Solider Arbeitergeber, nur nicht für Frauen
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war angenehm. Mit meinem (direkten) Vorgesetzten gab es regelmässigen Austausch. In meinem Fall hat sich ein männlicher Mitarbeiter mir gegenüber wiederholt unangemessen verhalten, und das monatelang ohne Konsequenzen. Es gab bis zuletzt keine Verwarnung für ihn. Das Arbeitsklima war also gut, bis es das nicht mehr war.. und da wurde von der Etage drüber + HR nicht viel gemacht, ausser Gespräche geführt, die nichts gebracht haben.
Kommunikation
Man erfährt das, was man wissen muss, mehr aber auch nicht.
Kollegenzusammenhalt
Familiäre Atmosphäre. Die Leute gehen gut miteinander um und der Austausch zwischen den verschiedenen Teams war immer willkommen
Work-Life-Balance
Ferien konnte ich eigentlich immer beziehen, wann ich das möchte. Was ich gut fand war, dass man nicht alle Ferientage schon am Anfang des Jahres verplanen musste. Die Arbeit in den Teams selbst könnte fairer verteilt werden: Mitarbeiter, die gut vorwärts machen, erhalten mehr Arbeit, während andere, die Stunden in Eigenprojekte verbraten, einfach ihr Ding machen.
Vorgesetztenverhalten
Die Zusammenarbeit mit meinem direkten Vorgesetzten war im Arbeitsalltag angenehm. Ich konnte Ideen und Vorschläge gut einbringen, das Feedback fand ich nachvollziehbar und fair, deswegen die 2 Sterne. Bei Konflikten jedoch fühlte ich mich alleingelassen. Es hiess immer, man soll an die Lösungen denken, nicht das Problem. Und was, wenn das Problem ein Mitarbeiter ist? Dann wird weggeschaut. Es finden zwar Gespräche statt, und es wird einem versichert, dass man daran arbeitet, aber am Schluss passiert ausser diesen Gesprächen nicht viel. Für fehlbares Verhalten gab es keine Konsequenzen.
Interessante Aufgaben
Man bekam Freiraum um die eigenen Arbeiten so zu erledigen, wie man es für richtig hält. Man konnte Ideen und Vorschläge einbringen.
Gleichberechtigung
Ich als Frau fühlte mich von den meisten männlichen Mitarbeitern geschätzt und respektvoll behandelt, obwohl Frauen in meiner Abteilung in der deutlichen Unterzahl waren (unter 10%). Völlig versagt wurde jedoch, wenn es zu Zwischenfällen mit einem bestimmen männlichen Mitarbeiter kommt: Dort wollte man zwar den Anschein erwecken, dass man sich darum kümmern, wenn aber ausser diesen Gesprächen nicht viel passiert und das Verhalten in Mobbing umschlägt, faltet die obere Etage und das HR gerne die Hände zusammen. Kommentar vom HR bei einem meiner letzten Gespräche: "Man kann jemanden nicht zurück an den Arbeitsmarkt schicken wegen so etwasem", als wäre monatelange Belästigung eine Lappalie.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen wurden geschätzt und bei Interesse auch nach der Pensionierung zu einem kleineren Pensum weiter beschäftigt.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsgeräte waren gut, die Büros waren gut ausgestattet. Einzig im Sommer war es zu heiss. Bei mehreren Computern + Mitarbeitern in einem Raum war es definitiv viel zu heiss, vom Einbau einer Klimaanlage wurde aber abgesehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vieles lief digital ab und nicht mehr auf Papier, was ich gut fand. Aber speziell für soziale und unwelttechnische Anliegen hat man sich nicht eingesetzt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist eher unterdurchschnittlich, die eigene PK ist aber solide. Alles in allem okay, aber nichts weltbewegendes.
Image
Image ist etwas verstaubt, aber neutral. Wurde weder übermässig gelobt noch zu stark kritisiert.
Karriere/Weiterbildung
Nach Absprache mit dem Vorgesetzten konnte man Kurse besuchen, auch das Teilnehmen von Webinaren und Seminaren wurde gerne gesehen. Es gab auch viele interne Kurse, die man besuchen konnte. Allerdings gab es nicht viele Möglichkeiten, die Karriereleiter aufzusteigen, dafür sind die Abteilungen/Teams zu klein