Microsoft 

Schweiz

Vorstellungsgespräche

Liebe Bewerberin, lieber Bewerber

Vielen Dank, dass sie den Bewerbungsprozess als professionell bezeichnen obwohl sie auch kritisches Feedback äussern. Da sie sich die Zeit genommen haben ihre Eindrücke so ausführlich niederzuschreiben, bin ich der Meinung dass Sie sicherlich auch ein detailliertes Feedback unsererseits schätzen und erlaube mir, genauer auf die wichtigsten von ihnen genannte Punkte eingehen.

Da wir uns bei Microsoft in einem sehr dynamischen und herausforderndem Umfeld bewegen, ist es uns tatsächlich wichtig die Begeisterung für die Aufgabe sowie unsere Produkte und Lösungen bereits im Bewerbungsprozess zu spüren. Denn wir sind überzeugt, dass nur langfristig erfolgreich ist, wer eine gewisse Leidenschaft mitbringt und sich auch mit den Grundzügen und Werten einer Firma identifizieren kann.
Dies schliesst aber neue Ideen oder auch die Fähigkeit „querzudenken“ überhaupt nicht aus. Ganz im Gegenteil, denn schon alleine das Mass an Freiheit und Vertrauen, welches wir unseren Mitarbeitern entgegenbringen, verlangen nach selbstständigen und unternehmerisch denkenden Persönlichkeiten. Das Fehlen von festen Arbeitszeiten oder einer Anwesenheitspflicht und das sehr grosse Gestaltungspotential innerhalb der Rolle – wir führen über klare Zielvereinbarungen - sind nur einige Beispiele wieso eine grosse Eigenständigkeit und -initiative für unsere Mitarbeiter von elementarer Wichtigkeit sind.

Wir versuchen tatsächlich wegzukommen vom standardisierten Abfragen der bisherigen Berufs-Stationen. Wir laden nur Kandidaten zum Gespräch ein, deren Berufserfahrung gemäss Bewerbungsunterlagen die gesetzten Anforderungen erfüllen und versuchen, die knapp bemessene Zeit im ersten persönlichen Gespräch zu nutzen, um den Mensch hinter dem CV kennen zu lernen. Es tut mir leid, dass der Verzicht auf das immer noch weit verbreitete Standard-Vorgehen bei ihnen negative Gefühle ausgelöst hat.

Dass man als Kandidat im Interview Fragen zur Position, den Verantwortlichkeiten und Kompetenzen stellt ist mir gerade aus HR-Sicht sehr wichtig. Gezielte und gut vorbereitete Fragen oder eben das Fehlen solcher zeigen oft wie sich der Kandidat auf das Gespräch vorbereitet hat oder die Stelle interpretiert. Nicht zuletzt bieten sie dem Kandidaten auch die Chance, sich von den Mitbewerbern abzuheben und nochmal seine eigenen Fähigkeiten hervorzuheben.

Sehr unbefriedigend ist für mich ihre Kritik hinsichtlich nicht genügend vorbereitenden Interviewpartnern – da gebe ich Ihnen absolut recht. Das ist für mich ein klares „no go“ und auch nicht durch volle Terminkalender und dergleichen zu entschuldigen. Derlei Situationen versuchen wir durch Interview Schulungen und Feedbacks an die Teilnehmer zu verhindern.

Wir haben Ihr Feedback und Ihre Meinung sehr ernst genommen. Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen auch noch ein persönliches mit auf den Weg gebe? Ich selber arbeite seit bald 2 Jahren bei Microsoft und arbeite gerne für diese Firma. Ich empfinde meine Arbeitskollegen als sehr inspirierend und kompetent. Bei Ihrem Feedback finde ich schade, dass sie basierend auf Ihrer eigenen negativ empfundenen Erfahrung gleichzeitig unsere 600 Mitarbeitenden herabsetzen und sich abschätzig über sie äussern. Das ist nicht sehr fair und auch nicht nötig – wir hören und verstehen Ihre Kritik am Bewerbungsprozess auch wenn sie sachlich geäussert wird. Dies nur als konstruktiver Wunsch für zukünftige Beurteilungen.

Freundliche Grüsse