Und täglich grüsste das Murmeltier! Die unendliche Geschichte der Adecco...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Wie schon erwähnt, waren die Hauptaufgaben grundsätzlich sehr spannend und abwechslungsreich. Ich habe viele spannende Persönlichkeiten betreuen dürfen und viele Unternehmen kennenlernen können. Auch der Kollegenzusammenhalt ist teilweise wirklich toll.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bonusmodell, Arbeitszeiterfassung, Kommunikation, Management, Administration, Software (EasyTemp), vertragliches Konkurrenzverbot, Druck, Kommunikation, Weiterbildungsangebote, allgemeine IT, Verhalten bei Kündigungen, fehlende Wertschätzung gegenüber Kunden, Mitarbeitenden und Kandidaten.
Auch sollten wirklich die Anliegen der Mitarbeitenden endlich ernst genommen werden und sich nicht auf eine Umfrage berufen, welche nur ein kleiner Teil der Mitarbeitenden bearbeitet. Die vielen Vorwürfe kommen nicht von ungefähr, sonder wie bekannt ist, stinkt der Fisch meistens vom Kopf her. Wacht endlich auf, ansonsten läuft euch bald die ganze Belegschaft davon.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte wirklich mal auf die Stimmen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hören. Auch wenn teilweise harte Kritik eingeht, sollte diese nicht immer als ,,haltlos'' taxiert werden. Es dürfen auch keine Unwahrheiten verbreitet werden, dass Adecco Switzerland zu den besten Arbeitgebern der Schweiz gehört. Bei dem Ranking von Great Place to Work handelt es sich um ,,The Adecco Group'', welches das Holding-Unternehmen (Headquarter) der verschiedenen Ländergesellschaften ist, unter anderem eben auch der Schweiz. Das Arbeitsumfeld, Infrastruktur, Anstellungsbedingungen, Mitarbeiteranzahlt etc. sind nicht mit denen von Adecco Switzerland vergleichbar. Daher sollte auch diese Aussage als unlauter taxiert werden, da es für Mitarbeitende wie auch Bewerber irreführend ist. Bleibt doch einfach bei der Wahrheit und versucht weiterhin euer Bestes, um die Mitarbeiter wirklich zufrieden zu stellen und länger an das Unternehmen zu binden.
Arbeitsatmosphäre
Büros und IT-Infrastruktur teils sehr veraltet, schlechte Performance, die hochgepriesene Software EasyTemp ist lumpenhaft und die Arbeitsprozesse sind fehlerhaft und täglich entstehen irgendwo Fehler, welche man beheben muss. Daher kann die Arbeitsatmosphäre sehr zermürbend und belastend sein, da täglich überall kleine Feuer gelöscht werden müssen.
Kommunikation
Es wird im Allgemeinen sehr viel kommuniziert. Jedoch war der grösste Teil nutzlos, sinnlos und einfach überflüssig. Dafür wurden gewisse Themen wie Austritte und Fluktuation praktisch totgeschwiegen. Kunden oder Kandidaten werden nicht informiert über einen Beraterwechsel. Dies aus dem Grund, da es leider doch einige Austritt und anscheinend interne Probleme gibt. Auch wird immer die schöne ,,Great Place to Work'' Umfrage zitiert. Diese bezieht sich aber auf ,,The Adecco Group'', quasi das Holding-Unternehmen von Adecco Switzerland.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb den verschiedenen Niederlassungen sehr unterschiedlich. Es gab grossartige Teams und Kollegen, dann aber auch wieder Personen, mit welchen man nicht freiwillig etwas unternehmen möchte, geschweige den eine geschäftliche Zusammenarbeit eingehen will.
Work-Life-Balance
Ist man erfolgreich, benötigt dies einen grossen zeitlichen Aufwand. Erreichbarkeit muss fast rund um die Uhr gegeben sein. Daher leidete das Privatleben sowie die physische Gesundheit. Etwas bessere Aufbauorganisation und Prozessoptimierungen würden vieles vereinfachen und das Leben leichter machen.
Vorgesetztenverhalten
Die meisten Direktoren gehören noch zur alten Garde, welche gerne einen patriarchischen Führungsstil pflegen. Es geht primär um Gewinn, Umsatz, Marge und jede menschliche Spezies ist sekundär. Auch wurden Versprechungen nicht eingehalten, das Arbeitsgesetz missachtet sowie gegen jegliche Prinzipien verstossen. Nur die eigenen Interessen stehen im Vordergrund und nicht die, welche für das Unternehmen am besten wären.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich war der Job sehr spannend und abwechslungsreich. Kennt man nach einiger Zeit alle Abläufe, ist es sehr dynamisch und man erledigt eine sinnvolle Tätigkeit, da man Menschen bei der beruflichen Entwicklung unterstützt und daher auch Existenzgrundlagen anbietet. Nur ist dieser Grundgedanke nicht mehr vorhanden, da es wirklich nur noch darum geht, jegliche Profitgier zu stillen.
Gleichberechtigung
Man lebt zwar eine Gleichberechtigung, jedoch gibt es massive Unterschiede. Teilweise durften interne Mitarbeitenden nicht eingestellt, weil die Familiennamen zu ,,exotisch'' waren. Auch Frauen in ,,geburtsfähigen'' Alter, mussten bei Interviews befragt werden, wie die ,,private'' Situation aussieht und bald der Kinderwunsch in Erfüllung gehen soll. Daher möchte ich nicht behaupten, dass wirklich eine Gleichberechtigung in diesem Unternehmen herrschrt, bzw. wirklich gelebt wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Es sind viele ältere Kollegen im Unternehmen. Diese werden aus meiner Sicht gleichwertig behandelt. Viele hatten natürlich sehr attraktive Jahre in der Vergangenheit bei Adecco und schwellgen noch in diesen positiven Errinnerungen. Die meisten merken aber auch, dass die Luft langsam dünner wird und orientieren sich langsam, um das Unternehmen mittelfristig zu verlassen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aus ökologischer Sicht, könnte vieles noch digitalisiert werden um so Papier einsparen zu können. Auch gibt es zwar Zwischenzeitlich punktuell für Niederlassung Elektrofahrzeuge, jedoch sind die meisten Dienstwagen noch mit Benzin-Motoren. Im Sozialbereich wird viel auf Gruppen-Ebene umgesetzt, teilweise sind die Spendenbeiträge aber Augenwischerei, im Verhältnis zu den Betriebsergebnissen. Aber grundsätzlich sind alle nur an Profit interessiert und das soziale Interesse ist sekundär.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen sind durchschnittlich, wie auch das Jahresgehalt. Mit variablen Bonuskomponenten kann man zwar sein vereinbartes Jahresgehalt verdoppeln, doch müssen soviele Faktoren berücksichtigt werden, dass die Wahrscheinlichkeit den Jackpot im Lotto zu gewinnen aus meiner Sicht höher ist...
Image
Das Image leidet stark. Überdurchschnittliche Fluktuation, viele System-Fehler, unbeantwortete Bewerbungen, tiefe Gehälter, vertragliches Konkurrenzverbot, mangelhafte Kommunikation, unprofessionelles Verhalten in Bewerbungsgesprächen (massive Druckausübung, unzulässige Fragen wie geplante Schwangerschaft etc.).
Karriere/Weiterbildung
Interne Schulungen wurden regelmässig angeboten. Bei externen Weiterbildungen ist man sehr zurückhaltend. Auch weil man befürchtet, dass durch die Doppelbelastung der Hauptfokus nicht mehr bei der Haupttätigkeit liegen könnte und dadurch Umsatz verloren geht.