Ernüchternde Erfahrung: Fehlende Wertschätzung, Zeigefinger Fehlerkultur und mangelndes Vertrauen in der Führung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Flexibilität: Die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten, was eine gute Work-Life-Balance unterstützt.
Moderne Ausstattung: Gute technische Arbeitsmittel und moderne Büroausstattung, die den Arbeitsalltag erleichtern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Langsame Entscheidungsprozesse: Projekte werden durch bürokratische Hürden und lange Entscheidungswege unnötig verzögert.
Mangelnde Führungskompetenz: Führungskräfte ohne ausreichende Führungskompetenzen beeinträchtigen das Management und die Teamdynamik.
Unsichere Fehlerkultur: Übertriebene Reaktionen auf Kritik und das sofortige Suchen nach Schuldigen schaffen ein Klima der Unsicherheit und demotivieren die Mitarbeitenden.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war von Misstrauen und Unsicherheit geprägt. Es gab kaum Unterstützung oder Wertschätzung seitens der Führungskräfte, was das Arbeitsklima belastend machte. Kollegen waren oft zurückhaltend, und die Kommunikation war angespannt. Dies führte zu einem Umfeld, in dem man sich eher isoliert und unwohl fühlte, als motiviert und unterstützt.
Kommunikation
Die Kommunikation war unzureichend und oft intransparent. Wichtige Informationen wurden entweder spät oder gar nicht weitergegeben, was zu Verwirrung und Unsicherheit führte. Entscheidungen wurden häufig ohne Rücksprache getroffen. Dies schuf ein Umfeld, in dem Missverständnisse und Frustrationen an der Tagesordnung waren.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war einer der wenigen positiven Aspekte. Viele Kollegen unterstützten sich gegenseitig und versuchten, trotz der schwierigen Arbeitsatmosphäre zusammenzuhalten. Es gab eine spürbare Solidarität unter den Mitarbeitern, die versuchten, sich gegenseitig zu motivieren und zu helfen, was die belastende Arbeitssituation etwas erträglicher machte. Allerdings wurde dieser Zusammenhalt oft durch das Verhalten der Führungskräfte auf die Probe gestellt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance war in Ordnung und es gab eine gewisse Flexibilität, die es ermöglichte, berufliche und private Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Diese Flexibilität war jedoch auch zwingend nötig, um mit der belastenden Stimmung und dem Druck am Arbeitsplatz umgehen zu können. Die Möglichkeit, Arbeitszeiten anzupassen, half, die Herausforderungen der Arbeitsatmosphäre besser zu bewältigen.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten war enttäuschend und oft problematisch. Es fehlte an Wertschätzung, klarer Kommunikation und konstruktivem Feedback. Entscheidungen wurden häufig ohne Einbeziehung der Mitarbeiter getroffen, was zu Frustration und einem Gefühl der Entmachtung führte. Kritik wurde selten sachlich behandelt, und es herrschte ein Klima des Misstrauens. Das Verhalten der Führungskräfte trug erheblich zur negativen Arbeitsatmosphäre bei und hinterließ den Eindruck, dass die Mitarbeiter eher als austauschbar denn als wertvolle Mitglieder des Teams angesehen wurden.
Interessante Aufgaben
Es gab durchaus interessante und herausfordernde Aufgaben, die jedoch häufig durch die endlos langen Entscheidungsprozesse und bürokratischen Hürden zunichte gemacht wurden. Projekte, die vielversprechend begannen, gerieten oft ins Stocken, da es teilweise bis zu einem Jahr dauerte, um sie überhaupt in Gang zu bringen. Jeder wollte mitreden – von den Wirtschaftskammern über alle internen Abteilungen hinweg – was die Prozesse extrem verlangsamte und zu ständigen Verzögerungen führte. Dieser lähmende Entscheidungsprozess erklärt, warum die WKO in vielen Bereichen so weit zurückliegt. Innovativen Ideen und Fortschritt wurde durch diese zähen Abläufe effektiv der Wind aus den Segeln genommen, was frustrierend war und die Motivation erheblich beeinträchtigte.
