Zwischen Licht und Schatten mit viel ungenutztem Potenzial
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Thema Daten & KI hat man als vor über 10 Jahren richtig gelesen und konnte im deutschen Markt eine First Mover Rolle übernehmen. Coole Projekte in verschiedenen Branchen haben qualifizierte Leute angelockt. Mit CPO und CFO wurden erfahrene Ressourcen sehr stark neu besetzt (der CFO ist ein wahrer Glücksgriff) welche in der Lage sind die Firma nachhaltig zu formen (wenn man diese lässt). Nun muss man neue Geschäftsmodelle konsequent entwickeln und so die Skalierung schaffen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Kaum 'Lessons learned' aus kritischen Situationen der Vergangenheit. Bsp: Man ist jedes Jahr wieder überrascht, dass das Sommerloch kommt. Zu viel gegeneinander (Delivery vs. andere Abteilungen), viele Mitarbeiter verstehen nicht, wie sehr dies die Effizienz hemmt.
- Die Unberechenbarkeit des CEO
Verbesserungsvorschläge
- Weniger Mikromanagament durch CEO
- Mehr Normalität bei großen Pitches und nicht immer meinen man ist cleverer als alle anderen
Arbeitsatmosphäre
Zwischen 'wir sind alle Musketeers' und kompletter Eskalation bei verlorenem Pitch oder anderen schlechten News liegen oftmals nur Stunden. Generell zu viele Ups and Downs, welche sich negativ auf die Atmosphäre auswirken. Kollegen welche andere in großen Meetings nieder machen und im Umgang oftmals beleidigend sind , werden aufgrund ihrer Fachlichkeit und Seniorität toleriert.
Kommunikation
Leider der Unternehmensgröße nich angemessen. Kritische Themen werden totgeschwiegen bzw. nicht adressiert. Viele offizielle News erfahren Mitarbeiter über den Flurfunk, da auch erfahrene Führungskräfte sich nicht an die Chain of Communication halten. Kombiniert mit unerfahrener Resource in der internen Unternehmenskommunikation führt dies zu vermeidbaren Unruhen
Kollegenzusammenhalt
In kleineren Teams und interdisziplinäre Grüppchen sehr eng (gibt sogar gemeinsame Workations). Auf Unternehmensebene ist aber leider oftmals ein gegeneinander als das gemeinsame Arbeiten an einem Ziel zu beobachten. Gepaart mit einem fehlenden Partnermodell wie es aus klassischen Beratungen üblich ist, führt die Projektzuordnung und Neukundenzuteilung oftmals über Grundsatzdiskussionen und 'der stärkere setzt sich durch' als über qualitative Argumente
Work-Life-Balance
Sehr faire Homeofficeregelung (es gibt de facto keine Anwesenheitspflicht). So wie für eine Beratung sehr wenig Onsite Präsenz beim Kunden. Vertriebsmitarbeiter sorgen jedoch zu oft für Chaos, da Prozesse nicht eingehalten werden und Timelines verschleppt. So darf man dann alle paar Wochen wieder Short Notice an einem großen Angebote das Wochenende durcharbeiten, da man nicht in der Lage war vernünftig zu planen
Vorgesetztenverhalten
50:50 Chance, Junge Führungskräfte machen es für die zur Verfügung stehenden Mittel sehr gut und sind engagiert, oftmals wird diesen jedoch vom C-Level unsachlich dazwischengepfuscht und Erfolge werden somit zu Nichte gemacht. Generell halten sich leider viele nicht an die Eskalationsebenen.
Interessante Aufgaben
Stark schwanken zwischen Projekt und Zuordnung des Tribes. In letzter Zeit haben einige erfahrene Experten das Unternehmen verlassen, da die Aufgaben sehr repetitiv waren und nicht dem nach außen transportieren Image gerecht wurden. Zudem fehlen für viele Innovationen die Zeit bzw. das Budget.
Gleichberechtigung
Initiativen wie Girls Day etc. zeigen eine moderne Ausrichtung. Im C-Level jedoch unausgeglichene Besetzung. Sowie Umgang mit unerwünschtem und unangemessenem Verhalten nicht konsequent.
Arbeitsbedingungen
Je nach Standort unterschiedlich. Das HQ sucht seines gleichen und kann mit Blick auf Alpen und Innenstadt für jedes Imagevideo genutzt werden. Die Anwesenheit korreliert hier direkt mit der Wettervorhersage. Generell müsste dieses Office und andere bessere ausgestattet werden (Instabiles Internet, veraltete Meetingtechnik)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Alle Büros werden mit Ökostrom beliefert, nachhaltiger Bürsversand wird verwendet. Ecovadis Rating entsprechend gut. Das Faible des CEO für hochgetunte Autos führt das Konzept aber ad absurdum.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt für eine Beratung durchschnittlich, die zusätzlichen Benefits sind überdurchschnittlich stark (Kitazuschuss, E-Gym, Jobrad etc.)
Image
Chapeau ans Marketing, die Brand ist nach außen hin Vorreiter und kriegt Titel wie 'Ki-Zar der Bundesregierung' verliehen, das interne Image lässt sich jedoch eher als Nachzügler beschreiben da es zu viele Baustellen gibt.
Karriere/Weiterbildung
Stark abhängig von Tribe Zuordnung und den dazugehörigen Projekten. Wer den richtigen Supporter hat kann es vom Werkstudenten bis zur Führungskraft schaffen, wenn jedoch persönliche Vorbehalte sind, stagniert man.