Von Top zu Flop
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nichts. Es wird nichts geboten, was man nicht in vergleichbaren Firmen in gleichem oder deutlich weiterem Umfang erhalten würde.
Man wird aktiv aufgefordert, die Firma zu bewerten, um positive Bewertungen zu bekommen. Glücklicherweise lassen sich die wenigsten Mitarbeiter bisher darauf ein. Andere Bewertungen kommen teilweise von externen Geschäftspartnern, die zwar glühende Bewertungen hinterlassen, aber aufgrund ihrer Selbständigkeit weder in den Geschäftsräumen der Firma, noch unter den selben Bedingungen und Zwängen wie die Mitarbeiter arbeiten müssen. Insofern ist hier aufmerksames Lesen angesagt.
Verbesserungsvorschläge
Keine. Feedback wird ohnehin ignoriert.
Arbeitsatmosphäre
Pro Büro bis zu vier Personen. Telefonieren ist schwierig. Teilweise führt die Zusammensetzung zu Konflikten, wenn Frischluftfanatiker mit normalen Leuten zusammengesetzt werden. Gleichzeitig wird das Telefonieren bzw. das Arbeiten zur Qual, da man mangels Ausweichmöglichkeit die Telefongespräche (oder das private Gequatsche) der Kollegen ertragen muss.
Kommunikation
Kommunikation besteht aus klassischem Top-Down-Modell. Vorschläge von unten werden bestenfalls kopfnickend ignoriert.
Gleichzeitig "widerspricht" sich das Management "ausversehen" regelmäßig, teilweise offen vor der Belegschaft.
Kollegenzusammenhalt
Ist vom Standort abhängig. In München eher weniger vorhanden.
Work-Life-Balance
Kommt drauf an. Es gibt Firmenevents an Wochenenden und an Nachmittagen, damit die Mitarbeiter auch ja schön ihre Arbeitszeit erbringen und für die Events, die teilweise verpflichtenden Charakter haben, ihre Freizeit opfern.
Vorgesetztenverhalten
Kommt auf den Vorgesetzten an. Einige leiden hier an Höhenflügen und lassen ihrem durch ihre unverhoffte Teamleiterstellung befeuerten Napoleonkomplex freien Lauf.
Das Management selbst ist ähnlich zwiespältig aufgestellt. Hier gehts klar nach Sympathien und Nase. Ein objektiv faires Vorgehen gegenüber allen gibt es nicht.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben können sehr vielseitig sein, allerdings hat man regelmäßig nicht genug Zeit, um die Arbeit mit der Gründlichkeit zu erledigen, die der Kunde erwartet, bezahlt und auch verdient. Insbesondere durch zahlreiche Meetings und andere interne Aufgaben wird man eher mit langweiligen Dingen beschäftigt, anstatt mit dem, weswegen man sich in erster Linie überhaupt für den Job entschieden hat.
Gleichberechtigung
Es werden auf der untersten Ebene alle gleich benachteiligt. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden praktisch nicht beschäftigt, als würde man sie meiden wie die Pest.
Arbeitsbedingungen
Die Büros werden mit Mitarbeitern vollgestopft. Einzel bzw. Zweierbüros sind nicht geplant und auch nicht gewünscht. Die Arbeitstechnik ist der kleinste gemeinsame Nenner, der notwendig ist, dass man überhaupt arbeiten kann. Mit stetigen Widrigkeiten, z.B. Verbindungsabbrüchen zum Server oder dessen Überlastung muss immer gerechnet werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma trennt zwar den Müll, aber setzt auf umweltschädliche Kaffeekapseln, statt Kaffeebohnen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt erscheint unterdurchschnittlich, wenn man es mit dem vergleicht, was die Konkurrenz bietet.
Image
Die Firma glaubt anscheinend, dass sie ein sehr gutes Image genießt. Davon merkt man jedoch auf Seiten der Kunden wenig. Fast alle gehen hier nach meiner Erfahrung nach harten fiskalischen Kriterien bei der Auswahl der Dienstleister vor.
Karriere/Weiterbildung
Frei wählbare Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es nicht. Fortbildungen werden mit Deadline angeordnet und teilweise nicht einmal komplett von den Kosten her übernommen. Gleichzeitig wird man arbeitsvertraglich gezwungen, Teile der Kosten zurückzuzahlen, wenn man innerhalb von zwei Jahren nach Ablegen der Prüfung kündigt, obwohl man keine Entscheidungsfreiheit besitzt, und somit auch keinen Einfluss auf die (rückzuzahlenden) Kosten besitzt. Wirkliches Interesse an der Weiterentwicklung der Mitarbeiter scheint es nicht zu geben. Hier geht es rein um Außenwirkung. Lernzeit muss während der Freizeit erbracht werden, was für einige Prüfungen Hunderte von Stunden an Aufwand erfordert.