Vom Vorzeigeunternehmen zum Alptraum: Ein Insiderbericht
Verbesserungsvorschläge
Konsequente Ahndung von Fehlverhalten im Management: Strenge Maßnahmen gegen Manager, die Mitarbeiter schlecht behandeln oder Mobbing fördern.
Transparente Gehaltspolitik und Lohngerechtigkeit: Beseitigung der Gehaltsunterschiede und faire Bezahlung unabhängig vom Geschlecht.
Bekämpfung der Überlastung der Mitarbeiter: Drastische Reduzierung der Arbeitsbelastung, um Burnout vorzubeugen.
Nulltoleranz gegenüber Manipulation und Sabotage: Strenge Maßnahmen gegen jedes Fehlverhalten, das auf Sabotage oder Manipulation von Mitarbeitern abzielt.
Förderung echter Gleichberechtigung und Diversität: Aktive Maßnahmen gegen Ungleichheit und Diskriminierung am Arbeitsplatz.
Stärkung der Whistleblower-Kultur: Sicherstellung, dass Hinweise auf Missstände ernst genommen und ohne Vergeltung behandelt werden.
Abbau der toxischen Konkurrenzkultur: Förderung von Kooperation statt Konkurrenz unter den Mitarbeitern.
Reform der Unternehmenskultur: Schaffung einer Atmosphäre, in der Respekt, Integrität und Transparenz vorherrschen.
Verbesserung der internen Kommunikation: Etablierung eines offenen Dialogs zwischen Management und Mitarbeitern, um das Vertrauen wiederherzustellen.
Arbeitsatmosphäre
In meinen Anfangszeiten im Unternehmen herrschte eine belebende, fast schon familiäre Atmosphäre. Innovation und Teamgeist standen im Vordergrund, und jeder Tag brachte neue, spannende Herausforderungen. Doch diese positive Stimmung hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Heute ist die Arbeitsatmosphäre von Misstrauen und Zurückhaltung geprägt. Die offene Kommunikation, die einst geschätzt wurde, ist einem Klima der Angst und Unsicherheit gewichen. Ein bedauerlicher Wandel, der das einst lebendige Arbeitsumfeld in einen Schatten seiner selbst verwandelt hat.
Kommunikation
Die Kommunikation innerhalb des Unternehmens stellt ein erhebliches Problem dar, besonders im Kontext der GMP-Umgebung, in der klare und präzise Kommunikation essentiell ist. Wichtige Informationen fließen nicht mehr effektiv zwischen den Teams und der Führungsebene. Bedenken und kritische Rückmeldungen, die für die Aufrechterhaltung der GMP-Standards unabdingbar sind, werden oft ignoriert oder sogar unterdrückt. Dies führt nicht nur zu einem Mangel an Transparenz, sondern birgt auch erhebliche Risiken für die Produktqualität und Patientensicherheit. In einem Umfeld, in dem Kommunikation lebenswichtig ist, hat diese Nachlässigkeit weitreichende und besorgniserregende Folgen.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen, einst eine Stärke des Unternehmens, hat sich dramatisch verschlechtert. Eine Konkurrenzkultur hat sich entwickelt, in der Mitarbeiter gegeneinander arbeiten, um individuelle Boni zu erhöhen. Diese Atmosphäre des Misstrauens wird durch regelmäßige Intrigen und Lügen weiter angeheizt. Kollegen verraten einander, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken.
Ein besonders beunruhigendes Beispiel ist das Verhalten der Sekretärin des Standortleiters. Sie besucht regelmäßig die Ingenieursabteilung, nicht um zu unterstützen, sondern um Gespräche zu belauschen und Informationen direkt an den Standortleiter weiterzugeben – alles in der Hoffnung auf eigene Vorteile.
Diese destruktive Kultur gipfelte kürzlich in einem erschütternden Vorfall: Ein Kollege wurde wegen einer einmaligen Meinungsäußerung das Ziel einer gezielten Sabotage. Falsche Anschuldigungen führten zu seiner ungerechtfertigten Entlassung. Ein klares Zeichen dafür, wie toxisch das Arbeitsklima geworden ist und wie sehr es die grundlegenden Prinzipien von Teamarbeit und Fairness untergräbt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance im Unternehmen hat durch eine angespannte Produktionssituation erheblich gelitten. Aufgrund mangelnder Wartung an der einzigen funktionierenden Maschine sah sich das Management gezwungen, die Zahlen künstlich zu erhöhen. Dies resultierte in der Einführung von routinemäßiger Samstagsarbeit, zusätzlich zu den regulären Schichtarbeitswochen.
Anstatt diese Mehrarbeit als außergewöhnliche Anforderung zu behandeln, wurden die Mitarbeiter unter Druck gesetzt und moralisch dazu gezwungen, diese zusätzlichen Schichten zu übernehmen. Die Taktik des "Guilt-Tripping" wurde angewandt, um ein Gefühl der Verpflichtung zu erzeugen. Diese Praxis zeigt nicht nur eine Missachtung der Work-Life-Balance der Angestellten, sondern spiegelt auch eine tiefgreifende Missachtung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens wider. Ein solcher Umgang trägt zu einem bereits angespannten Arbeitsumfeld bei und verstärkt das Gefühl der Unzufriedenheit und Erschöpfung unter den Mitarbeitern.
Vorgesetztenverhalten
Das Management im Unternehmen steht unter enormem Druck von der obersten Führungsebene, was zu einer katastrophalen Kettenreaktion führt. Unter diesem Druck werden die Manager dazu verleitet, ihre Mitarbeiter schlecht zu behandeln. Diese Vorgehensweise hat zu einer erhöhten Burnout-Rate geführt, sowohl unter den Managern als auch den Mitarbeitern.
