Eine Firma im Umbruch (ehemals Jaquet Technology Group)
Gut am Arbeitgeber finde ich
Internationales Gemisch an Leuten, hier begegnet man täglich der halben Welt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Firma ist extrem im Umbruch, es benötigt wahrscheinlich noch ein paar essentielle Eingriffe bis die Talsohle durchschritten ist.
Verbesserungsvorschläge
Unbedingt mehr Kommunikation, damit der Laden endlich "innerlich" zur Ruhe kommt. Abgänge schnellstmöglich ersetzen.
Arbeitsatmosphäre
Egal was man in die Hände nimmt, schlussendlich geht es in die Hose. Es fehlen in allen Abteilungen Arbeitskräfte, so das Spezialisten einfachste Arbeiten ausführen müssen, da sonst niemand Zeit hat. Extrem hohe Flutkation, Stellen werden nur teilweise ersetzt. Leute in Schlüsselpositionen werden plötzlich entlassen und freigestellt, ohne das man sich wirklich einen Plan B ausgedacht hätte.
Galgenhumor hilft in dieser Firma ungemein!
Kommunikation
Es gibt von Zeit zu Zeit "Town-Halls" und Info-Mails. Hat aber noch stark Potential nach oben. Andere Firmen sind da besser aufgestellt. Oberstes Kader hat klar signalisiert, dass man ein offenes Ohr für die Belegschaft hat. Wird wahrscheilich noch zu wenig genutzt.
Da mehr als die Hälfte der Belegschaft kein Deutsch versteht, gibt es auch da eine Sprachbarriere welche die Zusammenarbeit beeinträchtigt.
Kollegenzusammenhalt
Hat man nach ein paar Monaten oder Jahren seine "Buddys" gefunden, kann man hier schon von einem guten Zusammenhalt sprechen. Da alle Abteilungen konsequent überlastet sind, geht es allen gleich und man merkt schnell das man im gleichen Boot sitzt.
Da die Firma ein Parallelsäulen Organisation vom US-Konzern aufgedrückt bekommen hat, ist es eher ein nebeneinander statt miteinender arbeiten.
Work-Life-Balance
Wird nicht besonders gefördert. Eher hohe Wochenarbeitszeit (für einen Internationallen Grosskonzern mit Milliardenumsatz), 5 Wochen Ferien. Teilzeitarbeit wird eher geduldet als gefördert.
Überzeit kann relativ unkompliziert kompenziert werden.
Vorgesetztenverhalten
Oberstes Kader wurde ersetzt, zum Teil mit sehr motiverten Leuten welche Visionen und einen gewissen "drive" haben. Das mittlere Kader ist grösstenteils noch das Alte, welches sich seiner Aufgabe/Funktion noch nicht ganz bewusst ist. Meistens wird alles andere gemacht als die eigentliche Führungsverantwortung wahr zu nehmen. Dieses Verhalten wiederum bremst das obere Kader aus und demotiviert die Angestellten.
Interessante Aufgaben
An und für sich interessante Einsatz-Gebiete (Bahn, Luftfahrt, Industrie, Auto). Meistens muss man aber die Fehler oder die Versäumnisse seines Vorgängers ausmerzen, was einem von den wirklich interessanten Arbeiten abhält. Konsequent hoher Druck durch Kunden.
Gleichberechtigung
Da die Firma jetzt zu einem US-Grosskonzern gehört, wird darauf natürlich "grossen" Wert gelegt. Mittels online Schulungen und Plakaten wird einem das beinahe täglich eingetrichtert. Funktioniert aber nicht wirklich und ist eher eine US-Alibi Übung welche nichts mit einer europäischen Arbeitsmentalität zu zun hat.
Personen werden zum Teil gerügt wenn sie sich an einem Vormittag 2x kurz einen Kaffe holen, andere Personen wiederum verbringen die Hälfte des Vormittages damit Kaffepause zu machen.
Umgang mit älteren Kollegen
Da die Flutkation sehr hoch ist, werden ältere Kollegen welche schon ein paar Dienstjahre haben sehr geschätzt. Vieles ist schlecht dokumentiert und das Wissen dieser Personen ist viel Wert.
Bei Neubesetzungen werden eher jüngere Leute bevorzugt.
Arbeitsbedingungen
Man ist letztes Jahr von dem alten Standort in Basel in den Neubau in Pratteln gezogen.
Im Bürogebäude zeitgemäss, die Räume sind hell und klimatisiert. Die Arbeitsplätze einheitlich. IT Struktur gut.
Die Produktionsräume sind eigentlich auch gut (und klimatisert), leider ist der Maschinenpark schon in die Jahre gekommen. Man merkt hier deutlich, dass in der Vergangenheit überall und an allem gespart wurde.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Tut sich was, ist im Umbruch. War aber früher eine Katastrophe.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt früher zu Jaquet Technologie Group Zeiten unterdurchschnittlich. Heute mit TE im guten Durchschnitt. Je nach Position, Abteilung und Funktion kann auch ein überdurchschnittlicher Lohn erzielt werden.
Dies trifft vorwiegend für Fachkräfte mit entsprechenden Diplomen zu. Bei den einfachen Leuten (Produktionsmitarbeitern) sind die Löhne bestenfalls durchschnittlich.
Image
Obwohl TE Connectivity ein riesiger Konzern ist, ist er in der Schweiz ziemlich unbekannt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Karrieremodell für jeden Mitarbeiter. Wer willig und flexibel (und natürlich auch fähig) ist, kann sich hier entwickeln. Bei konkreten Weiterbildungen wird`s dann schon ein bisschen komplizierter...