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AC 
Christes 
& 
Partner 
GmbH
Bewertung

Fließbandarbeit ohne Pausen; auf Worte folgen wenig Taten - Transaction Services & Audit

3,2
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Finanzen / Controlling bei AC Christes & Partner GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Karrierepotenzial, sofern man bereit ist eine hohe Fluktuation zu ertragen.
Interessante Mandanten aus verschiedenen Branchen.
Grandioser Ausblick auf die Elbe!

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das eigentliche Kapital der Professional Service Firm wird aus den Augen verloren und vernachlässigt.

Verbesserungsvorschläge

Einführung einer 360° Feedbackkultur inkl. Umsetzung. Auf Worte sollten (zeitnahe) Taten folgen. Gehaltsstruktur an den Markt anpassen und Mitarbeiter entlasten. Mehr Parkplätze (z.B. in umliegenden Parkhäusern) oder alternative Mobilitätslösungen anbieten, die Anbindung mit Öffis ans Büro ist schlecht.
Signifikante Investitionen in IT, Hard- und Software.
Attitüden wie "Man kann jeden Euro nur ein Mal ausgeben" oder "Wo ein Abgang, da ein Neuzugang" ablegen und auf das Hauptkapital einer Professional Service Firm eingehen.

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre hat sich in den letzten 1,5 Jahren deutlich verschlechtert, seitdem der Kurs auf exzessives Wachstum geändert wurde. Neueinstellungen erfolgen nicht nach dem früheren Prinzip des Social-Fits, Hauptsache es werden Mitarbeiter gefunden ("Wo ein Abgang, da ein Neuzugang.").
Die Arbeitsbelastung ist auf einem konstanten Hoch, das keine Zeit zum Verschnaufen lässt. I.d.R. arbeitet man auf mehreren Projekten parallel, sodass die Arbeitsbelastung keiner Sinuskurve sondern eher einer Linearen mit positivem Wachstumsfaktor gleicht.
Bei Krankmeldung werden Mitarbeiter oft von Projektleitern+GFs angerufen und via Email kontaktiert, ob man nicht doch arbeiten könne.

Kommunikation

Es wird viel gesprochen. Regelmäßige (1/2-jährige) Feedback-Gespräche zwischen Counselor((Senior) Manager)-Conselee((Senior) Consultant) wurden eingeführt; diese Gespräche dienen jedoch nur als Feedback top down, eine 360° Feedbackkultur wird nicht gelebt. Die (Senior) Manager haben auch außerhalb der Feedbackgespräche stets ein offenes Ohr auch für generelle Themen (Organisation, Staffing, Strukturen, ...) und nehmen sich entsprechend Zeit; darüber wird es dünn. Wenn hier ein offenes Gespräch mit dem Top Management (Direktoren/GFs) zustande kommt, hat dies meist keine Folgen (vgl. Titel).
Im monatlich stattfindenden Jour Fixe werden ausschließlich positive Aspekte beleuchtet und tlw. übertrieben dargestellt, geäußerte Kritik ggü. Vorgesetzten wird nicht in großer Runde vom Management angesprochen, eher verdrängt.

Kollegenzusammenhalt

Die Einhaltung von Deadlines ggü. Mandanten ist einzig dem Kollegenzusammenhalt zu verdanken, jedoch nimmt dieser graduell ab.
Es besteht keine Ellenbogenmentalität, gerade in stressigeren Zeiten (meist ab 20 Uhr) wird sich ausgeholfen.
Überdurchschnittlich viele freiwillige Abgänge in den letzten Monaten von überwiegend Altmitarbeitern aber auch von Neuzugängen innerhalb der Probezeit lassen diese Säule des Erfolgs wackeln.

