Nicht zu empfehlen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitszeiten waren in Ordnung.
Verbesserungsvorschläge
Nicht nur vorgeben, modern zu sein. Wir waren zum Teil mit 20 Jahre alten Schaltungen auf Messen unterwegs, die auf ebenso alten Anlagen gefertigt wurden.
Arbeitsabläufe hinterfragen, Prozesse optimieren, Digitalisierung vorantreiben, Mitarbeiter in Entscheidungen mit einbeziehen, generell einen offeneren und weniger autoritären Führungsstil etablieren, Mitarbeitern mit Respekt begegnen und ihre Meinung ernst nehmen, die Dauer-Zeitarbeiter einfach mal fest einstellen, den Vertriebsmitarbeitern Orthographie-Kurse finanzieren, etc.
Die Ausbilder
Die Ausbilder reichten von denen, die hart aber fair waren und bei denen man was lernen konnte zu denen, die überhaupt keinen Bock hatten. Nichtmal auf ihre eigene Arbeit. Man lernt dann primär interne Arbeitsabläufe anstelle von Inhalten.
Manche Ausbilder waren mehr als 50 Werktage pro Jahr krank. Drei Jahre am Stück.
Spaßfaktor
Die Arbeitszeit wurde eher abgesessen. Die Zeit verging elendig langsam. Die Höhepunkte waren Besorgungsfahrten mit den Firmenwagen, die mit Absicht in die Länge gezogen wurden, um den Tag rumzukriegen.
Aufgaben/Tätigkeiten
Die Besorgungsfahrten waren noch die Höhepunkte. Die Aufgaben in den Abteilungen waren dröge und langweilig. Zwischendurch wurde man als billiger Produktionshelfer eingesetzt und durfte dann z.T. acht Stunden am Tag Aufgaben verrichten, die so stupide waren, dass einem das Hirn wegschmolz. Da war man regelrecht froh, wenn man den Keller aufräumen, den Firmenwagen waschen, Kaffee servieren oder Privatsekretär spielen durfte.
Variation
Man hat alle Abteilungen kennen gelernt. In den Abteilungen selbst variierten die Aufgaben kaum, was natürlich zum Teil auch den stupiden Arbeitsabläufen selbst geschuldet war. Hier würde es helfen, in Technik aus diesem Jahrhundert zu investieren, damit die Mitarbeiter sich um weniger repetitive Aufgaben kümmern können.
Respekt
Der Respekt fehlte. Man war ja nur ein dummer Azubi, der von oben herab behandelt werden durfte. Die Meinung war nichts wert. Dinge und Arbeitsabläufe zu hinterfragen war Blasphemie. Mitdenken war unerwünscht. Die patriarchischen und autoritären Strukturen schlängelten sich von ganz oben nach ganz unten durch.
Wenn man von einem sehr hohen Vorgesetzten beim Kaffee servieren hört, dass man ja auch gut Kellner hätte lernen können und dass das Auto noch gewaschen werden müsste, dann springt einem der Respekt förmlich ins Gesicht.
Karrierechancen
Die Führungsriege bestehend aus Schlüsselpositionen in Verwaltung und Entwicklung hatte das Unternehmen zwischenzeitlich gesammelt verlassen, wovon die meisten nach einiger Zeit zurückkamen. Vermutlich nicht, um sich selbst zu verwirklichen.
Wenn man also zu den wenigen Leuten gehört, die ein Druckmittel haben und man Karrierechancen synonym mit "Chancen auf hohes Gehalt" verwendet, dann kann man hier durchaus Karriere machen.
Arbeitsatmosphäre
Es gab Betriebssport Events, an denen wenige Leute Teil genommen haben. Allgemein war die Atmosphäre eher mau, zum Teil sogar vergiftet. Es gab Gruppenbildung und diese Gruppen blieben unter sich.
Ausbildungsvergütung
Es gab ein kleines bisschen Weihnachtsgeld, aber nicht der Rede wert. Eine Wohnung konnte man sich von dem Ausbildungsgehalt leisten, aber dann war auch Ende. Lohnzahlungen waren meist pünktlich, es gab aber ein, zwei Ausreißer, wo ein bis zwei Monate kein Lohn gezahlt wurde.
Das Gehalt nach der Ausbildung lag unter dem heutigen Mindestlohn.
Arbeitszeiten
Die Arbeits- und Urlaubszeiten waren fair. Es gab Gleitzeit und ein Zeitkonto, sodass man Überstunden abfeiern konnte.