Viele wichtige und erfahrene Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen, da ihre Meinungen und Vorschläge nicht ernst genommen wurden. Dies ist besonders besorgniserregend in einem GMP-Umfeld, wo das Einbringen von Fachwissen und kritischen Rückmeldungen für die Sicherheit und Effizienz der Prozesse unerlässlich ist.
Die Vernachlässigung von Mitarbeiterfeedback und die fehlende Wertschätzung ihrer Expertise führen nicht nur zu einer Verschlechterung der Arbeitsmoral, sondern bergen auch das Risiko einer Beeinträchtigung der Produktqualität. Ein effektives Management in einem GMP-Umfeld erfordert eine Balance zwischen betrieblichen Zielen und dem Wohlergehen der Mitarbeiter – ein Gleichgewicht, das hier deutlich fehlt.
Gleichberechtigung
Das Thema Gleichberechtigung wird im Unternehmen zwar öffentlich betont, jedoch scheint dies eher eine Fassade zu sein, die hauptsächlich zum Vorteil des Unternehmens aufrecht erhalten wird. Ein kritischer Punkt hierbei ist die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen. Frauen verdienen durchgängig weniger als ihre männlichen Kollegen.
Ein weiteres Beispiel für die scheinheilige Herangehensweise des Unternehmens an Gleichberechtigung und Umweltbewusstsein war eine Aussage von Pablo, dem Global Network Head of Operations, in einer Betriebsversammlung. Er erwähnte, dass das Wegfallen von Parkplätzen kein großes Problem sei und berichtete stolz von seinem kürzlich erworbenen E-Bike, das er für den Arbeitsweg nutzt, um die Umwelt zu schützen. Diese Bemerkung kam jedoch wenig einfühlsam rüber, da er offensichtlich ein deutlich höheres Gehalt bezieht und sich solche umweltfreundlichen Luxusgüter leisten kann – ein Privileg, das vielen Mitarbeitern
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen im Unternehmen haben sich deutlich verschlechtert. Mitarbeiter stehen täglich vor einer überwältigenden Menge an Aufgaben. An einem typischen Arbeitstag sind es oft bis zu 20 verschiedene Aufgaben, die bewältigt werden müssen. Diese hohe Arbeitsbelastung führt unvermeidlich zu Situationen, in denen aus Zeitgründen nicht alle Aufgaben erfüllt werden können.
Das Problematische dabei ist, wie mit solchen Situationen umgeangen wird. Statt Verständnis für die enormen Anforderungen und die begrenzte Zeit zu zeigen, werden die Mitarbeiter für die nicht erledigten Aufgaben hart kritisiert und behandelt, als hätten sie versagt. Diese Behandlung schafft eine Atmosphäre des ständigen Drucks und der Angst, was zu einer starken Verschlechterung des Arbeitsklimas beiträgt.
Die Vernachlässigung einer realistischen Einschätzung der Arbeitsbelastung und die mangelnde Unterstützung der Mitarbeiter in stressigen Zeiten sind klare Zeichen eines problematischen Managements. In einem Umfeld, in dem so viel Wert auf Effizienz und Produktivität gelegt wird, ist es umso wichtiger, auch die menschliche Seite der Arbeit zu berücksichtigen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein weiteres gravierendes Problem im Unternehmen ist die unzureichende Bezahlung. Obwohl das Unternehmen den Anspruch hat, mit großen Playern in der Branche mitzuhalten, spiegelt sich dies nicht in der Vergütung der Mitarbeiter wider. Es gibt eklatante Ungleichheiten in der Bezahlung der Angestellten, insbesondere unter den Ingenieuren. Während einige Ingenieure Jahresgehälter von bis zu 175.000 erhalten, müssen sich andere mit deutlich weniger, etwa 90.000, zufriedengeben.
Die Situation wird dadurch verschärft, dass berechtigte Forderungen nach Gehaltserhöhungen regelmäßig abgelehnt werden, mit der Begründung "so ist es eben". Diese Haltung des Managements zeigt nicht nur eine mangelnde Wertschätzung für die harte Arbeit und das Engagement der Mitarbeiter, sondern untergräbt auch die Motivation und das Engagement im Team.
Diese Ungerechtigkeit in der Bezahlung führt zu einer Atmosphäre der Unzufriedenheit und des Neids, die das Arbeitsklima nachhaltig belastet. Für ein Unternehmen, das in einer wettbewerbsintensiven Branche bestehen möchte, ist es unerlässlich, faire und wettbewerbsfähige Gehälter zu bieten, um talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Die
Image
Das interne Bild, das die Mitarbeiter von Lonza haben, unterscheidet sich drastisch von dem glänzenden Image, das das Unternehmen nach außen hin präsentiert. Während Lonza sich in der Öffentlichkeit als fortschrittlich, verantwortungsbewusst und als Spitzenreiter in der Branche darstellt, empfinden die Mitarbeiter intern eine ganz andere Realität.
Viele Insider berichten von einer Kluft zwischen den hochgesteckten Zielen des Unternehmens und den tatsächlichen Arbeitsbedingungen. Themen wie mangelnde Anerkennung, unzureichende Bezahlung und eine toxische Arbeitskultur stehen im krassen Gegensatz zu dem Bild eines vorbildlichen und mitarbeiterorientierten Unternehmens.
Diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit erzeugt Frustration und Enttäuschung unter den Angestellten. Sie fühlen sich von einem Unternehmen im Stich gelassen, das nach außen hin Exzellenz und Integrität propagiert, aber intern diese Werte nicht umsetzt. Diese Situation trägt dazu bei, dass das interne Image von Lonza stark leidet und die Mitarbeiter das Vertrauen in die Führungsebene und die Unternehmensziele verlieren.
Diese Kluft zwischen interner Wahrnehmung und externem Image ist nicht nur schädlich f