Aristokratische Machtstrukturen und Mobbingkultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die "Raison d'Etre", dass man sich als Mitarbeitende/r daran beteiligen kann, zu einem besseren Bildungsangebot beizutragen (Studienmodell, das die Möglichkeit bietet, ein Studium grösstenteils online zu absolvieren).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Obschon sich die Institution bedingt durch verschiedene Umstände (Corona, grosse Bauvorhaben, Akkreditierung, neue Studiengänge, Wachstum) in einem ständigen Change-Prozess befindet, ist ihr m. E. der "Change" weder im Corporate Mindset noch strukturell gelungen. Mit "Change" wurden schlicht Ungereimtheiten und gravierende strategische sowie ethisch-moralische Fehler der Führungsebene schöngeredet, wenn sie denn nicht unter den Teppich gekehrt werden konnten.
Sichtbar für die Mitarbeitenden und für die Öffentlichkeit bleiben häufig ändernde Organigramme, unerklärte Weggänge, unbegründete Entlassungen und insgesamt eine hohe Fluktuation.
Verbesserungsvorschläge
Ich empfehle einigen Entscheidern dieser Hochschule den Besuch der folgenden eigens angebotenen Weiterbildungen: CAS Culture and Employer Branding, CAS Innovative HR Management, CAS Compliance and Corporate Governance und CAS Employment Law and Data Protection. Auch bezüglich New Work (Remote-Arbeit, hybrides Setting, agiles Projektmanagement, Holokratie) hat die FFHS grosses Aufholpotenzial.
Arbeitsatmosphäre
Variiert je nach Abteilung. Ich habe offene und herzliche Menschen kennengelernt, aber leider auch undurchsichtige Gruppen und Einzelpersonen, die gegen andere agiert und diesen bewusst durch wiederholtes, gezieltes und negativ belastendes Verhalten geschadet haben -> Mobbing. Gerüchte, Lügen und Intrigen prägten die Gesamtatmosphäre und wurden Top-down geschürt statt unterbunden. Diese Tatsache führt zur negativen Gesamtbewertung.
Kommunikation
Die Direktion zeigte sich gerne nahbar - zum Beispiel an Mitarbeitendenanlässen mit schönen Reden und Geschenken. Die hochgehaltenen Werte wie Transparenz und offene Kommunikation waren im Arbeitsalltag jedoch kaum spürbar. Seitens Rektorat wurde den Mitarbeitenden einiges versprochen, das im Nachhinein stillschweigend wieder verworfen wurde. Wichtige Entscheidungen wurden betroffenen Mitarbeitenden sehr kurzfristig und mit lückenhaften Begründungen kommuniziert (z. B. Organigrammänderungen, neu geschaffene Stellen/Abteilungen).
Kollegenzusammenhalt
Mit einigen Personen und Abteilungen hat die Zusammenarbeit Freude bereitet. Teilweise fühlte sich die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit aber wie ein Gegeneinander statt wie ein Miteinander an, da Silodenken und eigene Ambitionen über dem Gesamterfolg standen.
Work-Life-Balance
Die Arbeitsbelastung wurde immer grösser, da bestehende Prozesse zu wenig optimiert wurden, neue Aufgaben dazukamen und zu wenig Stellenprozente für die anfallenden Aufgaben vorhanden waren. Die Tatsache, dass meine Stelle nachfolgend mit mehreren Personen ersetzt wurde, bestätigt dieses Gefühl.
Vorgesetztenverhalten
Auf der obersten Führungsebene stark von eigenen Interessen getrieben. Unfaire Methoden, um Mitarbeitende loszuwerden, die nicht ins Schema passen.
Daneben gibt es ausgewiesene Fachkräfte und Führungspersonen an der FFHS, die ihre Arbeit kompetent, fair und zielgerichtet leisten.
Gleichberechtigung
Es gibt einige Personen, die ihre Funktion nicht aufgrund ihrer beruflichen Kompetenzen erhalten haben, da die entsprechenden Qualifikationen fehlen. Es liegt nahe, dass persönliche Verbandelungen bei der Vergabe von gewissen Rollen vorliegen. Nachweisliche Kompetenz (Diplome, akademische Grade und Arbeitserfahrungen im entsprechenden Fachbereich) dienen scheinbar nur als sekundäre Entscheidungsgrundlagen bei der Vergabe von Schlüsselfunktionen.
Folgende Kriterien erhöhen die Karrierechancen an der FFHS:
- in einem nahen Verhältnis mit dem Rektor stehend
- einheimisch oder gut vernetzt im Wallis
- durch Arbeitskollegen zugeschriebene Kompetenz
- männlich
- oder weiblich und gut vernetzt, dienstbereit
- angepasst / unkritisch statt innovativ / nachhaltig denkend
Umgang mit älteren Kollegen
Solange man ins Schema passt (ortseinsässig, gut vernetzt und direktionstreu) scheint das Alter nebensächlich zu sein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr einseitiges Verständnis von Sozialbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein Gehalt befand sich am unteren Ende des branchenüblichen Lohns. Grosse Lohnunterschiede durch ein Lohnsystem, das während meiner Anstellung zwar abgelöst und angeglichen wurde, aber langjährigen Mitarbeitenden überdimensionales Lohnwachstum ermöglichte.
Image
Das externe Image als Hochschule scheint gut zu sein. Die Wahrnehmung der FFHS als Arbeitgeberin wird differieren, je nachdem, ob sich Mitarbeitende in der "In-Group" befinden oder nicht. In Flurgesprächen waren jedenfalls auch Unmut und Zweifel an der Führung wahrnehmbar. Aber Employer Branding scheint die Schule wenig zu interessieren, denn sie ist z. B. auf diesem Kanal (noch) nicht aktiv.
Karriere/Weiterbildung
Die FFHS fördert Weiterbildungen. Zu den Karrierechancen siehe oben.