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Acker 
e. 
V.
Bewertung

Image scheint wichtiger als Inhalt

2,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei Acker e. V. in Berlin gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Teamspirit, Anspruch an die eigene Arbeit

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Oben genannt. Für junge Leute die direkt nach dem Studium hier anfangen wollen, ist das alles bestimmt schön, so mit den Teamevents und schlechten Gehalt, aber für ältere erfahrene Mitarbeiter eher abzuraten.

Verbesserungsvorschläge

Verbesserungsvorschläge aus den "unteren Ebenen" (Regionalteams, MA der Zentralteams) tatsächlich ernst nehmen und genauso wichtig wie Ideen aus der Geschäftsführung/Leitungsebenen. Arbeitsbelastung der MA minimieren, besser entlohnen und Strukturentscheidungen vorantreiben mit Fokus auf Stabilität anstatt Imagepflege und neoliberaler Wachstumsparadigma. Letzteres passt doch auch nicht so gut zu Acker e.V., oder ;)!?

Arbeitsatmosphäre

Viele tolle Kollegen, aber Atmosphäre leidet unter hoher Arbeitsbelastung

Kommunikation

Eigentlich gut, aber oft wird mehr geredet als getan und viele schöne Wörter benutzt, um Probleme zu kaschieren.

Kollegenzusammenhalt

Kommt auf den Bereich an,aber da stimmt es meistens.

Work-Life-Balance

Überlastung von Mitarbeitern ist Standard - und das ist nicht Corona bedingt, sondern strukturelles Problem! Neue Mitarbeiter werden zwar eingestellt, aber an falschen Positionen.

Vorgesetztenverhalten

Zwar nette Menschen in der Geschäftsführung und mittleren Leitungsebene ABER unrealistisch hohes Wachstumsparadigma und "Auf-Teufel-komm-raus"- Mentalität brennt die Mitarbeiter aus. Tipp: lieber Nachdenken bevor wieder was Neues kurzfristig in der Geschäftsführung und den Leitungsebenen angestoßen wird, dass dann die schlechter bezahlten Mitarbeiter in Hauruck-Nachtarbeit ausbaden müssen! Wenn langjährig bestehende Kritik diesbezüglich von Mitarbeitern tatsächlich ernst genommen worden wäre, müsste ich hier nicht so eine schlechte Bewertung schreiben.

Interessante Aufgaben

Kommt auf den Bereich an. Mitgestaltung wird zwar immer wieder als hoch proklamiert, aber in der Realität bestimmen die Entscheidungen der Geschäftsführung, wie mein Arbeitsbereich zu laufen hat.

Gleichberechtigung

Aufteilung gesamt bei Acker e.V.: 90% Frauen und 10% Männer. ABER verteilt auf Leitungsebenen: 20% Frauen und 80% Männer.

Umgang mit älteren Kollegen

Langdienende MA gibt es außer in der Geschäftsführung praktisch kaum, da viel Fluktuation. Gute MA suchen oft nach wenigen Jahren besser bezahlte Jobs. Menschen die über 50 Jahre alt sind arbeiten hier nicht (bis auf 1-2 Ausnahmen). Schade.

Arbeitsbedingungen

Homeoffice wird gefördert und technisch gut ausgestattet. Büros ebenfalls, wenn vorhanden.

Gehalt/Sozialleistungen

Man muss einen Verein, der im Bildungswesen/Sozialsektor tätig ist, nicht mit privater Wirtschaft vergleichen, wie das andere hier bei kununu tun um das krass niedrige Gehalt zu rechtfertigen, sondern mit den Gehältern im gleichen Sektor. Und da bewegt sich Acker e.V. leider nur im unteren Drittel. Also nicht gut und auch nicht fair. Dies wird versucht mit netten Team Events auszugleichen. Leider zahlt der Teamspirit aber nicht meine Miete.

Image

Mehr Imagepflege und schöne Worte als tatsächlich in der Realität

Karriere/Weiterbildung

Der Wille ist da und man könnte theoretisch Weiterbildungen nutzen, wenn die Arbeitsbelastung dies erlauben würde, aber in den letzten 3 Jahren sind viele gute MA gegangen weil sie intern keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten hatten und an den immer gleichen Problemen verzweifelt sind. Ebenso gibt es Aufstiegschancen nur für diejenigen MA, welche die Geschäftsführung besonders mag.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Team Mensch & KulturTalentgewinnung

