Das passiert, wenn Verkäufer zu Führungskräften gemacht werden ...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Home Office: hier hat's Vorgesetzte, die möchte man auf keinen Fall 8h/Tag physisch erleben müssen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das gesamte System (sinnlose Hustle-Kultur mit permanenter, interner Konkurrenz) ist komplett überholt und hoffnungslos antiquiert. Kein Wunder rennen die besten Leute aktuell in Scharen weg ....
Verbesserungsvorschläge
Das Arbeitsmodell und v.a. auch das Firmen-Weltbild schonungslos überdenken und endlich mal alte Zöpfe abschneiden, Seilschaften auflösen, Ungerechtigkeiten nicht mehr dulden und Mitarbeiter nicht als "Pool" sondern als Individuen mit spezifischen Talenten und Eigenschaften betrachten. Die MD werden intern als "Leadership" beziechnet: es wäre schön, wenn ihre Leadership-Fähigkeiten auch mal in einem Assessment Center effektiv überprüft werden würden.
Ein schöner Traum, der nie eintreten wird ...
Arbeitsatmosphäre
Ellenbogenmentalität: jeder für sich alleine und alle zusammen planlos
Kommunikation
Ein wahrer Tsunami an unnützer Kommunikation voller sinnloser Lobhudeleien. Irgendo unter 10.000 Zeilen email-Kommunikation kamen dann auch die Zielvorgaben schön versteckt im Attachment eines Blahfasel-emails an eine Mailingliste mit hunderten Empfängern. Kein Kommentar dazu.
Kollegenzusammenhalt
Seilschaften noch und nöcher. Sie sorgen auch dafür, dass Underperformer (v.a. im Management) immer schön mitgezogen werden.
Work-Life-Balance
Recht gut, weil am Ende niemand Kontrolle darüber hat, wer was macht. Wenn man ein Pro-Forma-Projekt hat auf dem man wenig arbeiten und viel buchen kann, dann ist's fast schon paradiesisch ... bis auf die regelmässigen, sinnbefreiten Check-In's mit den MDs.
Vorgesetztenverhalten
Der Performance Review Prozess zielt darauf ab diejenigen zu befördern, die am besten verkauft haben und die am meisten "auf Linie" sind. Das Resultat ist so, als hätte die Sales-Abteilung die Geschäftsführung gekapert: alle rennen nur blindlings der nächstbesten Opportunity nach, niemand strukturiert oder priorisiert oder hat einen Blick auf's grosse Ganze. Es ist Darwinismus pur: alle rennen kopflos rum und die, die nicht über die Klippe stürzen, dürfen es im nächsten Jahr nochmals versuchen.
Interessante Aufgaben
Theoretisch ja, aber auf jedem Projekt hats auch "MD-Support". Wenn diese Kollegen sich "unterstützend einbringen", dann ist normalerweise die Motivation im Team vorbei und alle schalten die Ohren auf Durchzug weil es nur so zu ertragen ist.
Gleichberechtigung
Man hat sich selbst ein 50/50 Ziel auferlegt. Nur dumm, dass in den relevanten Fachgebieten keine Geschlechtergleichheit existiert. Es ist ca. so, als würde man in der Kita 50/50 fordern und dann alle Register ziehen, um das umzusetzen.
Umgang mit älteren Kollegen
Am Ende sind wir hier alle nur einem Nummer ... Alter ist egal, es zählt nur Chargability.
Arbeitsbedingungen
Hahahahahahahaha ... uuuuuuhahahahahahahahaha. Wenn man emails und Dokumente via Web-M365 auf der privaten Infrastruktur macht, dann geht es. Wenn man - meist aus Security-/Compliancy-Gründen - aufs Firmennotebook wechseln muss, dann wird's zäh. Es fühlt sich dann ca. so an, wie damals mein i386 PC. On top gibt es unzählige, interne Prozesse und Vorschriften, die befolgt werden müssen ... das alleine beschäftigt locker 1 Person auf jedem Projekt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wir jetten um die Welt und sind uns nicht zu schade für jedes noch so sinnlose Meeting kreuz und queer durch die DACH-Region zu fliegen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ist ok. Ich würde es aber eher "Schmerzensgeld" als Gehalt nennen.
Image
Sehr schlecht. Erfahrene Kollegen verlassen in Scharen die Firma. Die, die bleiben, können Minimalanforderungen kaum mehr erfüllen. Das spricht sich rum im Markt ...
Karriere/Weiterbildung
Karriere nur dann, wenn man weiblich ist. Und Weiterbildung kostet Geld.