Peinliches Buhlen um Patienten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass das Imange gepflegt wird. Man bietet Spitzenmedizin an und das gibt einem ein bisschen Berufsstolz.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass um die Patienten gebuhlt wird anstatt die Energie in zufriedenes Personal zu stecken.
Verbesserungsvorschläge
Die Stationen besser besetzen und alle Mitarbeiter von Pflege bis Management in Kommunikation schulen.
Arbeitsatmosphäre
In der Pflege zählt nur der Wunsch des Patienten, nicht sein Wohl. Passt ihm / ihr das Frühstück nicht, bekommt er ein zweites. Will er auch das nicht, bekommt er ein drittes. Will er Goldstaub darüber gerieben, muss man wahrscheinlich auch dem nachrennen. Will der Patient seine Laune an einer Pflegeperson auslassen, wird jemand dafür zur Verfügung gestellt. Ideal für Raucher. Sie erhalten eine Pflegeperson zur Seite gestellt, die sie so oft sie wollen zum Rauchen schiebt. Man muss den gesunden Menschenverstand ausschalten, um die Patienten zufrieden zu stellen.
In der Nacht ist oft nur eine diplomierte Fachkraft für die ganze Station zuständig ohne Hilfskräfte. Das wäre ein viel wichtigeres Problem als das fünfte Dessert von Patient xy.
Kommunikation
Übergaben sind minimal, Informationen werden nicht wirklich zusammengetragen wie in anderen Spitälern. Am häufigsten hört man von den Kollegen "Ich weiss nicht, ich bin nicht zuständig."
Das wirkt sich massiv auf die Qualität der Arbeit aus. Zum Beispiel hiess es, Patient xy sei im Delir ohne dass die zuständige Pflegefachkraft eine einzige Minute während der Schicht mit dem Patienten gesprochen hat. Es hat niemand gesagt, dass das Delir längst vorbei ist, also gilt, was in den Akten steht. Oder man führt tagelang kein Stuhlgangprotokoll, auch wenn die Person keine Verhärtung bekommen darf. Das ist dann das Problem der nächsten Schicht.
Kollegenzusammenhalt
Man sitzt gemeinsam im Elend, aber konstruktiv ist das nicht. Man ist gezwungen, mitzujammern, sonst gehört man nicht zur Gruppe.
Work-Life-Balance
Normal. Die Dienstpläne waren immer ok.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte in meinen vier Monaten dort nie mit Vorgesetzten zu tun.
Interessante Aufgaben
Da der Balgrist spezialisierte Medizin bietet, sind auch die Aufgaben lehrreich.
Umgang mit älteren Kollegen
In meinem Team hatte es einige ältere KollegInnen und das war kein Problem.
Arbeitsbedingungen
Kein richtiger Pausenraum und kein gemütliches Stationszimmer. Man kann nirgends zu zweit etwas besprechen oder sich in der Pause abgrenzen. Die grosse Dachterrasse ist nur für Patienten. Man fühlt sich als MitarbeiterIn nirgends richtig erwünscht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Normales Recycling, ansonsten keine Anstrengung, Müll zu vermeiden.
Die Patienten bekommen riesige Portionen von z.B. Rindsfilet.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenüblich
Image
Man gibt sich viel Mühe, das Image zu präsentieren.
Karriere/Weiterbildung
Im normalen Rahmen üblich.