Toxizität am Arbeitsplatz. Und wenn keiner Ahnung von Nachhaltigkeit hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das ist vielleicht eine persönliche Angelegenheit, aber wir sind hier Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde – einige von uns kennen sich seit Jahren, andere sind neu dabei. Wir sind keine Zahlen oder Nummern. Wenn die Führungsebene sagt, dass wir 5 Menschen entlassen haben, fühlt es sich an, als wäre man kein Mitglied, sondern nur eine austauschbare Person. Obwohl es nicht gefördert, sondern eher behindert wird, versuchen einige von uns, Freundschaften und familiäre Bindungen aufzubauen. In diesem Fall behandelt uns bitte auch entsprechend. Es sind nicht nur 5 Menschen gegangen.
Verbesserungsvorschläge
Aus aktuellem Anlass heraus möchte ich die Nachhaltigkeitsbemühungen ansprechen. Hier wird unnötig Geld ausgegeben, ohne einen Mehrwert zu schaffen. Es gibt keinen Impact Report mehr, da zu viel Greenwashing betrieben wird. Auf der Nachhaltigkeitswebsite fragt man sich, warum so viel Geld für ein Kurzvideo mit Hans Zimmer ausgegeben wurde, das nur einen Zeitstrahl zeigt, anstatt dies grafisch darzustellen und Zeit zu sparen. Auch fragt man sich, warum Korallenriffe in Spanien renaturiert werden, bevor interne Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ergriffen wurden. Kürzlich hat die Firma zu einer Nachhaltigkeitsbewegung aufgerufen – zu welchem Zweck? Wahrscheinlich, damit die Führungsebene ihre Ziele und damit verbundene Boni erreicht. Wenn die Nachhaltigkeitsabteilung schon so großartig ist, sollte sie bitte keine Plastikbecher für alle Mitarbeitenden bestellen. Wir haben bereits Glas- oder Porzellantassen, von denen wir mehr brauchen, um Pappbecher zu vermeiden. So verschlechtern wir unseren Beitrag zur Umwelt nur noch weiter.
Und wie bereits durch die vorherigen Beiträge deutlich wird, sollten Führungspersonen viel öfter kontrolliert werden, wie sie mit ihren Mitarbeitenden umgehen. Ich habe schon so viel über Missgunst, Angst und den durch den Arbeitgeber verursachten Stress gehört. Ein solcher Arbeitgeber ist mir noch nie untergekommen. Es stellt sich die Frage, wie es möglich ist, dass IWC eine "Great Place to Work" Zertifizierung erhalten hat. Ich habe das Gefühl, dass hier nicht alle Stimmen der Mitarbeitenden gehört wurden, sonst wäre dieses Siegel niemals verliehen worden.
Arbeitsatmosphäre
Toxisches Arbeitsumfeld. Bei IWC wird eine Kultur der Angst und Schuldzuweisung gefördert. Anstatt Fehler als Lernchancen zu betrachten, werden Mitarbeitende öffentlich kritisiert, was das Selbstvertrauen und die Moral erheblich beeinträchtigen kann. Solche Praktiken führen zu hoher Mitarbeiterfluktuation, sinkender Produktivität und einem negativen Betriebsklima. Mitarbeitende fühlen sich unsicher, was die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team erheblich behindert.
Kommunikation
Schlechte Kommunikation und Abteilungsfehden führen zu Misstrauen und ineffizientem Arbeiten ohne gemeinsames Ziel. Dies schwächt die Produktivität und Innovationskraft des Unternehmens erheblich.
Kollegenzusammenhalt
Kein Kollegenzusammenhalt aufgrund von Gerüchten, Intrigen und Lästereien, besonders gegen beförderte oder andersdenkende Mitarbeitende.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance ist schlecht, da Mitarbeitende ständig erreichbar sein müssen und nie abschalten können. Projekte müssen in kürzester Zeit bearbeitet werden können, egal zu welcher Tages und Nachtzeit, Urlaub oder Krankheit, was zu Überlastung, geringerer Produktivität und schlechteren Ergebnissen führt.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte in der Kommunikationsabteilung stellen ihre Mitarbeitenden regelmäßig bloß und erzeugen eine Atmosphäre von Angst und Bedrohung.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind umfangreich und interessant, aber nur auf dem Papier, da Kreativität nicht gefördert wird. Die Corporate Identity beschränkt sich auf zwei Farben und zwei Schrifttypen in zehn verschiedenen Layouts. Ausbruchsmöglichkeiten und Entwicklungschancen sind gleich null.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung ist abhängig vom Vorgesetzten; vor allem in der Kommunikation schaffen weibliche Vorgesetzte oft ein toxisches Umfeld im Vergleich zu männlichen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen in der Firma spiegeln die äußere Darstellung wider: monoton und ohne Kreativität. Typisch für amerikanische Firmen sind Großraumbüros, in denen jeder den Bildschirm der anderen sehen kann, was eine ständige Überwachung impliziert. Es wird wenig Wert darauf gelegt, die Identität der Firma, die für Uhren stehen sollte, innerhalb des Gebäudes zu repräsentieren.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Nachhaltigkeitsbemühungen der Firma sind oberflächlich und PR-orientiert. Mülltrennungsstationen werden übermäßig betont, während echte Veränderungen ausbleiben. Mitarbeitende sind von Entscheidungen ausgeschlossen, und eine Abschaffung der Nachhaltigkeitsabteilung würde kaum Auswirkungen haben. Von diesen Bemühungen profitiert hauptsächlich die Führungsebene, nicht die Allgemeinheit. Es fehlt ein strukturiertes Onboarding zur Nachhaltigkeit, und die öffentliche Wahrnehmung wird durch eine 18-Jährige, die sich als Gesicht der Nachhaltigkeit präsentiert, verzerrt.
Gehalt/Sozialleistungen
Unter dem Durchschnitt.
Image
Fragen Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis, ob er oder sie eine IWC-Uhr kennt. Es fällt auf, dass in der Firma immer betont wird, dass es "IWC Schaffhausen" heißt, aus Angst, dass man glauben könnte, es sei keine Schweizer Marke. Dabei kann kaum jemand ein spezifisches Modell oder ein bekanntes Signature-Modell wie die Rolex Submariner oder die Omega Moonwatch nennen. Auch intern tragen Mitarbeitende, die keine externen Termine haben, eher Modelle von Cartier oder von Konkurrenzfirmen wie Rolex.
Karriere/Weiterbildung
Die Beförderungschancen variieren stark je nach Abteilung, jedoch bietet die hohe Fluktuationsrate regelmäßig Möglichkeiten für einen Wechsel innerhalb der Firma. Wer langfristig bleiben möchte, empfindet dies als positiv.