Ganz ok
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Top Management hat stets ein offenes Ohr. Meine Kollegen sind in ihrem fachlichen Bereich extrem fähig. Privat sind alle sehr nett.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Manchmal komme ich mir vor wie ein Mitarbeiter zweiter Klasse. Probleme werden solange verschleppt, bis die Hütte brennt, und dann muss alles plötzlich ganz schnell gehen. Einige Mitglieder des Managements sind leider Motivationskiller.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Leadership, weniger Management. Mehr delegieren und in die Fähigkeiten der Mitarbeiter vertrauen, statt alles über den Tisch eines Managers laufen zu lassen. Probleme lösen helfen, statt nur Lösungen fordern. Mehr Indianer, weniger Häuptlinge einstellen. Mehr Management 3.0 statt 0.8. Im Management mehr "wir", weniger "ich". Fehler wirklich zugeben und daraus lernen, statt nur so tun als ob. Mehr direkte Kommunikation von Angesicht zu Angesicht. Weniger Häuptlinge, sondern mehr Indianer einstellen.
Arbeitsatmosphäre
Kommt sehr stark auf die Abteilung und den Personenkreis an. Die Arbeitsbienen unter sich kommen sehr gut klar. Ansonsten herrscht gefühlt eine andauernde Überlastung. Einige neue Mitglieder des Managements scheinen sich beweisen zu wollen, und verfallen in ein Command & Control-Verhalten. Einige Mitarbeiter müssen Aufgaben übernehmen, die gar nicht zu ihrem Job gehören. Andere dürfen den Job, den sie ursprünglich angetreten haben, gar nicht ausführen, weil das Management untereinander sich über die Rolle nicht einig ist oder plötzlich eine neue Rolle geschaffen wurde, die besetzt werden muss.
Kommunikation
Zwischen den Arbeitsbienen ist die Kommunikation gut. Ansonsten zu viele Standorte, und damit zu viele Silos. Die Kommunikation findet überwiegend "kalt" statt (Email, Chat). Selbst im gleichen Raum kommunizieren die Leute über Chat miteinander. Aufgrund der Raumsituation arbeiten manche Kollegen mit Kopfhörern oder bleiben im Home Office, um mal konzentriert und ohne Ablenkung arbeiten zu können.
Vorgesetztenverhalten
Kommt sehr stark auf den Vorgesetzten an. Leider gibt es wie gesagt noch sehr viel Command & Control, und oft fehlt es mir an Vertrauen in die Mitarbeiter. Wenn die Leistung nicht stimmt, wird der Mitarbeiter als unfähig angesehen, statt die wahren Ursachen zu ermitteln (Überlastung, zu viel Hüte, ständige Unterbrechung). Geht etwas gut, ist es der Verdienst des Vorgesetzten. Geht etwas schief, sind andere Schuld. Ich würde mir von meinen Vorgesetzten mehr Rückhalt, ein offenes Ohr und weniger Unvoreingenommenheit wünschen.
Interessante Aufgaben
Momentan wird Projektarbeit statt Produktentwicklung betrieben. Die Entwickler löffeln die Suppe aus, die ihnen der Vertrieb eingebrockt hat.
Gleichberechtigung
Kann ich nur subjektiv beurteilen, scheint mir aber ok zu sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Schwer zu beurteilen. Wie in Startups üblich gibt es keine älteren Kollegen (außer im Management).
Arbeitsbedingungen
Viel zu kleines Büro, viel zu laut, keine Klimatisierung, und das Problem wurde lange verschleppt. Jetzt endlich ziehen wir um, das Büro ist aber perspektivisch schon wieder zu klein.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung nur auf Nachfrage und bitten. Ein Produktmanager wurde innerhalb kürzester Zeit zum C-Level, andere bekommen plötzlich komplett andere Aufgaben zugeteilt, als eigentlich von der Stellenbeschreibung bzw. vom Arbeitsvertrag her versprochen war. Wieder andere bekommen plötzlich ein komplett neues Arbeitsgebiet, ohne vorher gefragt zu werden.