Melken des Gold-Esels bis er verdurstet
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gute Gebäudeinfrastruktur, sehr gute Kantine. Tolle, wenn auch nicht besonders moderne Produkte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die 'amerikanisierung' im Verhalten. Und das die Wertepromotion nicht dem tatsächlichen Arbeitsleben entspricht.
Verbesserungsvorschläge
Middlemanagement abschaffen, Arbeitsplanung sinnvoll gestalten, Budget auch für Infrastruktur, Verbesserungen und Knowhow-Management. Leute dort arbeiten lassen, wo sie sich am besten und am liebsten einbringen. Echte Kostentransparenz erzeugen.
Arbeitsatmosphäre
Im Linien-Team sehr gut, dort zieht man noch am gleichen Strang, sitzt im selben Boot. Sollte man jedoch ein Anliegen haben, das den "Dienstweg" über die übermässig vielen Management-Schichten nehmen soll, dann wird es harzig. Das mündet dann zwangsläufig in Unzufriedenheit und Stress. Ich fühlte mich ignoriert und meine Leistung nicht wertgeschätzt, vom ersten Management-Level an aufwärts.
Kommunikation
Viel Stress durch Projektleiter. Viel Geschwätz, keine Taten vom Middle-Management. Eine hierarchische Struktur wurde aufgebläht, und alle kämpfen in ihrer eigenen Welt. Was das Top-Management sagt ist Gesetz - Ohne Rücksicht auf Verluste. Ich fand die Kommunikation meistens komplett intransparent.
Kollegenzusammenhalt
Hier kann ich nur dem Linien-Team einen Kranz winden. Man hilft sich immer gerne, ist kooperativ, auch interdisiplinär. Sobald aber die nächste Hierarchiestufe ins Spiel kommt, klappts mit dem Zusammenhalt nicht mehr so gut.
Work-Life-Balance
Viele Personen können Teilzeit arbeiten. Allerdings bleiben die Anforderungen an jene Personen gleich hoch: Fast alle Personen sind dauerhaft arbeitsplanerisch überbucht. Wie man damit klar kommt, ist jedem selbst überlassen.
Vorgesetztenverhalten
Die Erfahrungen mit meinen 'vorgesetzten' Personen wurde über die Jahre immer schlechter. Dies hat m. E. mit dem Aufblasen der Hierarchie zu tun: Das Middle-Management ist nur dazu da, die Linie vom Management zu entkoppeln. Entweder machen diese Leute den treuen Befehlsempfänger für das Management, oder sie sind weg vom Fenster. Und von der Linie aus kann man gar nichts bewirken.
Interessante Aufgaben
Es gäbe viele interessante Dinge zu tun, man könnte auch innovativ sein und visionär. Nur ist leider das Tagesgeschäft vor Allem die Auseinandersetzung mit alten Produkten und Technologien und all den mannigfaltigen Unzulänglichkeiten von Prozessen und Werkzeugen. Trotzdem konnte ich täglich neue Dinge lernen (Programmieren). Ich muss allerdings auch sagen, dass ich Erkenntnisse aus den mir angediehenen Schulungen immer schlechter, bis nicht mehr umsetzen konnte - Kein Geld, keine Zeit. Es bleibt alles beim Alten.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau kann ich nicht beurteilen. Gefühlsmässig würde ich aber sagen, sie existiert wahrscheinlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Wertschätzung für die langjährige Erfahrung und Leistung.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsumgebung muss man sich selber organisieren. Wie man sich bettet, so liegt man.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing und Denunziantentum hat Einzug gehalten.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich glaube, ich befand mich im Durchschnitt.
Image
Das Image geht wahrscheinlich den Bach runter, wenn es so weitergeht.
Karriere/Weiterbildung
Ich konnte früher tolle und teure Weiterbildungen absolvieren. Aber dann nicht umsetzen. Bis heute nicht. Neuerdings wird Self-Learning propagiert - Soll man das in seiner Freizeit machen? Wenn man nicht on-the-job lernen kann (wie ich beim Programmieren), dann klappt das nicht, denn man hat absolut keine Zeit zum Lernen. Arbeitsmässig sind fast alle dauerhaft überbucht mit Projektarbeit.