Eine Firma am Abgrund
Verbesserungsvorschläge
Eigentlich habe ich nach meinem Austritt bereits mit Juice abgeschlossen und ich wollte mich hier auch nicht mehr äußern. Wenn ich jedoch die letzten beiden Kommentare lese, werde ich enorm wütend und möchte gerne ein paar Dinge klarstellen. Wer die maroden Strukturen bei Juice kennt, weiß, dass dies verzweifelte Versuche der Familie/familiennahen Personen sind, das unterirdische Image der Firma aufzupolieren. Anstatt Kununu-Greenwashing zu betreiben, würdet ihr lieber mal an euren Basiswerten arbeiten und was dafür tun, die Arbeitsbedingungen eurer Mitarbeitenden nachhaltig zu verbessern und so auch die Fluktuation in den Griff zu bekommen. Anstelle dessen verteilt ihr euch untereinander lächerliche «Chief of something Officer» Titel und lebt weiterhin in eurer ignoranten Bubble, während sich die große Mehrheit der Mitarbeitenden insgeheim wünschen, dass ihr diese Firma mit 180 an die Wand fährt. Menschen, welche grundlegende Werte mit Füssen treten und gleichzeitig derart wenig einsichtig sind, haben es verdient, zu scheitern.
Arbeitsatmosphäre
Juice hat ein echtes Werteproblem, was die Basis allen Übels ist. Grundwerte, welche eigentlich ein solides Fundament jedes Unternehmens bilden sollten, werden von oberster Instanz mit Füssen getreten. Rassistische & sexistische Bemerkungen, Beleidigungen jenseits der Gürtellinie und andere Respektlosigkeiten sind traurigerweise an der Tagesordnung und unterstreichen das verschobene Welt- und Menschenbild der obersten Führung. Die Atmosphäre Ist von Misstrauen geprägt und es herrscht allgemein eine große Leere, Hoffnungslosigkeit und Resignation bei der Belegschaft. Viele Mitarbeitende sind kurz vor dem Absprung.
Kommunikation
Sehr intransparent und man beschönigt, wo man kann. Man versucht, den desolaten Zustand des Unternehmens schönzureden, obwohl jeder weiß, wie es wirklich um die Firma steht.
Kollegenzusammenhalt
Ist grundsätzlich gut. Alle außerhalb des "Clans" halten grundsätzlich zusammen.
Work-Life-Balance
Nicht wirklich vorhanden, da kein Homeoffice erlaubt (wird ausdrücklich nicht gewünscht, da den Mitarbeitenden generell misstraut wird). Zudem ist die Firma sehr schlecht gelegen und nicht gut an den ÖV angebunden. Mitarbeitende sind an starre Präsenzzeiten gebunden. Nicht sehr zeitgemäß alles, auch wenn das Unternehmen eigentlich aufgrund der jungen Branche, in welcher es sich befindet, eine Vorreiterrolle einnehmen müsste.
Vorgesetztenverhalten
Selbst wenn eine neue Schein-Führung installiert wurde: Die meisten Geschäftsleitungsmitglieder können nicht wirklich viel bewirken, da weiterhin eine gewisse Person im Hintergrund sein Unwesen treibt. Notwendige Reformen, welche die existenzbedrohende Situation verbessern sollen, werden im Keim erstickt und jegliche Moral verpufft.
Interessante Aufgaben
Ist abhängig von der Abteilung.
Gleichberechtigung
Frauen sind untervertreten und werden in der Regel auch nicht wirklich ernst genommen.
Arbeitsbedingungen
Platz ist viel da. Das Gebäude ist jedoch sehr schlecht isoliert, was man im Sommer als auch im Winter extrem spürt. Arbeitsplätze okay, Server eher langsam.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing so weit das Auge reicht: Man pflanzt einen Baum pro verkauftem Produkt. Bravo, das hat vielleicht vor 10 Jahren mal gezogen. In den wirklich wichtigen Punkten, bspw. der Beschaffung, im Transport und in der Produktion ist Nachhaltigkeit aber zweitrangig. Billig muss es sein und die Margen möglichst hoch. Sozialleistungen für die Mitarbeitenden sind zudem auf dem gesetzlichen Minimum, was das Bild abrundet.
Gehalt/Sozialleistungen
So weit ich das beurteilen kann, eher unterdurchschnittlich.
Image
Man versucht krampfhaft, grösser und erfolgreicher zu wirken, wie man eigentlich ist. Man schreckt nicht mal davor zurück, Unwahrheiten zu verbreiten. Hier ein Beispiel, publiziert auf der Juice Karriereseite: «ein attraktiver, krisensicherer Arbeitsplatz in einem erfolgreichen internationalen Unternehmen» oder «eine hervorragende Gelegenheit zur individuellen Weiterentwicklung aufgrund des atemberaubenden Wachstums».
Faktisch ist das Unternehmen finanziell arg in Schieflage. Von Krisensicherheit keine Spur: Anfang Jahr wurden aus Liquiditätsgründen zahlreiche Mitarbeitende entlassen. Die Fluktuation ist aufgrund der Unsicherheit und der mangelnden Arbeitgeberattraktivität immens. Zum «atemberaubenden Wachstum»: Sowohl der Mitarbeiterbestand als auch der Umsatz sind stark rückläufig.
Liebe Verantwortlichen von Juice: Könnt ihr am Morgen eigentlich noch in den Spiegel schauen?
Karriere/Weiterbildung
Auf Weiterbildung wird keinen Wert gelegt und wird auch nicht unterstützt. Wen wunderts? Wie sonst kann man rechtfertigen, dass gewisse Leute mit einer einfachen Lehre, magerer Berufserfahrung und keinerlei Führungs- und Sozialkompetenz im C-Level sitzen? Klar, im Familienunternehmen Juice findet man für jeden ein Plätzchen, solange man stramm hinter der fragwürdigen Linie der obersten Führung steht.