Andauernde finanzielle Existenzängste trotz Vollanstellung (bis zu 56 Stunden pro Woche)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Diverse Weiterbildungsmöglichkeiten mit Top-Experten verschiedenster Bereiche in der Russmedia-Akademie. Ich habe außerdem das Gefühl, der oberste Geschäftsführer ist sehr bemüht um seine Mitarbeiter, leider wird ihm wohl nicht viel zugetragen, wie es wirklich von seinen untergebeneren Chefitäten gehandhabt wird. Ich denke, wenn er davon wüsste, würde sich vieles zum Besseren wenden. Daher rührt auch meine Bewertung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Gehälter in manchen Abteilungen sind wirklich ein Witz. Nicht wenig Mitarbeiter kommen trotz Vollzeitanstellung schon mit den normalen Fixkostenausgaben (Miete, Strom, Essen) an ihre finanziellen Grenzen. Einige schreiben trotz 40 Stunden Woche (in manchen Abteilungen auch immer wieder mal eine 56 Stunden Woche) alleine durch die nötigsten Ausgaben jeden Monat rote Zahlen. Diesbezügliche Schreiben der Betriebsräte werden ignoriert oder abgetan. Dabei gibt es eine ganze Liste an Mitarbeitern (auch in den Redaktionen, das Hauptaugenmerk des Unternehmens), die trotz Vollanstellung nicht im geringsten von ihrem Gehalt leben können. Arbeitspensum trotz diesem Mini-Gehalt extrem hoch, nach dem Motto "Dann geh halt, wir finden wieder jemanden, der den Job zwei-drei Jahre billig macht und dann suchen wir wieder den nächsten". Alleine in den letzten zwei Jahren massig Kündigungen, auch von sehr guten, namenhaften Leuten. Schade, dass man nicht mal diese versucht zu halten. Ich bin wirklich mit ganzem Herzen hinter dem Unternehmen gestanden, aber das kann nicht mal ich mir mehr schön reden... Sehr schade!
Verbesserungsvorschläge
Gehalt und Personalmangel sind die größten Probleme in den Redaktionen. Redakteure arbeiten sich bei einem Hungerlohn bis zum Burnout - aus Loyalität. Und wenn sie ausgebrannt sind, werden sie durch angehend Journalisten oder Quereinsteiger ersetzt, die gewillt sind, (vorerst) für das niedrige Gehalt zu arbeiten. Das ist der Kreislauf, und das kann nicht sein. Viele sind genau wegen dieser wenigen Wertschätzung gegenüber ihrer (teils jahre- bzw jahrzehntelangen Arbeit) schweren Herzens gegangen. Wie viele müssen es noch sein, bis sich was ändert? Das ist nicht das Unternehmen, in dem ich damals vor Jahren angefangen habe.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen sind in den meisten Fällen viel mehr Konkurrenten. Schon von Beginn an wird einem von diversen Teamleitern beigebracht, dass man, ohne seine Ellenbogen einzusetzen, keine Chance hat. Und das ist noch milde ausgedrückt. Zickereien, verbale Angriffe und Ausgrenzung sind in manchen Redaktionen an der Tagesordnung. Hier muss man aber verteidigend für das Unternehmen an sich sagen, dass es Stellen gibt, an die man sich in solchen Fällen wenden kann.
Work-Life-Balance
Aber das kann man dem Unternehmen nicht zum Vorwurf machen, sondern liegt am Beruf an sich. Journalismus ist ein Vollzeitberuf, viel anderes vom Tag hat man nicht.
Vorgesetztenverhalten
Ich schätze den obersten Geschäftsführer persönlich nach vielen Jahren im Unternehmen sehr. Ebenso seine zwei Stellvertreter / Partner. Was die "Chef"-Etagen darunter angeht: Viele sehen dich viel mehr als Maschinen wie als Mensch. Wenig Gehalt, massig Arbeit. Und ja nicht beschweren, dann wirst du angefeindet oder musst um deine Job und damit deine finanzielle Existenz bangen. Auch Kündigungsversuche während Corona-Kurzarbeit (wo dies rechtlich gar nicht erlaubt war) gab es schon, nur damit klar ist, wie weit manche gehen. Davon ausnehmen möchte ich aber unbedingt die beiden Tageszeitungen des Hauses, in denen die Chefs wirklich noch Wert auf ihre Mitarbeiter legen.
Gleichberechtigung
Gibt schon in vielen Abteilungen die "Schätzchen", die sich alles erlauben dürfen, und die "Armen", die alles ausbaden müssen. Aber von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich, bei manchen alles super, bei manchen gar nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht beurteilen.
Arbeitsbedingungen
Büros und Ausstattung top. Selbiges gilt für Weiterbildungsmöglichkeiten, man wird sehr gefördert. Aber vom Stresspegel her wirklich burnout-gefährdend. Liegt allerdings generell an der Branche, nicht am Unternehmen per se.
Gehalt/Sozialleistungen
Wie bereits oben erwähnt: Die Gehälter in manchen Abteilungen sind wirklich ein Witz. Nicht wenig Mitarbeiter kommen trotz Vollzeitanstellung schon mit den normalen Fixkostenausgaben (Miete, Strom, Essen) an ihre finanziellen Grenzen. Einige schreiben trotz 40 Stunden Woche (in manchen Abteilungen auch immer wieder mal eine 56 Stunden Woche) alleine durch die nötigsten Ausgaben jeden Monat rote Zahlen. Diese finanziellen Verluste auszugleichen dauert Monate/Jahre und wären bei der Weiterführung des Jobs gar nicht möglich.
Image
Ich habe immer sehr viel von Russmedia gehalten und das Unternehmen immer in Schutz genommen. Aufgrund der von mir beschriebenen Probleme, kann ich das beim besten Willen aber (leider) nicht mehr. Sehr schade, weil wirklich viel positives Potential im Unternehmen stecken würde.
Karriere/Weiterbildung
In diesem Punkt muss ich Russmedia wiederum klar hervorheben. Kenne kein Unternehmen, in dem einem derartig viele Fortbildungsmöglichkeiten geboten werden. Mit internationalen Top-Experten ihres Fachs und das innerhalb der Arbeitszeit. Weiter so!