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MediaMarkt 
Schweiz 
AG
Bewertung

Das Emotionskarussell bei MediaMarkt: Zwischen Engagement, Überarbeitung und Enttäuschung

2,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Marketing / Produktmanagement bei Media Markt Schweiz AG in Dietikon gearbeitet.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Umgang mit Entlassungen:
Im Zuge der Entlassungen wurde den betroffenen Mitarbeitenden nahegelegt, einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Dieser sollte es ihnen ermöglichen, das Unternehmen früher zu verlassen und bei „guter Arbeit“ einen kleinen Bonus zu erhalten. Allerdings war nicht klar definiert, was unter „guter Arbeit“ zu verstehen ist. Zudem wurde versichert, dass dies mit dem RAV (Regionale Arbeitsvermittlung) abgestimmt sei und keine Einschränkungen bei der Auszahlung der Arbeitslosenkasse entstünden.

Mehrere Mitarbeitende haben jedoch selbst bei ihren lokalen RAV-Geschäftsstellen nachgefragt. Dabei stellte sich heraus, dass ein solcher Aufhebungsvertrag tatsächlich zu erheblichen Einbussen führen kann – im schlimmsten Fall zu einer Sperrfrist von bis zu drei Monaten –, da die Vertragsauflösung als freiwillig betrachtet wird und eine Kündigung damit nicht mehr gilt.

Darüber hinaus enthielt der Aufhebungsvertrag eine Verschwiegenheitsklausel, die es den Mitarbeitenden untersagte, über die genauen Bedingungen oder die Umstände der Vereinbarung zu sprechen. Schlussendlich hat jedoch kein einziger Mitarbeitender diesen Vertrag unterschrieben, da die Bedingungen als unfair und intransparent wahrgenommen wurden.

Wirtschaftlich mögen solche Entlassungen sinnvoll erscheinen. Problematisch wird es jedoch, wenn der menschliche Aspekt dabei ignoriert wird. Mitarbeitende, die über Jahre hinweg ihr Bestes gegeben, ihr Privatleben sowie ihre Familien zugunsten der Arbeit vernachlässigt haben, wurden mit diesem Ansatz bis zum letzten Tropfen ausgenutzt, anstatt mit Respekt und Wertschätzung verabschiedet zu werden.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre im Team war früher sehr gut. Obwohl alle Teammitglieder überarbeitet waren, unterstützte man sich gegenseitig und arbeitete harmonisch zusammen. Ausserhalb des Teams herrschte hingegen eine leicht passiv-aggressive Stimmung, die vor allem durch die Überarbeitung vieler Mitarbeiter entstand. Nach dem jüngsten Führungswechsel und den Kündigungen im Zuge der Auslagerung von Arbeitsplätzen nach Österreich und der Zusammenarbeit mit Agenturen ebenfalls in Österreich, schlich sich eine allgemeine Gleichgültigkeit durch das gesamte Unternehmen.

Kommunikation

Es wurde stets betont, dass man bemüht sei, offen und transparent zu kommunizieren. Nach dem Führungswechsel im Frühjahr wurde angekündigt, dass die aktuelle Strategie überarbeitet werde und man zeitnah weitere Informationen bereitstellen würde. Diese Kommunikation erfolgte jedoch erst im Frühsommer und beinhaltete dann die Nachricht über die Entlassungen.

Kollegenzusammenhalt

Der kollegiale Zusammenhalt im Marketing war stets aussergewöhnlich gut. Man unterstützte sich, wo immer es möglich war, und half einander auch teamübergreifend. Oft wurden leichte Überstunden in Kauf genommen, damit Kolleginnen und Kollegen nicht gezwungen waren, sich abends oder am Wochenende von zu Hause aus einzuloggen.

Im Jahr 2023 begann man jedoch, die Teams aufzulösen und Mitarbeitende in neuen Konstellationen zusammenzuführen. Trotz dieser Umstrukturierungen blieb der Zusammenhalt grösstenteils bestehen. Viele blieben bei MediaMarkt vor allem wegen der Teams und nicht wegen des Arbeitgebers selbst.