„Image scheint wichtiger als Inhalt“ Das ist es natürlich nicht. Der Fokus auf Inhalt und Wirkung ist von Anfang an die Basis unserer Arbeit und wird immer wieder als beispielgebend anerkannt und ausgezeichnet. Unser Team „Inhalte und Vermittlung“, bestehend aus Bildungs- und Ernährungsexpert*innen, evaluiert fortlaufend unsere Bildungsansätze und -materialien und entwickelt diese zielgruppengerecht weiter, um damit die größtmögliche Wirkung bei unseren Zielgruppen zu erzielen. Diese wird von unserem vierköpfigen Wirkungsteam mit quantitativen und qualitativen Methoden wie Vorher-Nachher-Befragungen mit Kontrollgruppen, Fokusgruppengesprächen oder teilnehmenden Beobachtungen analysiert und in jährlichen Wirkungsberichten veröffentlicht. Dafür arbeiten wir bundesweit mit mehr als 10 verschiedenen wissenschaftlichen Instituten und Universitäten zusammen. Aber Image ist auch nicht unwichtig. Als wirkungsorientierte Organisation stecken wir all unsere Kraft und Ressourcen in die Erreichung unseres großen Ziels: Bis 2030 soll jedes Kind die Möglichkeit haben, den Wachstums- und Wertschöpfungsprozess von Lebensmitteln in seiner Kita- und Schullaufbahn zu erleben. Was wir anstreben, ist nicht weniger als ein gesellschaftlicher Systemwandel. Um diesen zu erreichen, setzen wir auf Skalierung unserer Bildungsprogramme, eine Veränderung der Lehrer*innenausbildung und strategisches Lobbying. Öffentlichkeitswirksame Aktivitäten wie unser Webseitenrelaunch, die AckerKonferenz oder ein Film über die GemüseAckerdemie führen also auf den ersten Blick nicht sofort zu mehr Samen in der Erde aber sind letztlich genau das. Preise, Auszeichnungen, Presseartikel, Politiker*innenbesuche auf dem Acker helfen uns, den Schwung aufzunehmen, den wir brauchen, um gemeinsam mit starken Förderpartnern und engagierten MitAcker*innen unsere Mission zu erfüllen.

„Neue Mitarbeiter werden zwar eingestellt, aber an falschen Positionen“ und „Arbeitsbelastung der MA minimieren“. Aktuell ackern wir an mehr als 1.300 Lernorten. Diese Zahl wollen wir in den nächsten 2 Jahren verdoppeln. Wir merken bereits jetzt, dass wir mit unserem aktuellen Lernortbetreuungsschlüssel an unsere logistischen Grenzen kommen. Ein Weg wäre natürlich, mehr Menschen einzustellen, die in der operativen Umsetzung unterstützen und die Arbeitsbelastung damit auf mehr Schultern zu verteilen. Aber wir können auf diesem Weg unser Skalierungsziel bis 2030 nicht erreichen. Darum ist unsere Strategie nicht, als kurzfristige Lösung mehr MitAckernde an diesen Positionen einzustellen, sondern uns Menschen ins Team zu holen, die die Kompetenz und Expertise mitbringen, unsere Prozesse und Strukturen so zu verändern, dass diese mit uns sinnvoll mitwachsen können.

Du schreibst von hoher Fluktuation in den letzten 3 Jahren und davon, dass es deswegen „kaum langdienende MA“ gibt. Rein faktisch lag unsere Fluktuation 2019 - 2021 zwischen 6 und 9 Prozent und damit weit entfernt von der durchschnittlichen Fluktuationsrate, die in deutschen Unternehmen bei knapp 30 Prozent liegt (nicht, dass das unsere Messlatte wäre). Unser Team ist in den letzten Jahren stark gewachsen, was bedeutet, dass bei gleichbleibend hoher bzw. niedriger Fluktuationsrate es dennoch natürlich in Summe häufiger vorkommt, dass MitAcker*innen weiterziehen. Die Gründe dafür sind so unterschiedlich wie es die Menschen sind. Diese hinterfragen wir immer selbstkritisch, denn natürlich ist es unser Ziel, engagierte und kompetente MitAcker*innen zu halten – solange es sich für beide Seiten richtig und sinnvoll anfühlt. Manchmal trennen sich aber auch Wege und auch das ist okay – wir sind mit den allermeisten unserer AckerAlumni in gutem Kontakt und erwarten nicht, dass jemand sein oder ihr komplettes Berufsleben bei uns verbringt. Wir freuen uns dann lieber, wenn unser Alumni-Netzwerk wächst und wir an ganz unterschiedlichen Stellen im System ansetzen können, um dieses zu revolutionieren. Acker ist (zum Glück) nicht die einzige sinnstiftende Organisation.

