Richtige Entscheidung, nicht den klassischen Hierarchie und Abteilungs-Weg zu gehen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es erfordert viel Mut für Führungskräfte und die Geschäftsführung einen Veränderungsprozess wie den aktuellen anzustoßen und weiterhin zu unterstützen. Auch wenn es nicht immer Rund läuft finde ich gut, dass so viele mitziehen!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenn es etwas gibt, dass ich richtig schlecht finde, spreche ich das über die Retros oder im Gespräch mit den Führungskräften an - nicht über Kununu :-)
Verbesserungsvorschläge
- regelmäßigen Turnus entwickeln für die neuen Mitarbeiterversammlungen
- neue Entwicklungsgespräche zum Standard machen und in regelmäßigen Abständen durchführen
- nicht zu sehr auf die wenigen "Grundsatz-Kritiker" bei den neuen Veränderungsprozessen hören und noch mehr die Mehrheit der "Unterstützer" nutzen
Arbeitsatmosphäre
Die zwei Bewertungen meiner "Vorredner" haben mich zu dieser Bewertung gebracht. Von einer "Kündigungswelle" kann keine Rede sein: seit Ende 2022 (der Zeitraum in dem wir einen starken Veränderungsprozess in der Zusammenarbeit durchlaufen) gab es zwei Kündigungen: ein Kollege im Marketing, ein Kollege im Vertrieb; von einem Kollegen im Projektteam hat sich das Team noch in den ersten Wochen der Probezeit eigenständig getrennt. Wenn man das starke Mitarbeiterwachstum der letzten 2 Jahre anschaut (mittlerweile weit über 30 Kollegen im Team) bleiben nach meiner Berufserfahrung solche Wechsel nicht aus. Mit den Veränderungen in der Zusammenarbeit mit mehr Eigeninitiative und größerem Entscheidungsspielraum, der offeneren und vertrauensvolleren Kommunikation, mehr Übernahme von persönlicher Verantwortung für Initiativen und Ergebnisse etc. hat das bestimmt auch etwas zu tun, aber wenn sich jemand mit weniger "hierarchischen Entscheidungen" und weniger strikten Vorgaben der Vorgesetzten nicht identifizieren möchte ist das für mich ehrlich gesagt auch ok so. Ich finde den eingeschlagenen Weg sehr gut!
Kommunikation
Entgegen der vorangegangenen Bewertungen muss ich sagen, dass es recht transparent zugeht - auch wenn ich das einmal mit meinen Erfahrungen mit anderen Arbeitgebern in der Vergangenheit vergleiche. Es gibt Mitarbeiterversammlungen - früher halbjährlich, aktuell unregelmäßig aber häufiger als einmal im Halbjahr. Dabei wurden bis letztes Jahr sehr detailliert alle möglichen Zahlen zu Umsatz, Gewinn, neue Kunden, etc. besprochen - für die meisten ehrlich gesagt viel zu detailliert; das wurde dann auch kritisiert. Seit diesem Jahr wurde im Zuge der Veränderungen hin zu mehr Eigeninitiative und selbstorganisierten Teams dieses früher "Zahlen, Daten, Fakten" genannte Meeting umgestaltet: im Vorfeld wird abgefragt wer z. B. etwas zu seiner Initiative den anderen Kollegen erzählen möchte oder etwas angestoßen hat und sich Mitstreiter wünscht. Nachdem in der ersten neuen Mitarbeiterversammlung die "altbekannten" Zahlen, Daten und Fakten ganz weggelassen wurden, ist dieser Punkt in kürzerer und nicht mehr so langweiliger Form nun bei der letzten Mitarbeiterversammlung wieder als einer der ersten Agendapunkte mit reingekommen - das hat auch direkt positives Feedback in der Runde erzeugt.
Kollegenzusammenhalt
In den meisten Austauschen merkt man, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert; das war allerdings nicht immer so - ich wünsche mir definitiv nicht die Situation zurück "wie es früher mal war". In den letzten beiden Jahren gab es durch das Wachstum starke Tendenzen in Richtung "Abteilungen" und damit verbunden auch die typischen Probleme; meiner Meinung nach sind wir hier gerade dabei an diesem Punkt viel offener als früher zu kommunizieren, das merke ich persönlich auch in den seit Jahresbeginn durchgeführten Retrospektiven - es kommt ausnahmslos alles auf den Tisch; auch die Führungskräfte sind hier "wie jeder andere auch" regelmäßig Teil der Diskussion. Allerdings gibt es hier sicherlich noch "Luft nach oben": man hört immer wieder, dass es noch Kollegen gibt die sich nicht so trauen über alles was sie beschäftigt offen zu sprechen - es wird aber doch viel besser (das hört man auch "auf dem Flur"). Im Team wird wieder zunehmend über die "Abteilungen hinweg" gut kommuniziert, das Verständnis füreinander wächst.
Wie bei jeder Veränderung in der Zusammenarbeit gibt es aber auch in diesem Fall vereinzelt Kollegen, die mit den Veränderungen nicht so glücklich ist.
Work-Life-Balance
Bedingt durch das Projektgeschäft kommt es bei uns immer wieder zu Auslastungsspitzen und Reisetätigkeiten zum Krankenhaus-Kunden in Deutschland vor-Ort. Einerseits ist man damit immer wieder einige Nächste im Monat im Hotel, andererseits macht der Arbeitgeber keine Vorgaben ob man nach einem Termin noch nach Hause fährt oder im Hotel schläft - beides wird unterstützt. Die Terminplanung haben die Projektverantwortlichen in Abstimmung mit dem Kunden flexibel selbst in der Hand.
