Es gibt viele Verbesserungsmöglichkeiten – wo soll man anfangen?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Lage war praktisch. Die Firma lag in der Nähe meines Wohnorts, sodass ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fahren konnte. Es gab ausreichend Parkplätze. Die Kantine war ziemlich gut, und es gab die Möglichkeit, Menüs zur Lieferung zu bestellen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Fast alles. Das, was ich oben genannt habe, genügt.
Verbesserungsvorschläge
Seid konsequent zwischen dem, was ihr tut und dem, was ihr sagt. Und zwischen dem, was ihr sagt und dem, was ihr wirklich denkt.
Arbeitsatmosphäre
Schlecht. Die Arbeit mit ausländischen Universitätsstudenten wird äußerst unprofessionell gehandhabt. Es wird davon ausgegangen, dass die Studenten "d u m m" sind oder dass ihre Position zu schwach ist, als dass die überhebliche und herablassende Behandlung ihnen gegenüber Konsequenzen haben könnte.
Kommunikation
Unmenschlich. Schreie sowie voreingenommene, unangebrachte und fremdenfeindliche Kommentare sind unter den Kollegen an der Tagesordnung. Selbst in Anwesenheit der Teamleiterin, die offensichtlich Mobbing und Aggressionen gutheißt – zwei Dinge, die in der deutschen Unternehmenskultur tief verankert sind.
Kollegenzusammenhalt
Sehr mangelhaft. Die festangestellten Kollegen nehmen sich das Recht heraus, dir zusätzliche Aufgaben aufzubürden oder ihre eigene Arbeitslast an dich weiterzuleiten. So hat das „einheimische Team“ mehr Zeit zum Plaudern, Kaffeetrinken oder einfach nur zum sinnlosen Herumsitzen – eine Aktivität, mit der sie einen Großteil ihrer Zeit verbringen.
Work-Life-Balance
Zum Glück war mein Vertrag nur eine Teilzeitstelle. Vollzeit in einem solchen Umfeld zu arbeiten, hätte mich völlig traumatisiert und entmenschlicht.
Vorgesetztenverhalten
Arroganz und Überheblichkeit sind die Norm. Schreie und ein aggressiver Ton gehören zum Alltag. Das Ziel ist, dich klein und eingeschüchtert fühlen zu lassen. Außerdem dient es als klare Botschaft: „Du bist kein Einheimischer und nicht auf unserem Niveau.“
Interessante Aufgaben
Die Abteilung erledigt rein routinemäßige Aufgaben. Im Grunde genommen geht es nur um den Einkauf von Materialien – wenig Interessantes dabei.
Gleichberechtigung
Nein, danke.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Einkaufsabteilung funktioniert wie eine Art „Endstation für gescheiterte Mitarbeiter“ aus anderen Abteilungen. Hier werden Leute untergebracht, die aufgrund ihrer langen Betriebszugehörigkeit und Vertragsart nicht entlassen werden können, aber in ihrer eigentlichen Abteilung kaum oder gar keinen Beitrag leisten.
Arbeitsbedingungen
Ich hatte einen Tisch, einen Stuhl und einen Computer. Es ist wichtig zu erwähnen, dass ich auch Sicherheitsschuhe und Schutzbrille hatte, da ich häufig in den Fertigungsbereich musste.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltschutz wird hier ernst genommen. Das kann ich bestätigen.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenn du Werkstudent bist, wird man versuchen, dir das Minimum zu zahlen und gleichzeitig alle möglichen Tricks anwenden, um die Regeln zu biegen und deinen Vertrag bis zum Äußersten zu „flexibilisieren“. Der Personalverantwortliche ist Jurist – er kennt sich bestens damit aus.
Image
Trotz der miserablen Verhältnisse hat das Unternehmen ein „gepflegtes Image“, das fast propagandistisch wirkt. Einmal wurde sogar ein Ex-Militär eingestellt, um eine interne Kundenbewertung durchzuführen und das äußere Image zu optimieren. Das wirkte auf mich grau und geradezu machiavellistisch seitens der Geschäftsführung.
Karriere/Weiterbildung
In meinem Fall war ihnen meine persönliche Entwicklung völlig egal. Vielleicht lag es daran, dass ich nur Werkstudent war. Oder daran, dass ich Ausländer bin. Oder an beidem.