Und bezüglich der „kaum vorhandenen langdienenden Mitarbeitenden“: Nach der Gründung von Acker (damals noch Ackerdemia) 2014 wurden 2015 die ersten vier Mitarbeiter*innen eingestellt, die heute alle vier noch engagiert und voller Tatendrang dabei sind. 2016 wuchs das Team um zwei weitere Personen. Eine davon ist heute noch Teil des AckerTeams, die andere ist – aus anderen als den von dir vermuteten Gründen – einige Jahre später weitergezogen und uns weiterhin sehr verbunden. Von den 28 Menschen, die 2017 bei Acker gestartet sind, ackern heute – 5 Jahre später – noch mehr als die Hälfte bei uns. Natürlich ist es so, dass du auf einem großen Teamtag mit 200 Kollegen und Kolleg*innen mehr „junges Gemüse“ als „alte Häs*innen“ (in Bezug auf die Organisationszugehörigkeit) triffst – das liegt in der Natur der Sache: es gibt einfach sehr viel mehr Menschen, die erst in den letzten Jahren bei uns angefangen haben.

Weil wir gerade bei „jungem Gemüse“ und „alten Häs*innen“ sind. Du schreibst, dass du es schade findest, dass, bis auf 1-2 Ausnahmen, bei Acker keine Menschen arbeiten, die über 50 Jahre alt sind. Tatsächlich sind es einige mehr – man sieht/merkt sein Alter eben nicht jedem*jeder an und es ist für uns auch ehrlich gesagt nicht relevant. Wenn wir neue AckerTalente suchen, dann liegt unser Fokus auf ihrer Qualifikation und nicht auf ihrem Alter. Darum ist von 24 bis 65 Jahren im Team auch alles dabei.

Apropos gefühlte Wahrheiten: „90% Frauen und 10% Männer. ABER verteilt auf Leitungsebenen: 20% Frauen und 80% Männer.“

Die aktuellen Zahlen (Stand Juli 2022) zeigen da tatsächlich ein ganz anderes Bild:
Das AckerTeam setzt sich zusammen aus 80 Prozent Frauen und 20 Prozent Männern (bzw. sich als jeweils weiblich oder männlich identifizierende Personen). Dieses Verhältnis spiegelt bei unseren Führungspositionen wider, die aktuell über alle Führungsebenen hinweg zu 76 Prozent von Frauen und 24 Prozent von Männern besetzt sind. Bei den Teamleads gibt es mit 15 weiblichen und 2 männlichen Teamleads sogar einen überproportional hohen Frauenanteil. (Und dabei ist einer von den beiden Männern sogar „nur“ interimistisch Teamlead – diese Stelle wurde davor einer Frau angeboten, die abgelehnt hat.) Um das subjektiv von dir wahrgenommene Ungleichgewicht zu verstehen, muss man – auch wenn wir bei Acker ungern in Hierarchien denken – in die „oberen“ Führungsebenen schauen. Hier haben wir den Vorstand/Geschäftsführung (zwei Männer, darunter der Gründer) und die Regionalleitungen & Clusterleads. Letztere sind neue Positionen in der Zentrale, von denen bisher erst zwei (eine davon ab Januar 2023) besetzt sind – beides durch Männer. Die anderen Clusterleads werden – bis zur erfolgreichen internen oder externen Besetzung - durch den Vorstand/die Geschäftsführung vertreten. Dem gegenüber stehen zwar in den vier Regionen vier weibliche Regionalleitungen, aber dennoch ist in der Wahrnehmung und Sichtbarkeit anscheinend ein Ungleichgewicht entstanden.

Vor diesem Hintergrund ist es für uns weiterhin ein wichtiges Anliegen, bei der zukünftigen Besetzung der Clusterleadpositionen auf einen ausgewogenen Frauenanteil zu achten und vor allem die interne Sichtbarkeit der sehr erfolgreich führenden Frauen bei Acker zu erhöhen.

Zum Abschluss möchten wir noch auf deinen Verbesserungsvorschlag „Mitarbeitende besser entlohnen“ eingehen. Gerade mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Situation und den sich ständig erhöhenden Kosten, mit denen wir privat alle konfrontiert sind, würden wir am liebsten allen MitAckernden eine dicke Gehaltserhöhung geben. Leider geht es den Menschen wie den Leuten und Acker wie vielen anderen Organisationen im sozialen Sektor: wir müssen unsere Ausgaben immer – aber aktuell nochmal ganz besonders gut - im Blick behalten, um sicher und stabil durch eine unsichere Zeit zu kommen.
Dass du allerdings von „krass niedrigen Gehälter“ im Sektorvergleich schreibst und Acker im unteren Drittel verortest, das deckt sich nicht mit den uns bekannten Zahlen. Aus meiner persönlichen Erfahrung sowohl im Stiftungs- als auch im sozialwirtschaftlichen Bereich kann ich nur sagen, dass Acker – vor allem bei den operativ tätigen Positionen – höhere Gehälter zahlt. Uns würde interessieren, worauf du deine Aussage stützt. Sprich uns dazu gern nochmal an, wenn du magst!

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