Gut als Einstieg, aber falscher Fokus
Gut am Arbeitgeber finde ich
Guter Einstieg in die Arbeitswelt, um zu lernen, was man selbst erwartet. Lokal der beste Arbeitgeber (bei wenig Konkurrenz).
Die Azubis werden gut gefördert, bekommen viele Einblicke (auch wenn sie etwas zu oft für typische Azubi-Aufgaben, wie Autos waschen & tanken oder Mittagessen holen abgestellt werden)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die prozessgetriebene Entwicklung. SCRUM existiert, um sich von Prozessen loszulösen und nicht, um einen neuen Prozess daraus zu machen.
Projektleiter machen Kunden Versprechen, ohne die Entwicklung mit einzubeziehen. Anforderungen sind falsch oder nicht erfüllbar.
Es gibt klare hierarchische Strukturen. Geschäftsführung Vertrieb Projektleitung Entwicklung Support & Verwaltung. Und das wird gelebt und als "Karte ausgespielt". Die meisten Benefits treffen nur die oberen in der Hierarchie
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeitern vertrauen schenken und nach Leistung bezahlen, nicht nach Sympathie oder Verhaltensgeschick. Schneller und häufiger kommunizieren, insbesondere wenn Mitarbeiter direkt betroffen sind.
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt nur okay, "einfachen Entwicklern" wurde nicht wirklich vertraut, klare Hierarchien, die auch ausgelebt werden.
Kommunikation
Monatliche Mitarbeiterrunden und Newsletter, aber man bekommt nicht viel von dem mit, was die Führungsetage hinter verschlossenen Türen bespricht. Neuigkeiten verbreiten sich schnell, teilweise verfälscht, über den Flurfunk.
Kollegenzusammenhalt
Direkt im Team gab es einen guten Zusammenhalt, teamübergreifend viel gelästert. Hintenrum über Personen herziehen, aber im direkten Gespräch so tun, als wäre man befreundet.
Work-Life-Balance
War okay. Flexible Arbeitszeiten, aber kein Home-Office. Mittlerweile gibt es begrenzte Home-Office-Tage.
Vorgesetztenverhalten
Immer ein gutes Verhältnis zu direkten Vorgesetzten gehabt. Je näher man der Führungsetage kam, desto unnachvollziehbarer wird alles. Entscheidungen werden über den eigenen Kopf hinaus getroffen und dann wird auch daran festgehalten. Geschäftsführung hat zu allem eine Meinung, selbst wenn andere es besser entscheiden könnten.
Interessante Aufgaben
Ich konnte mir meine Aufgaben weitestgehend (im Rahmen des Prozesses) selbst aussuchen. Bereiche, die ich gerne gemacht habe, wurden mir überlassen. Was ich nicht so gerne machen wollte, haben andere übernommen. So konnte ich mir rauspicken, was mir gefiel.
Gleichberechtigung
Nicht vorhanden. Jeder ist für sein eigenes Glück verantwortlich. Meinungen zur, geschweige denn Teilhabe an Unternehmensentwicklung sind unerwünscht
Arbeitsbedingungen
Top Arbeitsplätze, moderne Rechner, gute Ausleuchtung. Lediglich Fensterplätze sind manchmal undankbar, durch fehlenden Sonnenschutz. Klimatisierung gab's nur für höhere Positionen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist gar kein Thema. Es geht ausschließlich um die Produkte und die Kunden.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich für die Branche. Wird immer mit dem Standort Cloppenburg argumentiert. Wer besser verhandeln kann, bekommt besseres Gehalt, wer nicht verhandeln mag, bleibt bei seinem Gehalt, was er seit 5 Jahren bekommt. Sozialleistungen gehen über shady Rabatt-Webseiten nicht hinaus.
Image
Nach außen hin ein gutes Image, viele Artikel in der lokalen Presse. Aber Mitarbeiter scheinen unzufrieden. Auch nach meinem Ausscheiden höre ich stimmen, die sich beschweren, das AMCON mit Preisen ausgestattet wird, während Produkte bei Kunden gar nicht funktionieren.
Karriere/Weiterbildung
Angefragte Schulungen wurden weg diskutiert, eine für alle Mitarbeitenden identische Ziel & Entwicklungsmatrix verfehlt eine mtarbeiterfokussierte Entwicklung.