Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe lange überlegt, aber mir fällt leider nichts ein.
Die extrem hohe Fluktuation im Vergleich zur Mitarbeiterzahl sollte mal aufhorchen lassen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang mit Datenschutz und personellen Vertraulichkeiten. Bewerbungsschreiben liegen offen rum oder werden in der Abteilung zum Lesen gezeigt, wobei insbesondere die Gehaltsvorstellungen immer heiß diskutiert werden. Sachverhalte über Mitarbeiter (Krankheiten, Fehler etc.) werden ohne Scham im Beisein anderer Kollegen (Großraumbüro) auch vor allem von Vorgesetzten diskutiert.
Auf dem Server befinden sich noch für alle einsehbar die Bewerbungen der letzten Jahre!
Verbesserungsvorschläge
GERECHTIGKEIT in der Bezahlung und im Umgang!!! Vielleicht würde so etwas wie ein Haustarif mehr Gleichbehandlung bringen.
Ebenso eine elektronische Zeiterfassung. Unter den Kollegen ist es ein offenes Geheimnis, dass es Personen und sogar Abteilungen gibt, die es mit der Arbeitszeit nicht so genau nehmen. Andere arbeiten ohne Pause 12 Stunden durch, da das Arbeitsaufkommen so hoch ist.
Hört auf, nur noch englisch zu sprechen und zu schreiben und legt eure Arroganz ab gegenüber Kollegen, die das nicht können.
Unterbindet die Vetternwirtschaft! Es ist toxisch, wenn Verwandte/Ehepaare in einer Abteilung oder eng zusammen arbeitende Abteilungen z.T. auch noch in Führungspositionen arbeiten.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb einiger kleiner Teams gutes Miteinander. Die Abteilungen sehen sich eher als Konkurrenten. Es wird viel über andere gemeckert, wobei sich Vorgesetzte leider auch nicht zurück nehmen. Kritik wird nicht ernst genommen bzw. es erfolgt erst einmal immer die Schuldzuweisung, dass man zu empfindlich sei, sich nicht so anstellen soll etc
Es wird viel Druck ausgeübt, indem z.B. mit Abmahnung oder Kündigung oder Reduzierung des Jahresbonus gedroht wird, wenn man nicht zu Überstunden bereit ist, wobei in einigen Abteilungen der 12 Stunden Tag und Arbeit am Wochenende und Feiertags keine Seltenheit ist. Überstunden dürfen aber nicht ganztägig abgebaut werden. Ab einem halben Arbeitstag muss Urlaub genommen werden.
Kommunikation
Sehr schlecht. Selbst Informationen, die für einen reibungslosen Arbeitsablauf wichtig sind werden nicht weitergegeben.
Ansonsten herrscht ein eher rauer und gereizter Ton, da mittlerweile fast alle am Ende sind.
Die Kommunikation in der Firma ist auch nur noch auf englisch, egal ob Meeting, email oder Arbeitsanweisung. Daher ist es gerade für ältere Kollegen oft unmöglich am kommunikativen Arbeitsalltag teilzunehmen.
Zwischen den Standorten Dassow und Hamburg wird die Kluft immer größer, man beäugt sich eher argwöhnisch, ob ein Standort besser ist, mehr Vorteile bekommt etc.
Es wurden Feedbackrunden ausgearbeitet, wo jeder Mitarbeiter offen reden sollte. Allerdings wurde das nachher für einige zum Stolperstein. Die Gespräche wurden nicht vertraulich behandelt und so wusste nach kurzer Zeit jeder in der Firma über jeden bescheid.
Kollegenzusammenhalt
Nur noch in Kleinstgruppen, ansonsten sieht jeder zu, wie er klar kommt.
Work-Life-Balance
Nein! Überstunden werden vorausgesetzt. Selbst pünktliches Gehen nach 8 Stunden wird nicht gerne gesehen. So ist es schwierig, persönliche Termine wie Arzt oder Friseur verlässlich einzuhalten.
Wer Kinder hat, ist klar im Nachteil. Bei vielen (jüngeren) kinderlosen Kollegen stößt man oft auf Unverständnis, bei jeder Neueinstellung wird im Kollegen- und Vorgesetztenkreis erstmal das Risiko einer potentiellen Schwangerschaft abgewogen. Ich denke, dass ist einer der Hauptgründe, warum fast immer nur 2-Jahres-Verträge bei Neuinstellung abgeschlossen werden. Wer schwanger wird ist raus (O-Ton: wir sind nicht bei der Wohlfahrt!)
Vorgesetztenverhalten
Kommt auf den Vorgesetzen an. Wird aber auch immer schlechter.
Einige werden u. U. schon beleidigend und extrem persönlich.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit ist sehr interessant und abwechslungsreich.
Gleichberechtigung
Nein, wie schon beschrieben kommt es darauf an, ob man Kinder hat oder andere familiäre Verbindungen und wie dicke man mit einigen Schlüsselpositionen ist. Auch Frauen haben es z.T. ungleich schwerer, trotz hoher Kompetenz und guter Ausbildung.
Es wird sich auch immer mit der internationalen Vielfalt gerühmt. Allerdings ist die versteckte Wahrheit dahinter, dass viele Positionen nur so besetzt werden konnten, da ausländische Kollegen mit weiniger Gehalt zufrieden sind als deutsche Staatsbürger, die sich auf diese Positionen beworben haben. Zudem wehren sich diese auch weniger, da sie erstens das deutsche Arbeitsrecht nicht kennen und zweitens Angst vor Entzug der Aufenthaltsgenehmigung haben, wenn sie keinen Job mehr haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Leider wird auf diese gar nicht eingegangen, siehe meine Bemerkung über die englische Kommunikation. Zudem sind ältere Kollegen auch teurer.
Arbeitsbedingungen
Es handelt sich um eine recht modern eingerichtete Firma, da diese ja noch keine 8 Jahre in Dassow besteht.
Ansonsten wird ein extrem hohes Maß an Flexibilität und Motivation erwartet. Wenn man dem irgendwann nicht mehr gewachsen ist, wird das als Schwäche ausgelegt und vor allem als Argumentation bei geringer Bonuszahlung und nicht gewährter Gehaltsanpassungen verwendet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Geschäftsleitung geht Umweltschutz über alles. Wenn ihm die Mitarbeiter nur halb so wichtig wären.....
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind selbst bei gleicher Aufgabe extrem unterschiedlich. Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld werden nicht gezahlt. Eine Gehaltanpassung gibt es eher selten, das hängt auch davon ab, wie sehr man sich einschleimen kann. Ebenso der Bonus. Dieser fällt extrem unterschiedlich aus und die Reduzierung des Bonus wird mit den unterschiedlichsten Gründen argumentiert, der eine ist zu oft krank oder man würde auf einmal seine Arbeitsziele nicht erreicht haben, obwohl nie welche vereinbart wurden.
Die betriebliche Altersvorsorge entspricht der gesetzlichen Vorgabe.
Image
Selbst dort noch Arbeitende lassen kein gutes Wort an Aqvida.
Karriere/Weiterbildung
Karriere macht man nicht aufgrund von Leistung oder Kompetenz. Hier herrscht eine große Vetternwirtschaft vor. So arbeiten z.T. in gleichen Abteilungen Ehepaare, Eltern und Kinder und beste Freunde. Diese schustern sich grundsätzlich gegenseitig neue Posten, Verantwortungen und vor allem mehr Geld zu. Man muss dann schon bereit sein, einen braunen Kragen zu bekommen, wenn man weiter kommen möchte.
Externe Weiterbildungen können oftmals wahrgenommen werden.