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Nach der Übernahme durch TE gingen die "Jaquet-Grundwerte" verloren

2,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2020 für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Teamgeist

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Mehr Gerede als Taten, Sicherheitswahn, Papierdschungel, Entscheidungen werden von oben herab diktiert/kein Mitspracherecht/kein Input von eigenen Ideen

Verbesserungsvorschläge

Flachere Entscheidungsstrukturen; weniger Papierkram/Bürokratie; auf die eigenen Mitarbeiter hören; Sicherheit mit gesundem Menschenverstand angehen; weniger Hochglanz, mehr Taten!; mehr Mut zu Investitionen, keine schnelle Gewinnmaximierung

Arbeitsatmosphäre

Es herrscht oft eine bedrückte Stimmung. Viele ehemalige Kollegen sind schon gegangen oder wurden gegangen. Oft geht jahrelanges Fachwissen ohne Ersatz verloren. Als Mitarbeiter fühlt man sich nicht gehört und sagt eher einmal nichts in den offiziellen Strukturen, weil Kritik in den ewig langen Wegen von TE sowieso verloren geht oder es hat Konsequenzen. Viele Kollegen schaukeln sich so hinter dem Rücken der Chefs ihren Frust gegenseitig hoch.

Kommunikation

Man ist bemüht...

Fast wöchentlich finden sogenannte "Town Halls" statt, wo die Geschäftsleitung aus den USA über die Lage informiert. Auf die Lage vor Ort kann natürlich bei 80'000 Mitarbeitern und zig Standorten weltweit nicht eingegangen werden. So wird man als Mitarbeiter eher verwirrt mit den globalen Zahlen; der Nutzen für die Leute vor Ort bleibt fragwürdig.

Kollegenzusammenhalt

Der Zusammenhalt war und blieb super. Am Standort ist man eine kleine und verschworene Gemeinschaft, die durch jahrelanges improvisieren zusammengewachsen ist. Zu Jaquet-Zeiten fehlte oft die Infrastruktur und das Kapital, nun fehlt es leider an wirtschaftlicher Weitsichtigkeit (Investitionsmüdigkeit seitens Topmanagement) und lokalen Mitarbeitern eine Stimme geben (Entscheidungen werden oft von weit oben diktiert, meistens komplett unlogisch/kontraproduktiv wenn man die Situation vor Ort kennt). In diesen stets herausfordernden Zeiten ist aber ein wahnsinniger lokaler Teamgeist entstanden.

Work-Life-Balance

Eigentlich arbeiten alle immer am Limit. Jahrelang wurde gespart und so leiden eigentlich alle Abteilungen an Personalmangel. Überstunden werden praktisch täglich geleistet um die Arbeit bewältigen zu können. Die Abteilungen haben oft keine Zeit sich gegenseitig zu unterstützen, förderlich ist da auch nicht, dass jede Abteilung bis in die USA herauf komplett unabhängig ist. So arbeiten Abteilungen oft mit anderen Zielen und Arbeiten werden so nicht effizient angepackt.

Überzeit lässt sich relativ gut abbauen.

Vorgesetztenverhalten

Oftmals überfordert. Entweder unfähig im schier unendlichen Papierdschungel von TE zu bestehen oder Nutzniesser der neuen Besitzer, die nicht viel mehr können als sich aufzuspielen. Es gibt aber auch wirklich gute Chefs, die sich für ihre Mitarbeiter einsetzen. Leider sind die sehr selten zu finden.

Interessante Aufgaben

Aufgabengebiet ist branchentypisch. Leider wird aber eigener Input nicht wirklich geschätzt, bzw. "Super Idee!" bis sie dann merken, dass man investieren müsste, dann wird ein Vorschlag wieder sehr schnell mit Dutzenden Freigabeformularen ausgebremst, bis er dann ganz auf Eis gelegt wird. Gut, wenn man einfach ausführen und verdienen möchte, etwas (selbst) voranbringen und verbessern wird man aber da nicht.

Gleichberechtigung

Wird regelmässig kommuniziert, Anlaufstelle für Gleichberechtigung gibt es auch. Leider bleibt auch hier ein schaler Nachgeschmack. Man ist sich nie so ganz sicher wie ernst diese Hochglanzplakate und Manager-Reden gemeint sind...

Umgang mit älteren Kollegen

Schlecht: wenn erfahrene Mitarbeiter zu teuer werden, werden sie gekündet oder ihre Aufgaben werden so zusammengestrichen und unattraktiv gemacht, dass sie freiwillig gehen.

Arbeitsbedingungen

Ansich gut, aber leider hat der paranoide amerikanische Sicherheitswahn auch hier Einzug erhalten. Viele Mitarbeiter verschweigen kleinere Verletzungen, dass nicht wieder ein riesen Fass aufgemacht wird. Es kursiert in der Firma der Witz, dass sich hoffentlich niemand meldet, wenn er sich beim Drucker am Papier geschnitten hat, dass am Schluss nicht alle nur noch mit Schnittschutzhandschuhen an den Drucker dürfen. Das ist irgendwie sinnbildich für die ganze Situation mit dem neuen Besitzer. Galgenhumor muss man sich bei TE zulegen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Viele Hochglanzplakate und Reden, Taten fehlen aber bislang noch...

Gehalt/Sozialleistungen

Durchschnittlich.

Image

Die Firma ist selbst in der Elektronikindustrie in der Schweiz relativ unbekannt.

Karriere/Weiterbildung

Wird konsequent ausgebremst, da sonst die Mitarbeiter zu teuer werden könnten. Stattdessen wird man zu internen Schulungen gedrängt, bei denen man selbst mit absolutem Minimaleinsatz nichts falsch machen kann, was am Schluss zu einem wertlosen internen Zertifikat führt. Aber schlussendlich kann sich die Firma so wieder selbst auf die Schulter klopfen und meinen sie hätte etwas zur Ausbildung beigetragen.

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