Das Heilsarmee-Hauptquartier in Bern ist eine Zumutung. Viele Standorte hassen das eigene MarKom.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Führungspersonen schenken einem sehr viel Vertrauen und Freiraum.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich habe schon für mehrere christliche Organisationen gearbeitet. So unfreundlich, durcheinander und kopflos – und ja, ich möchte auch sagen heuchlerisch – habe ich es vorher aber noch nie erlebt gehabt. Es bräuchte mehr Personen, die unternehmerisch mitdenken.
Verbesserungsvorschläge
Trennt euch von Zecken. Wenn ihr von der Belegschaft nur die Fähigen behaltet wird sich die Produktivität wahrscheinlich deutlich erhöhen. Lasst eure Performer nicht am Fehlverhalten von zu schwachen Personen zerbrechen.
Bitte steht auch mal hin und sagt deutlich, welches Verhalten ihr in der Zusammenarbeit akzeptiert und was nicht. Manchmal braucht es etwas mehr als 'friendly leadership'.
Kollegenzusammenhalt
Offizier im Team: «Ich habe gesehen, dass es dir sehr schlecht ging, aber ich dachte, da sei die Teamleitung zuständig.»
Ich wurde noch nie so häufig angelogen und gegaslighted. Aber zumindest durfte ich mir live und im Teamchat stets die neusten Verschwörungstheorien anhören. Ehrlich gesagt trifft dieses problematische Verhalten aber lediglich auf 2-3 Personen im Team zu. Der Rest versucht darum herum zu arbeiten und sagt kaum was. Das ist aber eine absolut unnötige Mehrbelastung.
Work-Life-Balance
Man wird zu nichts gezwungen und kann es sich sehr bequem einrichten. Wer aber aus Überzeugung ans Werk geht, wird sich – durch Versagen von, aber manchmal auch bewusste Sabotage durch Kollegen – sehr viel aufhalsen müssen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Mehrheit ist älter, ab 50+ ist man genau am richtigen Ort.
Arbeitsbedingungen
Xfach die 1zu1 gleiche Sitzung zum 1zu1 gleichen Thema abzuhalten ohne irgendeinen Fortschritt, geht ans Gemüt. Warum nicht einfach mal machen, was man besprochen hat? Selbst wenn Sitzungen mit 10 Personen einberufen werden, fühlt sich selten jemand berufen zu sagen, dass wir das entsprechende Thema die Woche vorher bereits durchgekaut und alle nötigen Beschlüsse gefällt haben (obwohl da ebenfalls alle 10 anwesend waren; habe ich darauf hingewiesen, war die Sitzung wenigstens sofort vorbei).
In meinem Team wurde holacracy-ähnlich gearbeitet. Die im wöchentlichen Tactical von mir angesprochenen Spannungen und verabschiedeten Tasks verschwanden im Nachgang jeweils auf mysteriöse Weise von der Taskliste. Was ich für meine Arbeit brauchte wurde mir quasi nie geliefert. Selbst nach 2 Jahren nicht.
Auch wichtige Tasks wurden angenommen, aber nie ausgeführt. Ich selbst könnte zum Beispiel jetzt noch auf alle Online-Accounts zugreifen und sie missbrauchen – genau wie alle anderen ehemaligen Mitarbeiter der letzten 10 Jahre.
Wenn man den Kopf unten hält, sich um vieles nicht kümmert und vielleicht ab und zu ein krummes Ding dreht, scheint man es sich sehr locker einrichten zu können.
Gehalt/Sozialleistungen
Es ist eine ziemliche Sauerei, wenn man weiss, wer wo wie viel verdient und wer wo wirklich Einsatz zeigt. Mir wollte man noch Lohnerhöhungen hinterherschmeissen, während Leute, zB in der Jugend, richtig mit Herzblut dabei sind, aber 4stellig weniger bekommen.
Image
Wäre mir angenehmer, die Heilsarmee nicht auf meinem CV zu haben.
Karriere/Weiterbildung
Jedem Mitarbeiter stehen jährlich CHF 1'000 und 5 bezahlte Tage für Weiterbildungen zu. Grössere Ausbildungen werden auch gerne unterstützt.