Nachdem 2024 ein Grossteil der Mitarbeitenden im Marketing gekündigt wurde, blieb von diesem starken Zusammenhalt nichts mehr übrig. Übrig blieb lediglich MediaMarkt als Arbeitgeber, der für viele leider der schwächste Aspekt an der Arbeit war.

Work-Life-Balance

Work-Life-Balance war bei MediaMarkt stets ein Fremdwort.

Vorgesetztenverhalten

Es ist schwierig, die Führung bei MediaMarkt zu beurteilen. Aufgrund einer relativ hohen Fluktuation im mittleren und oberen Management hatte man ständig neue Vorgesetzte mit neuen Strategien und Ansätzen. Als Mitarbeiter wird man irgendwann einfach müde davon und wartet nur darauf, dass auch diese Phase mit dem aktuellen Chef/in oder der aktuellen CEO vorbei ist, bis wieder jemand Neues kommt.

In den letzten Jahren gab es eine Vielzahl von Führungskräften – manche gut, manche weniger gut. Viele von ihnen wurden jedoch nach einiger Zeit wieder entlassen, was das Gefühl von Instabilität und Unsicherheit weiter verstärkte.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben bei MediaMarkt waren an sich sehr interessant. Es gab Phasen, in denen langfristige Ziele verfolgt wurden, und man hatte die Möglichkeit, sein Know-how einzubringen. Allerdings lag der Fokus des Unternehmens stark auf schnellem Umsatz. Diese langfristigen Ansätze wurden häufig abrupt wieder verworfen, sobald finanzielle Mittel fehlten, was den nachhaltigen Fortschritt oft erschwerte.

Arbeitsbedingungen

Gute Büros, gute Infrastruktur. Flex Desk wurde man angesetzt, aber schnell wieder über Bord geworfen. 5 Wochen Ferien, Parkplätze und Homeoffice.

Gehalt/Sozialleistungen

Es ist auch im HR-Bereich bekannt, dass man bei MediaMarkt weniger verdient als bei der Konkurrenz. Daraus macht das Unternehmen kein Geheimnis. Während meiner Zeit hatte ich mehrere Lohnverhandlungen, die oft kurz vor einer Einigung standen. Allerdings wurden diese Verhandlungen regelmässig durch einen Wechsel in der Führungsebene unterbrochen. Sobald ein neuer Vorgesetzter bereit war, das Thema anzugehen, wurde dieser meist nach kurzer Zeit wieder entlassen, was eine Lohnerhöhung letztlich unmöglich machte.

Image

In der Marketingwelt ist es leider kein Geheimnis, dass bei MediaMarkt pures Chaos herrscht.

Karriere/Weiterbildung

Gibt einige Möglichkeiten


Gleichberechtigung

Umgang mit älteren Kollegen

Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

HR Media Markt Schweiz AG, Recruiting
HR Media Markt Schweiz AGRecruiting

Liebe Mitarbeiterin / Lieber Mitarbeiter

Herzlichen Dank für dein ausführliches und offenes Feedback. Wir verstehen, dass die Führungswechsel, Umstrukturierungen und die Auflösung von Teams Frustration und Unsicherheit ausgelöst haben. Mit dem Cluster zu Österreich möchten wir die Stärken beider Länder bündeln, von komplementären Fähigkeiten profitieren und langfristig eine erfolgreiche Basis für unsere Mitarbeitenden und das Unternehmen schaffen.

Wir bedauern, dass der Umgang mit dem Thema Aufhebungsverträge als intransparent empfunden wurde. Unsere Absicht war es, den betroffenen Mitarbeitenden entgegenzukommen, indem wir ihnen verschiedene Optionen angeboten haben.

Wir hoffen, dass du in der Zeit bei uns, auch viele schöne Erinnerungen sammeln konntest und dich dabei sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln konntest. Wir würden uns freuen, dein ausführliches Feedback in einem persönlichen Gespräch mit dir zu besprechen und laden dich ein, dich direkt an unser HR-Team zu wenden.

Liebe Grüsse
HR-Team

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