Eher ruhmreiche Vergangenheit als Zukunft?
Gut am Arbeitgeber finde ich
Guter Team-Zusammenhalt. Es sind wirklich hilfsbereite Kolleg:innen, die ihm Rahmen der Möglichkeiten unterstützen. Man fühlt sich dadurch zumindest mit Problemen der täglichen Arbeit nicht alleine gelassen. Durch die Forschungsprojekte gibt es Möglichkeiten, neue Technologien auch über einen längeren Zeitraum auszutesten. Es wird auf eine flexible und familienfreundliche Arbeitsausgestaltung geachtet.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Verteilung auf 2 Standorte resultiert auch in ganz klaren Kompetenz-Verteilungen. Am IT-lastigen Standort in Köln fühlt man sich oft in Kommunikation und Entscheidungen komplett aussen vor.
Teilweise wird versucht, agile Entwicklungsmethoden in den Projekten zu etablieren, allerdings nicht über alle Disziplinen hinweg, was schlussendlich nicht zu Effizienz und Übersicht führt. Generell gibt es innerhalb des Unternehmens keine einheitliche Vorstellung, wie Software-Projekte entwickelt werden.
Projekte werden leider oft "wasserfallartig" umgesetzt. Jeder Mitarbeitende ist einem Bereich zugeordnet, und es wird nicht gerne gesehen, wenn man sich in andere Bereiche einbringt.
Verbesserungsvorschläge
Es sollte durchweg eine bessere Kommunikation über Disziplinen, Hierarchien und Teams aufgebaut werden. Viele Entscheidungen kommen "aus dem Nichts" und sind dadurch schwer nachvollziehbar. Ausserdem sollte Mitarbeiter:innen klare Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. An sich wird man auf den Verantwortungsbereich sowie die Arbeitsbedingungen der initialen Einstellungen festgesetzt.
Klare Prozesse sollten definiert werden und dabei alle beteiligten mitgenommen werden.
Für den Projekt-Alltag könnten interdisziplinäre Teams geformt und gefördert werden.
Es sollten regelmäßige 1:1 Feedback-Gespräche vereinbart werden. Dafür sollte das HR aufgestockt werden.
Art+Com braucht eine klare Vision, wo es in ein paar Jahren stehen möchte, da natürlich durch Disruptionen das eigentliche Geschäftsfeld sich ändert oder sogar wegfällt.
Arbeitsatmosphäre
Moderne Großraumbüros, aber auch viele Rückzugsflächen. Gut ausgestattete Küche, in der auch (zumindest vor der Pandemie) regelmäßig zusammen gekocht wurde. Es könnte ein wenig mehr auf Ordnung geachtet werden.
Kommunikation
Generell ein großes Problem. Vor allem die Geschäftsleitung könnte und sollte regelmäßig über aktuelle Ereignisse informieren. Manchmal, wie z.B.: zu Beginn der Corona-Pandemie, klappte das ganz gut. Dann verläuft es sich wieder. Die Regelmäßigkeit würde auf allen Kommunikationsebenen viel helfen.
Kollegenzusammenhalt
Das ist das große Plus.
Work-Life-Balance
Ist an sich gut. Obwohl Projekte leider oft schlecht geplant sind, kommt es selten zu Überstunden, und wenn dann kann man sie in Eigenverantwortung abbauen. Persönliche Termine werden berücksichtigt.
Vorgesetztenverhalten
Mit den direkten hatte ich einen sehr guten Kontakt, zu weiteren Vorgesetzten, die am Ende einen größeren Befugnisbereich haben, aber nur sehr wenig in beide Richtungen.
Interessante Aufgaben
Prinzipiell sind die Aufgaben vor allem vielseitig. Was das Ganze ja auch erstmal interessant macht. Allerdings kann man vor allem in den Kundenprojekten nicht in die Tiefe gehen, da schlichtweg Budget fehlt. Deshalb müssen hier immer sehr schnell Ergebnisse geliefert werden, auch wenn man Aufgaben hat, welche man so noch nie bearbeitet hat und es dadurch Einarbeitung bedarf. Dadurch kommt es oft zu Mehraufwänden und technical debt.
Gleichberechtigung
Schwieriges Thema, da vor allem die IT nicht divers ist. Generell denke ich aber, dass gleichberechtigt behandelt wird, auch bei älteren Mitarbeitenden (obwohl es auch hier wiederum sehr wenige in der IT gibt). Die offizielle Sprache im Alltag ist deutsch, selten gibt es englischsprachige Mitarbeitende und das ist dann schon eher ein Problem.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt insgesamt nur wenige ältere Kollegen, aber ich denke insgesamt gibt es wegen dem Alter keine Unterschiede im Umgang.
Arbeitsbedingungen
Schöne, moderne Büroräume. Hardware-Ausstattung ist auch top. In der Entwicklung haben alle relativ moderne MacBooks.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist Thema. Für Geschäftsreisen kann man sagen, dass man Zug über Flug favorisiert.
Allerdings gibt es durchaus Kunden, die in fragwürdigen Geschäftsfeldern unterwegs sind oder fragwürdige politische und soziale Ansichten vertreten. Das wird nicht hinterfragt.
Gehalt/Sozialleistungen
Unter Branchendurchschnitt. Und es gibt auch keine regelmäßigen Möglichkeiten für Gehaltsverhandlungen.
Es gibt auch keine Sozialleistungen wie betriebliche Altersvorsorge oder ähnliches. Abhängig von der Geschäftsentwicklung kommt es zu Bonuszahlungen. ÖPNV-Ticket wird geleistet.
Image
Das Image ist ja an sich gut, vor allem seit der Netflix Serie über eine Episode aus der Geschichte des Unternehmens. Leider bedeutet dies aber auch, dass sich teilweise auf der glorreichen Vergangenheit ausgeruht wird.
Karriere/Weiterbildung
Karriere ist eigentlich nicht möglich. So lange ich da war, gab es meines Wissens wenig aktive Beförderungen im Sinne von "den Mitarbeitenden wurden neue Verantwortungen zugewiesen" und diese auch kommuniziert. Ansonsten hängt man fest, und auch aktive Einforderungen werden ohne Grund abgetan.
Weiterbildung ist auch nicht definiert, man kann aber welche mit Eigeninitiative erarbeiten, z.B.: Zeit für Einarbeitung in neue Technologien. Generell werden die Forschungsprojekte für Weiterbildung genutzt. Das ist dann aber auch abhängig von der Projektlage. Heißt, Weiterbildung eigentlich nur möglich wenn sonst nix für Kundenprojekte ansteht.