Traditionsunternehmen im Wandel
Gut am Arbeitgeber finde ich
Viele tolle Kollegen, auf die man sich verlassen kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der aktuelle, konservative Führungsstil im Top Management und die daraus resultierende Entscheidungskultur im Unternehmen. Die Perspektive der Operative findet hier seit 1 1/2 Jahren wenig Beachtung.
Verbesserungsvorschläge
Ein modernes Unternehmen zeichnet sich im Dienstleistungssektor durch eine moderne IT, aber insbesondere durch einen modernen Führungsstil aus. Mitarbeiter stellen das Herzstück einer Spedition dar. Ohne Vertrauen in die Mitarbeiter (welches man auch nur durch regelmäßige Gespräche gewinnen kann) und mit einem konservativen Führungsstil sind alle anderen Veränderungen wenig zielführend.
Arbeitsatmosphäre
Viele, tolle Kollegen, von denen leider immer mehr die Firma verlassen. Vor dem Inhaberwechsel wäre die Bewertung deutlich besser ausgefallen, jedoch hat das Top Management wenig Vertrauen in Mitarbeiter, die über viele Jahre und teilweise Jahrzehnte einen großartigen Job gemacht haben. Dieses Misstrauen wirkt sich stark auf die aktuelle Arbeitsatmosphäre aus.
Kommunikation
Innerhalb vieler Teams herrscht sehr gute Kommunikation, jedoch ist die Kommunikation auf höheren Ebene von wenig Vertrauen und Transparenz geprägt. Entscheidungen mit starken Auswirkungen auf die Operative werden seit einigen Monaten überhastet und ohne Rücksprache mit erfahrenen Kollegen getroffen bzw. nicht auf diese gehört. Ein Übergang in moderne Zeiten (Thema Digitalisierung, agilere Strukturen etc.) ist selbstredend notwendig, jedoch sollte auch der Führungsstil modern und nicht rückschrittlich sein.
Kollegenzusammenhalt
Sämtliche Teams in denen ich mitarbeiten durfte waren von einem tollen Kollegenzusammenhalt geprägt. Selbst in den stressigen Zeiten konnte man sich auf seine Kollegen verlassen. Auch das mittlere Management leistet diesbezüglich einen tollen Job. Jedoch haben die oberen Entscheidungsebenen leider einen zunehmend negativen Einfluss auf das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen. Das schlagartige Besetzen interessanter Positionen durch externe Kollegen (alle aus demselben Unternehmen) fördert den Negativtrend leider.
Work-Life-Balance
Zu Beginn der Pandemie waren hier positive Trends erkennbar, jedoch werden Themen wie Home-Office etc. wieder eingeschränkt und durch das Top Management kontrolliert. Kollegen die erkältet sind und deswegen nicht ins Büro gekommen sind, wurden umgehend ermahnt. Auch langjährige Mitarbeiter genießen hier kein Vertrauen.
Vorgesetztenverhalten
Direkte Vorgesetzte (mittleres Management) haben verstanden, dass gute Führung auch ohne Kontrolle und Druck funktioniert. Leider werden auch diese Positionen immer stärker in Ihrem positiven Wirkungskreis beschränkt.
Interessante Aufgaben
Es wird leider wenig bis gar nicht mit ambitionierten Mitarbeitern geplant, sodass interessante Aufgaben in der Regel bei den üblichen Personen landen. Dies war in der Vergangenheit auch oft der Fall, aber es gab definitiv häufiger Möglichkeiten sich einzubringen als aktuell. Man hat sich mehr wahrgenommen gefühlt.
Gleichberechtigung
Auf unteren Ebenen ist das Bild recht ausgeglichen - in den Führungspositionen aber wenig bis gar nicht.
Umgang mit älteren Kollegen
Über Jahrzehnte hat sich hartrodt durch eine Vielzahl an Jubiläen ausgezeichnet. Vierzigjährige Jubiläen waren alles andere als unüblich - und 10- oder 20-Jährige Jubiläen gab es fast monatlich. Bei den aktuellen Entwicklungen fühlen sich aber auch langjährige oder ältere Mitarbeiter weniger wertgeschätzt als in der Vergangenheit und eine hohe Fluktuation ist das Resultat.
Arbeitsbedingungen
Die Lage in Hamburg ist hervorragend, da sowohl Hammerbrook als auch die Innenstadt gut zu erreichen sind. Dies erleichtert auch den Arbeitsweg. Teile des Gebäudes wurden in den letzten Jahren stetig renoviert und das Equipment erneuert. Jedoch gibt es definitiv noch Spielraum nach oben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma selber macht sich, zumindest aus meiner Perspektive, wenig Gedanken über das Thema Umwelt. Ob Umweltthemen Relevanz finden liegt somit am Mitarbeiter selbst.
Gehalt/Sozialleistungen
Das grundsätzliche Gehalt liegt eher unter dem Branchendurchschnitt. Jedoch gibt es inzwischen festes Weihnachts- und Urlaubsgeld und regelmäßige Boni. Leider sind viele Mitarbeiter in den letzten Jahren gegangen, weil man die Gehälter von Angeboten aus der Branche nicht matchen wollte (nur 200-300€ Differenz). Warum man gut ausgebildete Kollegen, die mit der Kundenstruktur, CargoSoft etc. vertraut sind gehen lässt und diese durch externe Leute ersetzt (die dann das Gehalt bekommen, was der erfahrene Kollege gefordert hat) ist in meinen Augen wenig nachvollziehbar.
Image
Hartrodt hat eigentlich ein hervorragendes Image und konnte sich durch eine erstklassige Ausbildung auszeichnen (eventuell die beste Speditionsausbildung in Hamburg). Es bleibt abzuwarten wie sich die aktuellen Tendenzen auf das Image auswirken.
Karriere/Weiterbildung
Abhängig vom direkten Vorgesetzten wird man stark oder weniger stark gefördert. Hier gibt es tolle Positivbeispiele mit Förderungen innerhalb der Abteilung. Leider plant das Top Management aber wenig bis gar nicht mit bereits eingestellten Mitarbeitern, obwohl es viele Leute mit enormen Potenzial gibt. Interessante Stellen werden intern selten bis gar nicht ausgeschrieben und i.d.R. extern besetzt.