Man sollte sich mit den Nachteilen auseinandersetzen, bevor man sich dafür entscheidet
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe sehr viel gelernt z. B. über den Vertrieb, aber auch, was mir an einem Arbeitgeber wichtig ist und wo meine Grenzen sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie oben beschrieben. Man sollte gut abwägen, ob das der richtige Schritt für die eigene Karriere ist, oder nicht.
Verbesserungsvorschläge
Fairness schaffen, keine falschen Versprechen, Consultants nicht als Produkte sehen, Fokus auf Kooperation setzen (insbesondere, was die Zusammenarbeit von Business Management und Recruiting betrifft. Die Kommunikation geht teilweise gar nicht. Man hat das Gefühl man arbeitet gegeneinander, obwohl man ja eigentlich das selbe Ziel verfolgt. Ich finde insbesondere hier merkt man doch noch sehr den unterschiedlichen Umgang mit Frauen und Männer. Viele im Business Management kommunizieren von oben herab)
Arbeitsatmosphäre
Diese Bewertung bezieht sich explizit auf die Position "Business-Manager". (Recruiting und Projektleitung arbeitet eng mit dem Business-Management zusammen, die Rolle des Consultant ist eher weiter weg und das Büro ist ein anderes)
Das Arbeitsklima ist eher angespannt. Themen werden oft eskaliert. Einige Einzelkämpfer, die die Ellenbogen ausfahren (wobei es auch sehr tolle Kollegen gab)
KPIs sind sehr unrealistisch und je nach dem, welche Kunden und bestehende Projekte man angeht sehr unvergleichbar. Dennoch werden alle Business Manager nach Performance verglichen. Diese Tabelle wird wöchentlich im Business Management-Meeting vom gesamten Norden (Hamburg, Wolfsburg und Berlin) präsentiert.
Den meisten ist klar, dass das kaum aussagekräftig ist. Bevor man sich aber entscheidet als Business Manager anzufangen, muss man sich bewusst sein, dass auch der Bonus davon abhängt und eher willkürlich ist, als ein Abbild der eigenen Leistung. Keine Bonus bei schlechter Marktlage ist sehr realistisch, auch wenn im Vorstellungsgespräch anderes versprochen wird.
Kommunikation
Kommunikation fand regelmäßig statt. Es gab aber sehr häufig strategische Änderungen (insbesondere was das Recruiting betrifft). Diese waren schwer nachvollziehen, weshalb z.B. Vorstellungsgespräche geführt wurden, obwohl nur in Ausnahmefällen wirklich Kandidaten eingestellt wurden. -> Man wusste meist schon vor dem Vorstellungsgespräch, dass diese Person nicht eingestellt wird, führt das Gespräch aber trotzdem, weil das das vorgegebene Vorgehen ist & weil das Teil der KPIs ist.
Mein Empfinden war, dass die Kommunikation untereinander sehr vom
Stresslevel abhing und durch die schlechte Marktlage sehr schnell ausartete.
Kollegenzusammenhalt
Es kämpft eher jeder für sich.
Work-Life-Balance
50-55h Wochen sind Standard. Es wird erwartet, dass man mindestens bis 18 Uhr bleibt.
Vorgesetztenverhalten
Variiert sehr stark. ALTEN ist generell sehr hierarchisch. Der Umgang der Business-Manager mit den Consultants ist sehr unterschiedlich. Es gibt sehr emphatische aber auch gegenteilige BMs. Ich finde die schlechten Bewertungen auf Kununu in vielen Fällen sehr berechtigt. Aber auch die Guten kann ich nachvollziehen, wenn man den richtigen Vorgesetzen hat. Leider ist die Fluktuation sehr hoch, weshalb man sich nicht auf den Vorgesetzen im Vorstellungsgespräch verlassen kann. Man sollte sich dahingehend des Risikos bewusst sein.
Auch die Business-Units für BMs variieren sehr stark. Weshalb man auch da sehr viel Glück haben muss. Ich würde auf jeden Fall empfehlen im Vorstellungsgespräch sehr genau aufzupassen, wen man gegenüber vor sich hat. Auch sollte man darauf bestehen nur bei der Person in der Business-Unit anzufangen, die auch das eigene Vorstellungsgespräch geführt hat. Viele arbeiten mit Druck und haben eine Tendenz zu mikromanagen.
Was ich schade fand, ist dass mir im Vorstellungsgespräch nicht kommuniziert worden ist, wie viele Projekte aus dem Defence-Bereich kommen und dass ein großer Wachstumsfokus auf den Bereich gelegt wird.
Interessante Aufgaben
Man lernt den gesamten Vertriebsprozess kennen, hat Möglichkeit sich auszuprobieren und eine Führungsrolle früh in der eigenen Karriere.
Gleichberechtigung
Division Direktoren setzen sich sehr dafür ein, dass mehr Frauen im Business Management anfangen. In den Vorstellungsgesprächen wird sehr transparent auf das Thema eingegangen. Es gibt regelmäßige Dinner für Frauen in Führungspositionen
Probleme gibt es, wie in der Branche noch üblich. Mit dem einen oder anderen Kommentar von Kollegen muss man teilweise leider noch rechnen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt kaum ältere Kollegen, das ist auch nicht gewünscht.
Arbeitsbedingungen
Das Büro in Bahrenfeld ist sehr schön, wenn auch manchmal recht laut. Consultants arbeiten aber in der Regel im Büro in Finkenwerder,
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist kein Thema. Jeder Business Manager kriegt ein Auto und eine Tankkarte. Bei dem Einstiegsgehalt finde ich das sehr unverständlich. Man kann quasi unbegrenzt tanken, das Gehalt ist aber unterdurchschnittlich, der Bonusanteil sehr hoch und nur bei sehr viel Glück durch gute Marktlage erreichbar. Ich finde das setzt einen sehr falschen Anreiz, zumal das Auto nicht so besonders notwendig ist (bzw. erst als Experienced BM). Auch wird eigentlich jede Branche als Kunde akzeptiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird viel Bonus versprochen. Das ist eher abhängig von Glück und von der Großzügigkeit deiner Business Unit. Nicht Erreichen wird mit schlechter Marktlage begründet. (Man sollte damit rechnen, im ersten Semester kein Bonus zu erhalten, weil das definitiv realistisch ist!)
Das Auto setzt für viele jedoch einen Anreiz insb. für eine Einstiegsposition.
Image
schlechtes Image. In Vorstellungsgesprächen nach ALTEN wurde ich darauf angesprochen (insbesondere 3 Punkte: kompetitive Firma/ Ellenbogenkämpfe, Outsourcing in Niedriglohnländer, Menschen sind "Produkte"
Karriere/Weiterbildung
Man hat schnelle Aufstiegschancen. Die meisten warten aber einfach auf eine sinnige Absprungchance und sehen ALTEN als Sprungbrett. (Was sicherlich auch Sinn macht, wenn man z. B. aus der Technik kommt und Führungskraft werden möchte, man sollte sich der Firmenkultur aber bewusst sein. Ich persönlich würde es nicht empfehlen)