Ein weiteres Problem war, dass viele Kolleginnen und Kollegen aus Angst, Fehler zu machen, keine Entscheidungen trafen. Stattdessen wurde bei auftretenden Fehlern sofort nach den Schuldigen gesucht, anstatt die Probleme gemeinsam und schnell zu lösen. Diese Kultur des „Fingerzeigens“ schuf eine Atmosphäre des Misstrauens und hinderte die Mitarbeitenden daran, Verantwortung zu übernehmen und kreative Lösungen zu entwickeln.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung intern war in Ordnung, jedoch habe ich von einigen Fällen erfahren, in denen die Kunden (die Wirtschaftskammern) Schwierigkeiten hatten, mit einigen weiblichen Kolleginnen umzugehen. Dies zeigte, dass es gelegentlich Herausforderungen im Umgang mit Gleichberechtigung auf Kundenseite gab. Da sich die WKO Inhouse ihre Kunden (Es sind nur die Wirtschaftskammern, Fachorganisationen, etc.) nicht aussuchen kann, gebe ich nur 3 Sterne.
Umgang mit älteren Kollegen
Der Umgang mit älteren Kollegen war in Ordnung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren technisch gut, mit moderner Ausstattung und ausreichenden Arbeitsmitteln. Dennoch gab es erhebliche Herausforderungen, die das Arbeiten erschwerten. Der hohe Arbeitsdruck, verursacht durch langwierige Entscheidungsprozesse und bürokratische Hürden, war allgegenwärtig. Projekte, die interessant hätten sein können, scheiterten oft an der langsamen Umsetzung. Zudem herrschte eine Kultur des „Fingerzeigens“, bei der Fehler sofort den Schuldigen zugewiesen wurden, anstatt gemeinsam Lösungen zu finden. Diese Unsicherheit führte zu einem hohen Stresspegel und einer erheblichen Fluktuation, insbesondere in meinem Bereich. Es entstand das Gefühl, dass Mitarbeitende als austauschbar betrachtet wurden, was die Arbeitsatmosphäre negativ beeinflusste. Die Flexibilität bei den Arbeitszeiten war ein positiver Aspekt, der half, den hohen Druck besser zu bewältigen. Insgesamt waren die Arbeitsbedingungen zwar technisch ausreichend, wurden jedoch durch die strukturellen und kulturellen Probleme stark beeinträchtigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umwelt- und Sozialbewusstsein war in Ordnung. Es gab Bemühungen, umweltfreundliche Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel das Reduzieren von Papierverbrauch und die Förderung von Recycling. Auch im sozialen Bereich wurden einige Initiativen umgesetzt, die auf die Unterstützung von Mitarbeitenden und das Wohlbefinden im Unternehmen abzielten.
Gehalt/Sozialleistungen
In Bezug auf Aufstiegschancen, Gehalt und Zugang zu Ressourcen schien es keine signifikanten Ungleichheiten zu geben. Insgesamt wurde darauf geachtet, dass alle Mitarbeitenden fair und gleichberechtigt behandelt und bezahlt wurden.
Image
Das Image der WKO ist oft kritisch, besonders unter Unternehmern. Wann immer ich erwähnte, dass ich bei der WKO Inhouse arbeite, bekam ich häufig die gleichen Kommentare zu hören, wie: "Jetzt weiß ich, wohin mein Geld geht." Solche Aussagen verdeutlichen, dass die WKO in der Wahrnehmung vieler als ineffizient und verschwenderisch angesehen wird.
Auch intern ist das Image der WKO problematisch. Eine einzige negative Rückmeldung eines Unternehmers oder ein kritischer Post auf Social Media löste regelmäßig ein totales Chaos in der Organisation aus. Das zeigte nicht nur, wie sensibel, sondern vor allem wie unsicher und unselbstbewusst die Organisation in solchen Momenten reagiert. Diese übertriebene Reaktion auf Kritik unterstreicht die tiefer liegenden Probleme und trägt weiter zur negativen Wahrnehmung innerhalb und außerhalb der WKO bei.
Karriere/Weiterbildung
Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten waren in Ordnung. Es gab Zugang zu verschiedenen Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten, die es den Mitarbeitenden ermöglichten, sich beruflich weiterzuentwickeln.