Es gibt viel zu verbessern
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Autoritäre Strukturen. In einem 20-Leute Startup sollte es nicht mehr Hierarchiestufen geben, als in einem 1000-Mann/Frauen-Betrieb.
Verbesserungsvorschläge
Vertraut den Leuten. Akzeptiert andere Meinungen. Seid agil.
Arbeitsatmosphäre
Das operative Business ist normalerweise sehr angenehm, denn das Team ist kompetent (wenn auch recht jung und mitunter wenig erfahren) und es herrscht ein guter Zusammenhalt. Sobald es um Planung geht, sieht die Sache leider anders aus. Das Management ist wohlwollend ausgedrückt sehr agil in der Zielsetzung, eher erratisch. Weniger agil ist die Verteilung der Verantwortung und Freiheiten. Hier wird auf jeden Fall nach Wasserfall vorgegangen. Als Software-Engineer oder Designer hat man wenig zu entscheiden. Es wird auch manchmal laut bei Diskussionen.
Kommunikation
Man erkennt, dass sich bemüht wird, Verbesserungen zu erzielen und Leute früher in die Prozesse einzubinden. Leider ist das aber noch nicht genug. Man wird als Mitarbeiter meistens sehr spät eingebunden. Gefühlt wird man gemicromanaget. Etwas diskutieren zu wollen (seien es Anforderungen, technische Details oder auch nur die vorgegebene Zeit) wird nicht gerne gesehen. Es wäre schön, wenn der Ton weniger oft ins Autoritäre übergehen würde.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist ein absolutes Highlight. Man geht miteinander auf Biere und diskutiert Quatsch genauso wie tiefgreifende Philosophie.
Work-Life-Balance
Im Grossen und Ganzen gut. Es wird einem zwar öfters ins Gewissen geredet, Überstunden zu machen, aber es ist selten Pflicht. Mit Arbeit nach Vorschrift, kann man bestimmt durchkommen.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten nehmen die Kompetenzen und Meinungen der Mitarbeiter nicht ernst. Im Normalfall versucht man, die Agenda durchzudrücken. Es werden manchmal zwar Versuche unternommen, die Illusion von Entscheidungsfreiheit zu geben, letzlich kann man als Mitarbeiter aber kaum etwas machen, ausser dem Management nach dem Mund zu reden. Leute, die widersprechen werden überhaupt nicht gerne gesehen. Mit eigener Meinung steht man schnell im Abseits. Leider versucht man sogar, andere Mitarbeiter gegenüber den Renegaten aufzustacheln und zu manipulieren. Durch den guten Kollegenzusammenhalt, allerdings meist ohne Erfolg.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben an sich sind spannend, durch den geringen Einfluss, den man hat, wird es einem allerdings vergällt.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist im Herzen von Zürich und sehr gut erreichbar. Man erhält ausgezeichnete Computer und einmal die Woche Pizza. Einzig Stehpulte wären noch ein Verbesserungsvorschlag.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Produkt ist halt im Bankenbereich. Damit muss man leben können. In gewisser Weise könnte es helfen, weniger reichen Leuten Private-Banking zu ermöglichen. Allerdings muss man für diese Sichtweise einiges an guten Willen aufbringen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist eines der wenigen Dinge, die einen daran erinnern, dass man in einem Startup arbeitet. Beteiligungen gibt es nicht, obwohl das im Vorstellungsgespräch als geplant bezeichnet wurde.
Image
Die Mitarbeiter sind tendenziell unzufrieden. Aussenstehende haben wahrscheinlich nichts von der Firma gehört. Ein Startup stellt man sich eher anders vor.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Weiterbildungsbudget. Gerüchteweise wird es sogar in seltenen Fällen genehmigt. Allerdings habe ich diese Erfahrung nicht gemacht.