Keine Überraschung, das alles war längst überfällig.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nicht die Toilettenanlagen (zum Beispiel im Werk 5), die noch immer aus den 60er Jahren stammen. Aber nach reichlicher Überlegung bleibt mir wirklich nur die Kantine als positives Merkmal. Das allein ist sehr traurig, wenn dies das Einzige ist, was bei einem Arbeitgeber hervorsticht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitskultur? Von Jahr zu Jahr sinkt die Motivation im Betrieb. Mitarbeiter, die in verschiedenen Abteilungen als Allrounder agieren und oft halbe Teams mitziehen, werden schlichtweg nicht wahrgenommen. Vorgesetzte scheinen zu übersehen, wer hier wirklich die Last trägt. Besonders bitter: Diejenigen, die jahrelang als High Performer alles geben, bekommen bestenfalls halbherzige Mitarbeitergespräche, die letztlich nur auf dem Papier stattfinden. Irgendwann wird das Unternehmen die Quittung für dieses Vorgehen erhalten.
Was die Führungskräfte in den Entwicklungsabteilungen betrifft, hat sich in den letzten Jahren eine höchst fragwürdige Dynamik entwickelt. Moderne Arbeitskultur oder Eigenverantwortung sind hier Fremdwörter. Stattdessen wird ein Volk von Ja-Sagern herangezüchtet, das keine Entscheidungen treffen kann oder will. Verantwortungsbewusstsein? Fehlanzeige. Das ist die größte Crux dieses Unternehmens. Die Abwärtsspirale war leider schon seit Jahren absehbar.
Verbesserungsvorschläge
Die Firma hat seit der Wirtschaftskrise 2008 kontinuierlich an Dynamik verloren. Statt sich nachhaltig zu erholen, hat man extrem harte Maßnahmen ergriffen – natürlich auf Kosten der Belegschaft. Diese Maßnahmen, klassisch von oben herab durchgedrückt, haben kaum nachhaltige Wirkung gezeigt. Auf den ersten Blick sieht die Bilanz beeindruckend aus, doch der Schein trügt. Hinter den Kulissen passiert weit weniger Positives.
Ein besonders fragwürdiges Beispiel: die Umstellung des Logistiksystems. Hier scheint Vetternwirtschaft am Werk zu sein. Wenn man sich die Verträge genauer ansieht, wird man überrascht sein, wer davon wirklich profitiert. Spoiler: Es sind nicht die Mitarbeiter,eher die Kumpels vom GF.
Noch ein Beispiel?
Einige ehemalige Mitarbeiter haben findig eigene Unternehmen gegründet und bieten ihre "Dienstleistungen" nun als eingetragene Lieferanten an. Ein cleverer Schachzug – für sie, nicht für die Belegschaft. Schaut man da hinter die Kullisen, kannst dir nicht ausdenken!
Arbeitsbedingungen
Wenn man sich einen höhenverstellbaren Schreibtisch per Attest einklagen muss, während sich die Abteilungsleiter einen gönnen (weil es ja sonst blöd aussieht), zeigt das deutlich das Arbeitsumfeld und das Mindset der obersten Führungskräfte. Es ist beschämend, dass der Zugang zu grundlegenden Annehmlichkeiten so ungleich verteilt ist und die Bedürfnisse der Belegschaft nicht ernst genommen werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Penible Mülltrennung wird gepredigt und von den Mitarbeitern gefordert, doch dann kommt die günstigste Reinigungskraft (extern) und schmeißt alles sauber getrennte einfach in denselben Sack. Es gibt keine Pointe – das zeigt, wie wenig das Unternehmen wirklich hinter seinen eigenen Ansprüchen steht.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Geld kam zwar immer pünktlich, und man könnte denken, dass die Tarifgehälter sehr gut sind. Doch wenn man nach einigen Jahren mit Kollegen spricht und die Gehaltsunterschiede erfährt, bleibt einem wirklich nur noch der Stift aus der Hand zu fallen.
Image
Was früher bei den großen OEMs tatsächlich ein gutes Standing hatte, ist heute leider komplett zerbröckelt. Ein trauriger Verfall, der das einstige Ansehen der Firma völlig untergraben hat. Schade!
Karriere/Weiterbildung
Leider erfolgt die Förderung eher nach dem Nasenfaktor. Wer einmal in Ungnade gefallen ist oder nicht zu den Ja-Sagern zählt, hat es schwer, sich weiterzuentwickeln. Ein echtes Hindernis für alle, die echte Leistungen bringen wollen.