Work-Life-Balance

Jeder ist seines Glückes Schmieds. Das Top Management betont, dass die WLB ein wesentlicher Bestandteil der Corporate Culture ist. Gelebt werden diese Aussagen jedoch eher eingeschränkt.
Die Personaleinsatzplanung (Staffing) ist schlecht organisiert und fehleranfällig, auch weil es an professionellen (=kostenpflichtigen) Tools fehlt. Es kam/kommt z.B. öfter vor, dass Mitarbeiter auf Projekte gestafft werden, obwohl diese bereits zu >100% ausgelastet sind und dies auch deutlich kommuniziert haben. Wochenendarbeit wird kommunikativ nicht gewünscht, aber gerne gesehen; ohne diese würden Deadlines regelmäßig gerissen.
Zuletzt wurde nach mehrjähriger Kritik eine Überstundenregelung eingeführt.
Es wird kein Firmenhandy gestellt, ab Consultant ist es verpflichtend, seine private Handynummer in der Emailsignatur und für Mandanten anzugeben - dies wird mit einer kleinen monatlichen Pauschale vergütet. Sofern man eine separate Telefonnummer für den Job haben möchte, muss man einen weiteren privaten Vertrag abschließen und die Hardware eigenständig kaufen.

Vorgesetztenverhalten

Das Vorgesetztenverhalten ist ganz überwiegend respektvoll.
Anmerkungen und Hinweise der Mitarbeiter werden allerdings oft ausgeblendet/nicht berücksichtigt (z.B. beim Staffing).
Der Erfolg des Unternehmens wird nicht oder nur sehr geringfügig an die Mitarbeiter weitergegeben.
Die Manager und aufwärts haben zudem immer weniger Zeit, neue Mitarbeiter anzulernen und in die Excel-Tools einzuführen.

Interessante Aufgaben

Das Aufgabenfeld ist sehr interessant. Mitarbeiter können sich ab einem späteren Zeitpunkt in der Entwicklung auch auf Bereiche fokussieren, jedoch erfolgt keine Separierung in Industrien (ein FDDler für Anlagenbau betreut auch Software-, Tiefbau-, Payment- oder Handelsunternehmen).
Durch viele Abgänge müssen auch höherrangige Mitarbeiter mittlerweile wieder deutlich mehr Zeit mit 'niederen' Arbeiten wie der Datenaufbereitung verbringen.

Gleichberechtigung

Es erfolgt keine Benachteiligung der Geschlechter, gleichwohl es seitens des Top Management auch mal anzügliche Bemerkungen u.a. zu Aussehen, Kleidung oder Körperbau von Bestandsmitarbeitern und Bewerber:innen gibt.

Umgang mit älteren Kollegen

Die älteren Kollegen (Top Management) gehen gut miteinander um, alles darunter ist jung :)

Arbeitsbedingungen

Veraltete IT, Laptops (MS Surface) werden nach Design und nicht Leistungsfähigkeit gekauft. Nahezu ausnahmslos alles erfolgt Excel-basiert, da dies keine weiteren Kosten verursacht. Auch bei Tastaturen+Mäusen wird gespart.
Fast alle Tische sind elektrisch höhenverstellbar, die Räumlichkeiten werden teilweise unheimlich warm.
Wenn Mitarbeiter aus dem Home Office arbeiten möchten, muss die Ausstattung vollständig aus der privaten Tasche erfolgen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Bitte möglichst wenig drucken, bloß nicht in Farbe und Briefpapier ist heilig.
Mülltrennung erfolgt nicht.

Gehalt/Sozialleistungen

Fixum und Bonus sind unterdurchschnittlich.
Sozialleistungen werden nur auf mehrmalige und ausdrückliche Nachfrage gestattet, freiwillig werden keine Leistungen über das Grundgehalt hinaus erbracht geschweige denn angeboten. Es muss um jeden Euro bitterlich gekämpft werden.
Lohnabrechnungen waren in der Vergangenheit öfter fehlerhaft oder wurden auch mal an die falschen Mitarbeiter gesendet.

Image

In der TAS-Branche anerkannt und wertgeschätzt, im Audit eher unbekannt und -gewollt. Die Außenwirkung wird vom Top Management sehr ernst genommen.

Karriere/Weiterbildung

Es werden intern vorbereitete Office Trainings, meist auf (Senior) Consultant Ebene, der Vortrag wird von Managern reviewed.
Externe Fortbildungen, Berufsexamina und z.B. CFA-Programme werden gefördert. Allerdings ist damit zu rechnen, dass in der Freistellung/dem Bildungsurlaub vom Top Management erwartet wird, dass parallel Arbeitsleistungen für Projekte erbracht werden.
Kostenübernahmen bei Fortbildungsmaßnahmen erfolgen, jedoch eingeschränkt und gerne mit finanziellen Nachteilen für den Mitarbeiter.

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