Ein innovativer Träger, der versucht neue Wege im sozialen Bereich zu gehen
Arbeitsatmosphäre
Ich konnte immer meine Meinung und Vorschläge anbringen, konstruktive Kritik wurde gehört und aufgenommen. Reines Meckern kommt nicht gut an, was aber auch verständlich ist. Es könnte mehr Rückmeldung von Vorgesetzten geben, jedoch sind Mitarbeiterjahresgespräche auch von Seiten des Betriebsrates nicht wirklich gewünscht, was sehr schade ist. Viele Mitarbeiter reagieren mit Misstrauen gegenüber Vorgesetzten und Geschäftsführung, meine Erfahrung ist aber im direkten Kontakt eine positive, so dass ich mir das Misstrauen nicht so ganz erklären kann.
Kommunikation
Leider hat die Kommunikation unter Corona gelitten. Da auch die technischen Bedingungen nicht optimal sind und jegliche technische Neuerungen mühsam mit dem Betriebsrat ausgehandelt werden müssen, gab es hoer nicht viel Raum für gute digitale Kommunikation. Tatsächlich kann man aber jederzeit zum Hörer greifen und die Geschäftsführung einfach direkt ansprechen. Leider trauen sich viele Mitarbeiter dies nicht, obwohl sich viele Unstimmigkeiten so vielleicht auflösen könnten. Ich habe diesbezüglich gute Erfahrungen gemacht, auch mit meinem Vorgesetzten, und konnte so Unzufriedenheiten klären. Hier wäre es schön, wenn alle Leitungskräfte von sich aus mehr auf die Mitarbeiter zugehen würden.
Kollegenzusammenhalt
Tolle Kollegen, die ich nicht missen möchte!
Work-Life-Balance
Es gibt eine Zeiterfassung, flexible Arbeitszeiten, man kann ganze Tage Überstundenfrei nehmen, 30 Tage Urlaub plus Weihnachten und Silvester frei, Reha-/Kurmaßnahmen werden unterstützt etc. Man wird definitiv gefordert bei der Arbeit und diese ist auch teilweise anstrengend und belastend, aber ich habe auch schon stressigere Jobs gehabt. Die Verpflichtung gegenüber den Klienten ist jedoch schon etwas, was man auch manchmal mit nach Hause nimmt. Auch hier sollte man eigeninitiativ die Vorgesetzten ansprechen und um Unterstützung bitte, diese habe ich dann auch immer erhalten.
Vorgesetztenverhalten
Ich würde mir hier mehr Gespräche wünschen, die von den Vorgesetzten initiativ angegangen werden. Hier sollte mehr die individuelle Entwicklung des Mitarbeiters betrachtet werden (wie geht es einem mit der Arbeit? Wo will der Mitarbeiter hin? Wo will das Unternehmen mit dem Mitarbeiter hin? Was läuft gut? Wo fehlt es an fachlichem Input?) Das geschieht erst, wenn man es einfordert. Das trauen sich aber viele nicht, was soweit geht, dass einige Mitarbeiter denken, es gebe keine Fortbildungen für sie. Das stimmt leider nicht, ich habe alle meine Fortbildungswünsche genehmigt bekommen, ich musste es nur einfordern.
Interessante Aufgaben
Dadurch, dass die Geschäftsführung neue Projekte nicht scheut, gibt es viele Möglichkeiten, sich auch mal projektbezogen einzubringen. Auch hier gilt: Wer sich eigeninitiativ einbringt, wird gehört. Auch hier wäre es schön, wenn die Vorgesetzten die Mitarbeiter ein bisschen mehr mit ihren noch versteckten Fähigkeiten im Blick hätten.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele Mitarbeiter arbeiten schon seit vielen Jahren in der Alphina, das muss ja einen Grund haben. Da der Träger derzeit seine gesamte Technik/Dokumentationssystem etc auf den neuesten Stand zu bringen, würde ich mir hier noch einmal intensivere Unterstützung für technische nicht so versierte Mitarbeiter wünschen (das sind aber auch nicht immer nur die älteren Mitarbeiter). Die langjährige Arbeit im Kontakt mit seelisch erkrankten Menschen ist auch kräftezehrend, dies wird von GF und Vorgesetzten gesehen, im Einzelfall wird reagiert. Ein übergreifendes Konzept für den demografischen Wandel fehlt derzeit und wäre wünschenswert.
Arbeitsbedingungen
Die Technik streikt leider sehr oft, es wird dran gearbeitet, so dass ich hoffe, das es besser wird. Die Standorte sind sehr unterschiedlich ausgestattet, es gibt einen neuen Standort mit einer tollen Ausstattung, jeder hat einen höhenverstellbaren Arbeitsplatz, die neueste Technik, Headsets, eine tolle Küche mit Aufenthaltsraum, schöne Besprechungsräume etc. Dort sieht man, wo es hingehen soll. Entsprechend freue ich mich, wenn dieser Stand der Arbeitsbedingungen auch an den anderen Standorten folgt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dies ist ausbaubar, ein Standort hat sich mit viel Mühe und Engagement bzgl des ökologischen Umgangs zertifizieren lassen. Es kann definitiv mehr getan werden, ein übergreifendes Konzept fehlt aber meines Erachtens nicht am mangelnden Willen sondern an der fehlenden Zeit an allen Standorten noch ein neues Projekt anzugehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird nach TVL bezahlt, gibt eine recht hohe betriebliche Altersvorsorge. Ich bin mit meinem Gehalt zufrieden. Fahrradleasing wäre noch toll, aber vielleicht kommt das ja noch irgendwann.
Image
In Begegnungen mit anderen Trägern und unseren Kostenträgern nehme ich die Alphina als gut angesehen war, die Kontakte sind positiv. Die Alphina versucht mit großer Anstrengung dem sich durch Kürzungen in der Sozialpsychiatrie ergebenden Wandel zu begegnen und neue Konzepte zu entwickeln. Ich glaube, dass diese die Versorgung für unsere Klienten verbessern werden und es letztlich auch für die Mitarbeiter in der Arbeit einfacher machen (z.b. konnten sich alle MitarbeiterInnen und KlientInnen im med. Versorgungszentrum des Schwesterbetriebes impfen lassen, wir kommen für unsere KlientInnen schneller an Plätze in der Ergotherapie, an psychiatrische Gutachten, haben jetzt auch ein Arbeitsangebot für KlientInnen etc.). Dennoch ist dieser Aufbau neuer Konzepte natürlich auch kräftezehrend für alle Beteiligten und bestimmt hakt es auch an der ein oder anderen Stelle.
Karriere/Weiterbildung
Wie oben schon schon gesagt, ich wünsche mir mehr Initiative seitens der Vorgesetzten bei der Karriere- und Weiterbildungsplanung der Mitarbeiter. Mitarbeiter Jahresgespräche wären deswegen wünschenswert.