Außenwirkung und Ego der Geschäftsführung wichtiger als die eigenen Mitarbeiter.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man kann viel lernen, Kollegenzusammenhalt, verschiedene Technologien, Mitarbeiterbenefits.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man hat immer wieder den Eindruck, dass das Unternehmen nach dem Ego des Gründers und der Geschäftsführung geführt wird. Es geht darum immer größer zu werden. Eine finanziell nachhaltige Situation und die Bedürfnisse der Mitarbeiter sind zweitrangig.
Es wird viel Mikromanaging betrieben. Durch die vielen Managementebenen und Positionen in einer "Matrixorganisation" wird viel Zeit mit Reporting, Steering, Powerpoints und Meetings statt mit wertschöpfender Arbeit verbracht.
Auf Kumunu werden scheinbar Bewertungen gefaked (siehe letzte 5 Sterne Bewertung ohne ausgeführte Argumentation) und gleichzeitig versucht schlechte Bewertungen zu löschen.
Verbesserungsvorschläge
Ehrliche Kommunikation, wenn MAs gekündigt werden. Es geht nicht darum ob gekündigt wird, sondern wie mit Kollegen umgegangen wird.
Fehler eingestehen.
Strukturen und Prozesse verbessern, standardisieren, vereinfachen und sinnvoll mit IT unterstützen.
Arbeitsatmosphäre
Viele gute und erfahrene Kollegen verlassen das Unternehmen.
Die Werte und Prinzipien, auf der man bei jeder möglichen Gelegenheit hochhält, werden von der Geschäftsführung nicht gelebt.
Teams, die ihre Ziele nicht erreichen werden bestraft, in dem ihr Teamevent gecancelled wird.
Es gibt keine offene Fehlerkultur. Man muss auf seine Sichtbarkeit und Außenwirkung achten um weiterzukommen, die fachliche Qualifikation ist meist eher zweitrangig. Dementsprechend politisch ist es im Unternehmen.
Verbeserungsvorschläge werden von der Geschäftsführung als persönliche Kritik wahrgenommen und in der Regel abgeblockt.
Mitarbeiter weden als austauschbare Ressource betrachtet.
Die zweiwöchige Kündigungsfrist in der Probezeit wird gerne ausgenutzt um Mitarbeiter loszuwerden, statt frühes Feedback zu geben und wertschätzendes/kooperatives Offboarding durchzuführen.
Kommunikation
Eine klare Unternehmensstrategie ist nicht erkennbar, außer dass man sich intern nach Industrien aufteilt und maximal wachsen möchte. Man hat mal ein paar Powerpoint Slides im Intranet gemalt, wenn man aber auf die Details klickt ist kaum etwas dazu ausgeführt. Monatlich wird eine Art neue Strategie vorgestellt, oder worauf man sich jetzt konzentrieren möchte.
Worüber heute geredet wird, sieht morgen schon wieder anders aus. Es gibt wenig Beständigkeit, auf die geäußerten Worte und Versprechen kann man sich kaum verlassen.
Im unernehmensweiten Meeting werden die Tatsachen oft verdreht, anders dargestellt und Gaslighting betrieben. Entweder werden bewusst falsche Informationen gestreut (zB Kündigungsrate) oder die Geschäftsführung ist sich nicht im klaren über die eigentliche Situation im eigenen Unternehmen.
Die einzige zuverlässige Informationsquelle ist meist der Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Kollegenzusammenhalt ist super. Für viele ist es das einzige, was sie noch bei der Firma hält.
Work-Life-Balance
Die Geschäftsführung argumentiert, sie möchte nicht dass man mehr 40 Stunden arbeitet, daher werden auch Überstunden nicht bezahlt. Leider entspricht das nicht immer der Realität. Es gibt Wochen, in denen die Arbeit nicht in der regulären Arbeitszeit abgeleistet werden kann. Gibt es dann Wochen in denen es weniger zu tun gibt, kann man die Mehrarbeit nicht ausgleichen, da man sich sonst rechtfertigen muss, warum man nicht die 40 Stunden geleistet hat.
Das Versprechen von flexiblen Arbeitszeiten ist nicht umsetzbar, da täglich Meetings stattfinden ständige Erreichbarkeit tagsüber erwartet wird. Somit kommt man einer 9-5 Routine kaum aus.
Vorgesetztenverhalten
Die meisten Temaleads stehen kooperativ auf der Seite der Mitarbeiter. In manchen Fällen fehlt die technische Expertise um zB Engineers zu coachen. Ziele werden top down vorgegeben und sind oft nicht nachvollziehbar, wie diese zustande kommen und sich zusammensetzen. Als normaler MA hat man wenig Einfluss auf die Ziele.
Interessante Aufgaben
Arbeitet man in der Delivery, also für Kunden, ist es sehr abhängig davon welchem Projekt man zugeteilt wird.
Gleichberechtigung
Kann ich schwer einschätzen. Leider gibt es in den oberen Managementebenen kaum Frauen.
Es gab einmal eine Schulung "Respektvolles Miteinander". Leider war es bezeichnend, dass niemand aus den oberen Führeungsebenen teilgenommen hat.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung und Location des Münchner Offices ist top, bei den anderen Standorten variiert es, bessert sich aber. Man hat die wahl zwischen Apple und Windows Notebooks. Das zu Verfügung gestellte Home Office Equipment könnte besser sein, hier kauft man besser seine eigene Ausstattung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gut finde ich, dass relativ wenig gereist und wenn, dann mit der Bahn. Ansonsten betreibt man das übliche Greenwashing mit CO2-Neutralitäts Zertifikaten. Hier scheint es auch wieder mehr um das eigene Image zu gehen als wirklich etwas zu ändern. Ölkonzerne als Kunden zu nehmen sieht man nicht als ethisches Problem.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ensptricht dem Branchendurchschnitt oder leicht darunter. Überstunden werden nicht bezahlt. Es gibt einige gute Mitarbeiterbenefits, hier wäre aber auch noch mehr möglich wie zB ein gefördertes Deutschlandticket.
Image
Die Außenwirkung ist besser, als es intern dann aussieht. Es wird viel Employer Branding betrieben.
Karriere/Weiterbildung
Gut finde ich, dass man schnell Verantwortung übernehmen und aufsteigen kann. Es gibt gute interne Trainings und hat ein Fortbildungsbudget und viele Freiheiten seine Entwicklung zu gestalten.
Allerdings ist das Trainee Programm ein Flop. Hier wird jungen Berufseinsteigern Mentoring, Rotation und Ausbildung zum Experten versprochen, jedoch wird keines der Versprechen erfüllt. Im Endeffekt darf man die selbe Tätigkeit wie in einer Junior Position. Zusätzlich darf man ein Kundenprojekt mit großem Stress in einem einwöchen "Camp" abarbeiten und alle drei Monate bei anderen Teammeetings zuhören. Es gab viele Initiativen das Traineeprogramm zu verbessern, die allerdings von im Sande verlaufen.
Es scheint das Traineeprogramm dient zum ködern von Berufseinsteigern. Man erhält einen befristeten Arbeitsvertrag mit dem Versprechen, dass bis jetzt alle Trainees übernommen wurden. Dies entspricht nicht der Wahrheit, nach Ende des Traineeships wird, zumindest in den letzten Monaten, "aussortiert".