Ein Dorfklub mit Oberliga-Ambitionen, aber …
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt nie nur Gutes oder nur Schlechtes, aber …
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die große Diskrepanz zwischen Vorstellung/Wunsch und Wirklichkeit
- Das erschreckend geringe Verständnis für Marketingprozesse
- Das hohe Desinteresse an kreativen Lösungen und die Schwierigkeit, wenn nicht gar die Unmöglichkeit, einen kreativen Prozess in Gang zu setzen
- Die geringe Innovationsbereitschaft und die oft reaktionären Handlungsmuster
- Der hohe Ressourcenverbrauch, die Orientierung auf kurzfristige, oft wenig durchdachte und vor allem wenig koordinierte Ergebnisse
- Der Mangel an zeitgemäßen Führungsqualitäten und die ausgeprägten tradierten Denkmuster
- Dass getroffene Vereinbarungen nicht bindend sind, weil 'oben schlägt unten'
- Dass Personalabgänge nie auch als Managementfehler erkannt werden
- Das Fehlen klarer Ziele, z. B. in Bezug auf die Ursachen und Auswirkungen der Krise im Bausektor und die nicht kommunizierten und erkennbaren präventiven Maßnahmen für mögliche weitere Krisen
- Der Glaube, dass eine Unternehmenskultur allein durch die Verkündung von Werten durch die Muttergesellschaft verbessert werden kann
…
Weitere Anmerkungen..
zum Stelleninserat:
”… und andere Drucksorten mit Hingabe …” – mit Hingabe ist nicht empfehlenswert, geht nur auf Kosten der eigenen Gesundheit
“…unseren Websites, Newslettern und Social-Media-Kanälen neuen Glanz.” – machen grundsätzlich die ‘Digitals’ ohne Absprache, Webseiten werden im Baukastensystem erstellt, Newsletter macht der Kollege
”… das Aussehen unserer Merchandise-Artikel … denn Perfektion ist unser Anspruch.” – wird auch gerne im Hintergrund entschieden, dann fehlt die fachliche Kompetenz und nur mehr ‘Feuerwehr’ möglich, Perfektion ist entweder kein Anspruch oder in Form der ‘eierlegenden Wollmilchsau’
”… Retuschen …” – hoher Anspruch, kaum Kenntnis und v. a. kein Interesse in Verbindung mit Ressourcenplanung
”… in Abstimmung mit externen Partner:innen wie Druckereien, Fotograf:innen und 3D-Artists … Visionen Wirklichkeit werden zu lassen.” – teilweise ja, teilweise eigenständiges Vorgehen möglich, ohne Absprache oder erst in der zweiten, dritten Runde
”In enger Zusammenarbeit mit Deinen Kolleg:innen im Marketing-Team, Produktmanagement und HR verleihst Du unserem Auftritt den erforderlichen Glanz.” – wenig echte Zusammenarbeit
“… mit der Bereitschaft, Dich ständig weiterzuentwickeln.” – eine Kombination aus der Diskrepanz Vorstellung/Wunsch/Realität, der ‘eierlegenden Wollmilchsau’ und den schlechten technischen Bedingungen
“MS Office ist für Dich kein Fremdwort, sondern ein Werkzeug, um Ideen zu formen und zu präsentieren.” – selbsterklärend..
“… sind deine Spielplätze, auf denen Großes entsteht.” – sehr unwahrscheinlich, dass Großes entsteht
“absoluter Teamgeist” und “kreatives Gefecht” – gibt es nicht
“… Hindernisse sind für Dich nicht mehr als Herausforderungen auf dem Weg zu neuen Höhen.” – Hindernisse bleiben meist Hindernisse, trotz aller Bemühungen
und:
Beim JobRad empfiehlt es sich, vorher die Kritiken im Netz zu lesen, und das Müller Bräu im Haus wird eigentlich ständig (oft zu Recht) kritisiert.
