die zuständigen Personen jedoch hoffnungslos überlaufen und nahmen so viele Dienstwünsche nicht wahr.
Vorgesetztenverhalten
Von der Teamleitung aus wurde auf manche "unerwünschte" Personen Druck ausgeübt, gemobbt und generell äußerst unprofessionell gehandelt. Laut meinen Beobachtungen wurde dieses Verhalten auch von der Projekt- und der Geschäftsleitung teilweise unterstützt beziehungsweise bewusst übersehen.
Es gab auch Missmanagement mit dem Personal, es wurden mehrere hundert Mitarbeiter von deren Leiharbeitsfirmen per WhatsApp-Nachricht um 4 in der Früh gekündigt, die selben Mitarbeiter wurden ein paar Tage danach wieder angeschrieben und gefragt, ob sie nicht doch wieder arbeiten möchten. Es wurden auch schon mal vergessen, den Austritt von mehreren Mitarbeitern der zuständigen Leihfirma zu kommunizieren, wodurch diese Zuviel Lohn an Mitarbeiter auszahlte. Dieser musste natürlich dann wieder zurück gefordert werden. Natürlich war auch der Klassiker dabei: Hohe Positionen wurden durch Familienangehörige der Geschäftsleitung oder ähnlichem besetzt, ungeachtet ob diese Personen geeignet waren.
Interessante Aufgaben
Ich möchte nicht alles schlecht machen, ich und meine engeren Kollegen konnten in einer Zeit, die sehr aufregenden und herausfordernden für die gesamte österreichische Bevölkerung war vielen Menschen direkte Hilfestellung leisten, wir haben akute Probleme durch schnelles Handeln gelöst, auch wenn die zuständigen öffentlichen Stellen (für die wir die wir beauftragt wurden) eher hinderlich und bremsend wirkten als hilfsbereit und lösungsorientiert zu handeln.
Gleichberechtigung
Hier konnte ich keine Probleme feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Mit älteren Kollegen wurde ganz gut umgegangen, sie bekamen einiges an Unterstützung und Nachsicht.
Arbeitsbedingungen
Es waren zur Mittagszeit nie genügend Arbeitsplätze zur Verfügung, die Hardware war meistens sehr veraltet, die Wissensdatenbank war leider bei einigen Artikeln nicht korrekt oder outdated. Der Wechsel zwischen verschiedenen Standorten war manchmal etwas chaotisch.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine besondere Mülltrennung, es wurden oft eher sozial schwache Leute und ungeeignete Leute angestellt, damit diese in eine gewisse Abhängigkeit hineinrutschen: Wenn man sonst schwer einen Job bekommt, dann lässt man dem derzeitigen Arbeitgeber schon einiges durchgehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war freundlich formuliert äußerst unterdurchschnittlich. Coaches bekommen das selbe Gehalt wie normale Callcenter Mitarbeiter, Teamleitung bekommt soviel, wie woanders normale Callcenter Mitarbeiter. Das Unternehmen bemühte sich generell eher darum, unqualifizierte Leute in bestimmte Positionen zu hieven, damit man sie nicht voll bezahlen musste.
Image
Welches Image?
Karriere/Weiterbildung
Es wurden nur Unternehmensinterne Ausbildungen angeboten, mit einer Coachausbildung der Firma kann man bei den meisten anderen Callcentern "brausen gehen", wie man so schön in Wien sagt.