Gute Ideen, verfällt aber in alte Muster.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Idee, Prozesse und Spielregeln festzuhalten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Einstellung gegenüber den Beschäftigten, Kommunikation, Wertschätzung und das Gehalt.
Verbesserungsvorschläge
Es sollten (regelmäßig und ernst gemeinte) Mitarbeitergespräche geführt werden, in denen man Interesse an den Beschäftigten zeigt und nach denen Verbesserungen umgesetzt werden. Weiter könnte (eigentlich muss) man die Einstellung und Kommunikation verbessern, bzw. einfach mal auf Augenhöhe an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, die Unternehmenswerte überarbeiten und diese leben. Man sollte den Mitarbeitern vertrauen, gute Rahmenbedingungen und Entscheidungsspielräume schaffen. Auch hier wären regelmäßige Mitarbeitergespräche hilfreich, gelegentlich auch Zertifizierungen und offizielle Standards. Insgesamt wäre es auch gut mehr Ressourcen bereitzustellen, in ein Controlling zu investieren, gründlich zu renovieren und ein ernst gemeintes "People & Culture" aufzubauen. Alle Punkte hatte ich angesprochen.
Arbeitsatmosphäre
Im Prinzip sind alle sind freundlich und es gibt in den Teams schon irgendwo ein gutes Teamwork. Dennoch fand ich die Arbeitsatmosphäre meist lethargisch und hemmend. Vieles bleibt unter seinen Möglichkeiten und wirkt wie 2012.
Kommunikation
Die ist eher indirekt und aufwändig. Strategie und Prioritäten waren für mich oft schwer zu erkennen, teils mehr oder minder “private Einzelmeinungen” ausschlaggebend. Es gab viele und lange Meetings, oft mit schlechter Stimmung.
Kollegenzusammenhalt
Den gibt es in den Teams, aber auch Silodenken und starke Abgrenzungen zwischen den Teams. Ein großes Ganzes war mir zumindest nicht bewusst; Incentives, Jubiläen, Weihnachtsfeiern sind auf Sparflamme und sie fehlen anscheinend auch keinem.
Work-Life-Balance
Mobiles arbeiten ist möglich. Man kann sich organisieren, also "Vorarbeiten oder Nachholen". Ich fand aber generell den Job durch die nicht wertschätzende und problemorientierte Kommunikation nicht sehr zufriedenstellend - da hilft mir auch kein (selten gefüllter) Obstkorb oder dass ich mal einen Arzttermin wahrnehmen kann. Überstunden werden ausgeglichen, allerdings fand ich die Kommunikation darüber sehr unangenehm, sodass ich dann offiziell keine mehr gemacht habe.
Vorgesetztenverhalten
Mir gegenüber war es teils sogar unschön und grenzwertig. Klarheit, Augenhöhe, Respekt und Konsequenz habe ich oft vermisst. Für mich gab es nie professionelles Feedback, wo ich stehe oder hin soll.
Interessante Aufgaben
Das ist Ansichtssache, theoretisch schon. Man arbeitet meist an den immer gleichen Problemen.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigt habe ich mich nicht gefühlt (als Mann). M.E. wurde sich in Anwesenheit von Frauen besser verhalten und kommunikativ gegeben. Frauen wurde meist überzogen freundlich begegnet und sie wurden für ganz normale Arbeitsergebnisse gelobt.
Umgang mit älteren Kollegen
So wirklich “älter” ist niemand. Für ein Softwareunternehmen fehlen aber die Jüngeren würde ich sagen, sodass sich diese Frage nicht so direkt stellt.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten wirken abgewohnt und sind m.E. lieblos eingerichtet. D.h. eine Art Firmenflair kommt gar nicht erst auf. Ich finde man sollte einfach mal renovieren, eine neue Küche und Wohlfühlbereiche- bzw. elemente anschaffen, vllt auch mal über IKEA-Niveau. Man sollte Ressourcen für IT und ein paar Innovationen bereitstellen. Und man sollte überhaupt mal einen Bereich “People & Culture” aufbauen und nicht nur ein “Feel Good Management” benennen, aus dessen Bereich ich mich in mehreren Jahren an keine einzige Maßnahme erinnern kann. In Hard- und Software ist man “Mädchen für Alles” und ich habe private Services/Devices genutzt. Es wurde nie danach gefragt, ob und wie ich zurechtkomme (siehe keine Mitarbeitergespräche). Tools kamen manchmal überraschend, welche man dann umgehend bedienen musste.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Pandemiebedingt wird nun wie überall sehr viel remote mit Kunden abgestimmt. "Echte Umweltschutzmaßnahmen" gibt es aber nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Eine AG-finanzierte Betriebsrente ist da, es gab einen Inflationsausgleich. Das ist aber alles nicht hilfreich, wenn das Gehalt (auch inkl. Betriebsrente) weit unter dem regionalen Durchschnitt liegt, obwohl man für große, bundesweite Kunden arbeitet.
Image
Bei manchen Kunden ganz gut.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Budget je Jahr je Mitarbeiter für ganz kleine Maßnahmen und Bücher. Für mich gab es keine Mitarbeitergespräche, wo ich hätte erfahren können, wo ich stehe oder hin soll.