Verbesserungsvorschläge
Einen großen Modernisierungsschritt gehen. Es gilt, die Zeichen der Zeit zu erkennen, mit den veränderten Bedingungen umgehen zu lernen, grenzüberschreitend zu denken beginnen und vor allem auf der unteren Führungsebene die entsprechenden MitarbeiterInnen dafür zu gewinnen. Mehr Mut, mehr Weitblick, mehr Kreativität, mehr Konzept, mehr Pragmatismus,..
Arbeitsatmosphäre
- Weitgehend konservativ, wenig zeitgemäß, wenig Raum für Kreativität
- Große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit, ausgeprägtes ‘Bubble’-Denken
- Alte Rollenbilder bis hin zum klassischen Narzissmus, inkl. Kompetenzüberschreitungen und Top-down-Aufgabenverteilung
- Allgemein wenig Zufriedenheit, teilweise Resignation
Kommunikation
Fachlich schwierig – offene Kommunikation und Vier-Augen-Gespräche werden oft falsch gehandhabt, inkl. taktischer Informationsweitergabe
Kollegenzusammenhalt
- Wenig echte Zusammenarbeit, mehr Eigennutz/Selbstschutz
- Kompetenzüberschreitung bis hin zur Anmaßung durch Einzelne
Work-Life-Balance
- Wenig thematisiert, Ergebnisse sind wichtiger
- Home-Office und Teilzeit gleich weniger Leistung
- Burnout eines Kollegen wurde zunächst nicht ernst genommen, dann bagatellisiert oder bewusst ignoriert
- Karenz wird akzeptiert, Väter-Karenz nicht aktiv unterstützt
Vorgesetztenverhalten
- Große Diskrepanz zwischen (Selbst-)Wahrnehmung und Realität, Image ist alles
- Hohes Bedürfnis nach Anerkennung eigener Leistungen und Überzeugungen bis hin zur Anerkennung anderer
- Wenig Interesse an Gestaltungsprozessen, Mangel an objektiven Bewertungskriterien (allenfalls vage Vorstellung, schön ist, was gefällt)
- Wenig interne fachliche Abstimmung im Vorfeld bzw. Vorgehen in Eigenregie, dann nur noch ‘Feuerwehr’ möglich
- Gegenseitige Unzufriedenheit mit externen Agenturen mangels eigener fachlicher/kreativer Kompetenz
- Unklare Hierarchien bzw. Unstimmigkeiten in Entscheidungsprozessen aufgrund langjähriger privater Nähe zu einem (ehemals zwei) Kollegen
- Kein wirkliches Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter
- Probleme/Herausforderungen werden gerne aufgeschoben, in der Hoffnung, dass sie sich von selbst lösen, Kritik stößt meist auf Unverständnis, Zurückhaltung wird honoriert
- Meinungsmache durch vorgetäuschte Höflichkeit bis hin zur Kompromittierung
…
Interessante Aufgaben
Vorhanden, aber … Fake-Innovationen statt echter Kreativität
Gleichberechtigung
Wenn, dann nur oberflächlich – Themen wie z. B. Gleichbehandlung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz werden nur bedingt ernst genommen bzw. erhalten nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen meist in höheren Positionen..
Arbeitsbedingungen
- Modernes Großraumbüro (Abteilungsleiter mit eigenem Büro), ungewöhnliche Aufteilung der Raumnutzung, schlechte Akustik
- Technik nutzungsabhängig, für manche Standard, für Kreative schlecht – IT stark überlastet oder planlos
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine einzige große Investition in die Produktion (gut für die Außenwirkung), ansonsten unausgegorene, halbherzige Projekte, zahnlose Einzelbemühungen an der Oberfläche
Gehalt/Sozialleistungen
Unübliches und sehr gewöhnungsbedürftiges Stunden-/Abrechnungssystem
Image
Sehr wichtig, oft überbewertet, verzerrt in der Selbstwahrnehmung und Darstellung nach innen und außen
Karriere/Weiterbildung
- Strategische Umbesetzungen bzw. Umstrukturierungen
- Weiterbildungsmöglichkeiten sind vorhanden, der Nutzen fraglich