Hohes Potential zu einem tollen Arbeitgeber, wenn Feedback endlich genutzt und vom Micromanagement abgesehen wird.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich glaube dass die Firma immernoch Potential hat, eine sehr gute Firma zu werden. Dazu müssen aber einige Personen der Realität ins Auge sehen und den Mut aufbringen, Fehler zuzugeben. Und, Entschuldigung für die Ausdrucksweise, von ihrem "hohen Ross" herunterkommen. Wir sind alle nur Menschen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
An sich könnte Bottimmo eine tolle Firma sein. Allerdings gibt es hier meiner Meinung nach einige Probleme, die letztendlich zu großer Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern führen. Diese möchte ich nun einmal etwas erläutern und hoffe, dass meine Bewertung nicht erneut von einer Masse 5-Sterne-Bewertungen der Führungsebene übertönt, sondern als Feedback genutzt wird.
Die Firma ist noch sehr jung und hat StartUp-Charakter. Gründer leben für die Firma, das sollte auch so sein. Aber oft habe ich das Gefühl, dass diese Erwartungshaltung auch auf die Mitarbeiter übertragen wird. Einige Überstunden sind ab und zu in Ordnung, aber wenn diese Überstunden als "normal" angesehen werden ist das meiner Meinung nach schwierig. Da ein Großteil verständlicherweise nicht bereit ist, auch nach Feierabend noch ständig abrufbar zu sein, werden nie alle geplanten Aufgaben und Projekte fertig - die Zeit reicht hier schlichtweg nicht aus. Dies führt im Umkehrschluss zu Panik und Stress in der Führungsebene, die sich vor den Investoren, Kunden etc. für die Verzögerungen rechtfertigen muss. Dieser Stress tritt, ob nun gewollt oder ungewollt, auf die Mitarbeiter über, welche ohnehin schon mehr als ausgelastet sind.
Verbesserungsvorschläge
Vieles habe ich bereits unter anderen Punkten geschrieben. Was für mich der größte Punkt ist: Aufgaben werden hin und her verteilt und alles hat gefühlte Prio 1. Da keine Zeit für ein Durchatmen bleibt und nur selten ein wirkliches "Danke" entgegengebracht wird, fühlt man sich als Mitarbeiter nicht wertgeschätzt und nach und nach ausgelaugt. An diese Stelle fehlt allerspätestens die Führungserfahrung in der Führungsebene und Schulungen in diesem Bereich sind längst überfällig. Wenn man als Mitarbeiter über Monate hinweg sieht, dass sich hier nichts verändert, bleibt nur noch die Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Schade.
Meine plus ein oder zwei andere Bewertungen sind real scheinende Bewertungen. Der Rest ist ziemlich sicher von der Führungsebene verfasst worden. Darum nochmal meine Bitte an das Kununu-Team, diese Bewertung nicht wegen ehrlicherweise sehr fragwürdigen Gründen zu löschen.
Arbeitsatmosphäre
Mit dem eigenen Team versteht man sich super, allerdings gibt es viel zu viel zu tun, mit viel zu viel Druck. Das spürt man auch bei der Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Es muss viel mehr kommuniziert werden. Ich glaube schon, dass daran gearbeitet wird, aber an falscher Stelle. Kommunikation wird oft missverstanden und endet dann in Micromanagement.
Kollegenzusammenhalt
Im Team super.
Work-Life-Balance
Wenn man selbst konsequent auf die eigenen Arbeitszeiten achtet kann man eine sehr gute Work-Life-Balance erreichen. Macht man jedoch öfters mal Überstunden hatte ich das Gefühl, dass dies irgendwann als normal empfunden wird und es Nachfragen gibt, wenn man dann nach 8,5 Stunden Feierabend macht. Aktuell ist es sehr wichtig, selbst auf einen Ausgleich zu achten, da es immer noch mehr zu tun gibt und man so nie wirklich fertig wird.
Vorgesetztenverhalten
Sehr ausbaufähig. An sich alles nette Menschen, denen allerdings zum Großteil eine Menge Führungserfahrung fehlt. Wenn das eingesehen werden kann würde sich vermutlich einiges zum Guten ändern (nochmals: lieb gemeinter Tipp). Aktuell fühlt es sich sehr stark nach "Top-Down" an, auch wenn flache Hierarchien nach Außen kommuniziert werden. Besser wäre es, Hierarchien zu einem gewissen Maß zu akzeptieren und dafür besser auszubauen. Auch wird Feedback der Mitarbeiter meist nicht wirklich ernst genommen und eher zehn mal hinterfragt, wie man gewisse eigentlich sehr deutlich formulierte Dinge meint, bis man selbst die Motivation verliert etwas in der Firma zu ändern. Außerdem viel Micromanagement.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind eigentlich schon recht interessant, nur fehlt neben dem Tagesgeschäft meist die Zeit, sich wirklich in neue Projekte einzudenken und daran zu arbeiten.
Gleichberechtigung
Frauen und Männer werden schon größtenteils gleich behandelt, aber Gehälter, Urlaubstage und Arbeitszeiten sind je nach Mitarbeiter sehr unterschiedlich (was man schnell herausfindet, wenn man sich mal mit den Kollegen unterhält. Ich weiß nicht ob die Geschäftsführung einfach davon ausgeht, dass man sich über solche Dinge nicht austauscht).
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht viel zu sagen aber habe auch nie etwas negatives dahingehend erlebt.
Arbeitsbedingungen
Wie bereits erwähnt steht man oft sehr unter Druck. Es kommt zwar hier und da mal ein Danke, aber statt einem Danke wäre eine kleine Auszeit / weniger Projekte, um einfach etwas Druck herauszunehmen, angebrachter.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenn man in Deutschland sitzt ein ganz gutes Gehalt, für schweizer Verhältnisse viel zu niedrig. Es ist noch ein recht junges Unternehmen, was dies erklären kann. Allerdings muss dann an anderer Stelle die Möglichkeit geboten werden, wirklich etwas mitzugestalten. Das ist aktuell noch nicht der Fall.
Image
Ehrlicherweise unter Mitarbeitern (sowohl Ex als auch aktuelle) nicht besonders gut. Termine fingen oft damit an dass man sich Luft über das Verhalten der Führungsebene machte, bevor man zum eigentlichen Thema kam. Auf allen Seiten.
Karriere/Weiterbildung
Irgendwo stand hier mal etwas auf Kununu von einem Weiterbildungsbudget. Das kann ich so nicht bestätigen. Was schön ist ist, dass man teilweise OMR Reports an die Hand bekommt oder auf Messen geht. Aber das sollte eigentlich das Minimum sein.