Vorgesetztenverhalten
Es bewegt sich schon viel in die meines Erachtens richtige Richtung in den letzten Monaten. Dass wir bei diesen Veränderungen noch nicht am Ziel sind und auch die Führungskräfte noch einige Veränderungen vor sich haben finde ich nicht schlimm, solange wir den Weg weiter Richtung Selbstorganisation ("Bienenkonzept") gehen und versuchen so viele Kollegen wie möglich mitzunehmen; dabei könnte die Begleitung durch die Vorgesetzten meiner Meinung nach noch etwas enger sein.
Interessante Aufgaben
Es gibt Teams, bei denen die Arbeitsbelastung und das Wissen noch nicht so optimal verteilt sind, das liegt sicherlich auch daran, dass durch das starke Wachstum in den letzten beiden Jahren viele Kollegen noch nicht vollständig eingearbeitet sind und viel Erfahrung sammeln konnte.
Die Aufgabengebiete im Allgemeinen sind spannend, auch weil es seit einigen Monaten keine "festen" Jobs mehr gibt, sondern auch hier mehr Möglichkeiten geschaffen wurden seine individuellen Stärken und Interessen auszuleben. Bei den Kollegen im Vertrieb hat das zu einer selbst gemanagten größeren Neu-Organisation der Abläufe und Verantwortlichkeiten geführt, interessant zu sehen!
Gleichberechtigung
Das Geschlecht, das Alter, die Herkunft oder sexuelle Orientierung etc. spielen im Team und auch im Umgang mit den Führungskräften keine Rolle, es wird jeder gleich behandelt.
Arbeitsbedingungen
Die Büros in Schwaig, in direkter Nachbarschaft zu Nürnberg sind sehr neu und schön gestaltet. Es gibt "Telefonzellen" um sich vertraulich zu besprechen oder auch mal ein privates Telefonat zu führen, helle und freundliche Meeting-Möglichkeiten und gut verteilte höhenverstellbare Schreibtische für alle.
Bei den Kollegen aus dem Entwicklungsteam wird das Notebook gemeinsam nach dem Bedarf konfiguriert oder in Top-Ausstattung beschafft. Im Projektteam gibt es zum Start immer das neuste Windows Tablet. Austausche finden dann bei Bedarf statt - es gab dabei nach meinen Erfahrungen bisher keine Diskussion zur Notwendigkeit, es wurde schnell und einfach getauscht; zu Corona Hochzeiten gab es einmal Lieferschwierigkeiten bei Tablets, das hat ein wenig den Arbeitsablauf gestört.
Die Beleuchtung ist immer so eine Sache: für manche Kollegen zu hell, für manche dann wiederum bei veränderter Einstellung (z. B. im Meeting-Raum möglich) zu dunkel; hier einen perfekten Ausgleich zu finden ist schwierig.
Im Büro gibt es überall eine angenehme, einstellbare Klimatisierung - gerade aktuell im Sommer unterstützt das ein konzentriertes Arbeiten natürlich ganz gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden Bahnfahrten unterstützt (sofern der Mitarbeiter das möchte und z. B. bei den Kollegen im Projekt das Krankenhaus ordentlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann), es erfolgt gerade wahrnehmbar bei den Firmen-Autos eine Umstellung auf Hybrid- und Elektro-PKWs. Insgesamt gibt es hier sicherlich noch Verbesserungsbedarf, aber z. B. durch viele vor-Ort Termine beim Kunden in Projekten nicht ganz so einfach.
Gehalt/Sozialleistungen
Die mir bekannten Gehälter entsprechen Gehältern "die man auch so bei Bekannten und Freunden hört" oder tlw. auch deutlich darüber. Bei den Kollegen im Vertrieb hängt das Gehalt zum Teil auch vom Vertriebserfolg ab, daher ist das fixe Gehalt etwas niedriger - das Gehalt inklusive Provisionen aber wiederum sehr fair.
Image
Die meisten Kollegen reden gut über die ADVANOVA, auch die Kunden schätzen die gute Zusammenarbeit.
Karriere/Weiterbildung
Eine klassische Karrieren mit vielen Stufen auf der Karriereleiter ist nicht möglich, aber umso individueller können auch persönliche Entwicklungswünsche angesprochen werden. Es gibt zwar kein offizielles Weiterbildungsprogramm (so wie ich es noch von einem früheren Arbeitgeber kenne), jedoch auf den einzelnen und seine Wünsche abgestimmte Möglichkeiten, die auch voll übernommen werden. Nicht jeder Kollege nutzt die Möglichkeiten, da der ein oder andere noch darauf wartet mit Weiterbildungsangeboten aktiv angesprochen zu werden - ich finde auch an dieser Stelle die Eigeninitiative der Kollegen und gemeinsamen Abstimmung mit den Führungskräften zu den Entwicklungsmöglichkeiten richtig und bin gespannt auf die neuen Entwicklungsgespräche, die gerade mit den ersten Kollegen "verprobt" werden. Das hilft dann hoffentlich auch den bisher eher noch zurückhaltenden Kollegen bei der Weiterbildung und Weiterentwicklung.