Swissport quo vadis?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Vorgesetzte die bereit sind mehr zu leisten und das Herz am richtigen Fleck haben, der Zusammenhalt, als Stefani an Weihnachten/Silvester jedem Mitarbeiter an dem Abend persönlich CHF 20 als Weihnachtgeld gegeben hatte, allgemein die Swissport vor Covid mit mehr Qualität und Stolz, der Spirit und das Wissen, dass viele im Betrieb Kerosin im Blut haben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die gegenwärtige Personalentwicklung (Third-Parties), die immer noch anhaltende Lohnkürzung bei mehrfachem Arbeitsvolumen, die Versuche Probleme gegen aussen zu verschleiern oder herunterzuspielen, der extreme Kostendruck und die von mir empfundene Unfähigkeit höhere Preise bei den Airlines durchzusetzen und damit halt ein Risiko einzugehen.
Verbesserungsvorschläge
Es müsste ein Mentalitätswechsel stattfinden. Mehr Qualität, weniger Quantität. Aber: Die Airlines setzen die Firma enorm unter Druck und ringen ihr niedrige Preise ab. Dieser Druck wird nach unten weitergegeben und als Resultat haben wir die jetzigen Zustände. Es tut weh immer wieder zu hören „von der Schweiz haben wir eigentlich etwas anderes erwartet“.
Arbeitsatmosphäre
Durch die Dauerbelastung leidet die Atmosphäre. Die Tages-Rapporte der einzelnen Dienststellen lesen sich wie eine Gruselgeschichte und wirken dadurch im Kontext schon fast wieder normal. Besonders Post-Covid hat die Firma enorm durchgeschüttelt und die Leute wollen abspringen. Sehr schade, weil eigentlich waren die Leute früher stolz auf ihren Arbeitgeber.
Kommunikation
Kommuniziert wird via Blog und Applikation. Ich hane den Eindruck, dass die Kommunikationsabteung Wert darauf legt, dass alle Mitarbeiter informiert werden. Es herrscht auch eine offene Diskussionskultur. Leider werden die Ergebnisse daraus zu wenig umgesetzt oder können durch den Kostendruck auch gar nicht umgesetzt werden (subjektiver Eindruck).
Kollegenzusammenhalt
Der Teamgedanke ist breit vertreten, kann aber in den verschiedenen Dienststellen variieren. Grund dafür ist, dass die gegenwärtigen Konditionen motiviertes Stammpersonal nicht halten kann und neues Personal von Subunternehmen stammt, welches wenig bis kein Commitement zum Betrieb hat.
Work-Life-Balance
Schichtarbeit und unvorhergesehene Überstunden sind normal aber auch zu erwarten, wenn am Flughafen gearbeitet wird. Früher gab es dafür aber auch gute Zulagen und die Motivation zu bleiben war entsprechend gross. Gegenwärtig sind aber viele Mitarbeitende derart überlastet, dass die Überzeit nicht mehr freiwillig geleistet, sondern angeordnet wird („heute müssen alle 2h länger bleiben).
Vorgesetztenverhalten
Viele Vorgesetzte sind mit Leidenschaft und Elan dabei.
Interessante Aufgaben
Ich kenne keinen anderen Ort an dem man sich so vielfältig betätigen kann wie bei Swissport. Eine Fülle an spannenden und coolen Aufgaben.
Gleichberechtigung
Ich kann auf meiner Stufe nichts nachteiliges feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Mitarbeitenden werden kurz vor dem Erreichen des Pensionsalters regelrecht „verscheucht“. An einem Ort an dem vor allem erworbenes Fachwissen viel Wert ist; eine Ressource die viel zu leicht verschwendet wird. Ich nehme an das passiert, weil sie zu teuer werden. Da die Branche zu den Niedriglohnbereichen zählt und viele Mütter nur Teilzeit arbeiten konnten, sehr hart für den/die Einzelne/n. Entsprechend viele sind kurz vor der Pension verzweifelt und lassen sich über Personalvermittlungen wieder für die gleiche Stelle zu schlechteren Konditionen anstellen. Leider ein Teufelskreis und herzzerreissend, weil viele 20 und mehr Jahre für die Firma gelebt hatten.
Arbeitsbedingungen
Gegenwärtig sehr schlecht und keine Besserung in Sicht. Die Neuanstellungen sind eigentlich nur von Subunternehmen und eine Schnellbleiche. Qualität zu liefern wird immer schwieriger. Das schlägt auf das Gemüt und zeigt sich in einem hohen Krankenstand, was die Qualität noch weiter senkt. Vor der Schicht habe ich oft Bauchweh wenn ich daran denke, was mich heite wieder erwartet. Trotzdem versuchen viele immer noch ihr Bestes zu geben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt ja (viel E-Mobilität), Sozial nein
Gehalt/Sozialleistungen
Der Reallohn sank über die Jahre und Vergünstigungen wurden viele gestrichen. Wer keine Leidenschaft für die Aviatik verspürt sollte es eher lassen. Mit dem Krisen-GAV wurden zudem empfindliche finanzielle Einschnitte gemacht die Sprengkraft haben.
Image
Es wird meiner Meinung nach zu zwanghaft versucht Probleme gegen aussen unter den Teppich zu kehren. Aus Unternehmenssicht einigermassen verständlich, als Angestellter aber frustrierend, weil die Probleme halt real existieren, aber trotzdem negiert werden.
Karriere/Weiterbildung
Wer motiviert ist, kann mit persönlichem Einsatz etwas erreichen. Das hängt aber oft auch von der Anstellung ab. Job-openings und Vorgesetzten-Stellen hängen primär von der zu Verfügung gestellten Einsatzflexibilität ab.