unruhige Arbeitsbedingungen mit hoher Arbeitsbelastung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Kollegen und auch Vorgesetzten sind sehr nett
- familiäres Umfeld
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- überlastete Mitarbeiter
- veraltete IT
- keine Führung
- schlechte Fringe Benefits
- Reglemente werden nicht eingehalten
- keine Strategie/Vision
- Ü50 Mitarbeiter werden überlastet und ausgenutzt
- Gebäude ist sehr renovationsbedürftig
Verbesserungsvorschläge
Die Firma sollte darauf achten, dass Mitarbeiter nicht mehr unzählige Überstunden machen müssen, Ferienstellvertretungen müssen gesichert sein. Die Mitarbeiter sollten bessere Boni/Fringe Benefits erhalten als Zeichen der Wertschätzung. Reglemente müssen umgesetzt werden und Mitarbeiter enger geführt, auf Missstände/Fehler muss hingewiesen und korrigiert werden. Gebt den Mitarbeitern eine Vision/Ziel wofür sie arbeiten, dann hat man ein bisschen weniger endloses Hamsterrad. Stark überbelastete Mitarbeiter müssen entlastet und die Gesundheit geschützt werden. IT erneuern, digitalisieren und Prozesse erstellen und auf dem Laufenden halten. Projekte müssen kontrolliert und auf den Termin abgeschlossen werden und dürfen nicht endlos weiterlaufen.
Arbeitsatmosphäre
sehr unruhige Arbeitsatmosphäre durch die hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern und in der Zeit in welcher ich dort war durch viele Veränderungen (Vorgesetztenwechsel, Kündigungen, Verkauf an anderen Konzern etc.)
Kommunikation
während meiner Zeit wurde in Präsentationen praktisch ausschliesslich über Umsatzzahlen und Verkaufszahlen gesprochen, auf die interessanten Kennzahlen oder auch den EBIT wurde gar nicht eingegangen, als Zahlenmensch fand ich das sehr ungenügend, auch die übrige Kommunikation hielt sich in Grenzen
Kollegenzusammenhalt
die Kollegen dort sind sehr umgängliche und nette Leute, der Kollegenzusammenhalt war in meinen Augen ein grosser Pluspunkt, sehr familiär
Work-Life-Balance
Überstunden sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel in den meisten Abteilungen (einige besonders ausgeprägt), viele Abteilungen sind unterbesetzt und deshalb im Dauerstress, so auch der Unternehmensbereich Finanzen. Es hat einige Leute mit dreistelligen Überstundenzahlen. Es liegt nicht daran, dass man dort sitzen muss um einen guten Eindruck zu machen, sondern darum am nächsten Arbeitstag/Woche nicht in Arbeit zu ertrinken. Das Problem ist auch bekannt aber bisher hat aus Kostengründen der Wille gefehlt die Personalzahlen aufzustocken.
Vorgesetztenverhalten
Im Falle der Finanzen war das Vorgesetztenverhalten zumeist korrekt. Hin und wieder gab es Entscheidungen, welche ich nicht nachvollziehen konnte und ein wenig mehr Durchsetzungsvermögen wäre wünschenswert. In den Finanzen wurden während meiner Zeit die Mitarbeiter durch den Vorgesetzten gut behandelt. Über alle Abteilungen gesehen fehlt es allerdings massiv an Führung der Mitarbeiter, was einem als "viel eigene Freiheit und Verantwortung" verkauft wird. Dies ist allerdings problematisch, da gewisse Dinge überhaupt nicht so laufen wie sie sollten und niemand schreitet ein. Viele Vorgesetzte sind meinem Empfinden nach so stark im Tagesgeschäft eingebunden, dass eine angemessene Führung der Mitarbeiter kaum möglich ist (was aber dringend nötig wäre). An vielen Orten fehlt es vermutlich auch an Führungsfähigkeiten. Es sind keine Führungskräfte, sondern nur Kräfte.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitslast ist nicht überall auf gleich viele Schultern verteilt, es variiert stark zwischen den einzelnen Mitarbeitern. Den eigenen Arbeitsbereich kann man teilweise mitgestalten, da viele Prozesse grosses Überarbeitungspotenzial haben. Durch die hohe Arbeitslast kommt man leider selten dazu die Prozesse zu verbessern und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Interessant ist immerhin das Arbeitsumfeld mit den vielen Exporten.
Gleichberechtigung
Viel weniger Frauen als Männer eingestellt, von Frauen hört man, dass sie oft nicht gleich behandelt werden wie Männer. Kaum weibliche Führungskräfte.
Umgang mit älteren Kollegen
Als problematisch erachte ich den Stress, dem die älteren Kollegen ausgesetzt werden. Gefühlt sind viele der Ü50 Kollegen "gefangen" in dieser Firma weil sie keinen anderen Arbeitgeber mehr finden würden. Teilweise wurden Jobs gestrichen und einfach auf andere ältere Kollegen "übertragen", welche dann zwei Jobs ein einem ausführen mussten. In meinen Augen werden ältere Arbeitskollegen dadurch ausgenutzt.
Arbeitsbedingungen
Das Gebäude ist sehr alt und renovationsbedürftig, die veralteten Klimaanlagen (über 30 Jahre alt) wurden im Frühjahr 2019 ohne die Mitarbeiter zu informieren abgebaut und entsorgt, nun wird es im Sommer sehr unangenehm warm in den Büros, zuvor war eine Kühlung auf ca. 25 Grad möglich. Das Gebäude liegt an einer sehr stark befahrenen Strasse, wenn man die Fenster öffnet versteht man das eigene Wort nicht mehr und lässt man die Fenster eine weile offen liegt auf allem eine feine Staubschicht durch die Abgase. Im Sommer dringen öfters Wespen durch Löcher in der Gebäudehülle ein. Die Digitalisierung hat nie stattgefunden, alles wird noch auf Papier gemacht. IT-technisch hinkt man hinter der Aktualität her und das ERP System ist in meinen Augen unpraktisch und hat viele kleine Fehler, die einen im Tagesgeschäft behindern. Zu Gute halten muss man, dass durch Covid sehr rasch die Möglichkeit von Homeoffice zur Verfügung gestellt werden konnte (abgesehen von zu wenigen vorhandenen Laptops), was bei mir auch praktisch immer einwandfrei funktioniert hat.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Im Produktionsbereich kann ich das nicht beurteilen, im Administrationsbereich muss definitiv viel mehr digitalisiert werden um die Umwelt zu schonen .
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt empfand ich für die Art der Arbeit/Verantwortung als angemessen, für die Arbeitsmenge/Stress eher zu tief.
Image
Aktuell lebt die Firma in meinen Augen von besseren Tagen. Bei vielen Mitarbeitern ist die Firma massiv unten durch, was auch daran liegt, dass auf die Mitarbeiter keinen Wert gelegt wird. Gesundheit (physisch und psychisch) der Mitarbeiter wird nicht beachtet und die Wertschätzung durch die Firma wurde während meiner Zeit dort als sehr gering wahrgenommen. Während meiner Zeit dort wurde mehreren Mitarbeitern gekündigt.
Karriere/Weiterbildung
Eine berufsbegleitende Weiterbildung während der Arbeit bei Schmid Rhyner zu absolvieren ist ein Spiessrutenlauf, da man durch die Arbeit bereits am Limit läuft. Kosten werden teilweise übernommen.