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Bewertung

Nette Agentur, ABER...

3,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2017 im Bereich PR / Kommunikation gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Nette Agentur, eine Unternehmerin, die immer ein offenes Ohr hat und sich viel Zeit nimmt für ihre Mitarbeiter (grosses Plus), spannende und abwechslungsreiche Aufgaben.

Wer sich für den Gesundheitsbereich interessiert und kein Problem mit der Pharmaindustrie hat, findet hier interessante Projekte.

Die „kleinen“ ABERs:

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

-Persönlich habe ich die Agentur als HIRE AND FIRE Agentur kennengelernt und nicht als zuverlässigen Arbeitgeber. Absprachen vor Anstellung wurden nicht eingehalten. Das scheint ein wiederkehrendes Problem zu sein, wie man an anderer Stelle lesen kann. Seiner Fürsorgepflicht und Verantwortung Mitarbeitern gegenüber ist der Arbeitgeber in diesem Fall nicht gerecht geworden. Es gab kein Gespräch im Vorfeld, die Möglichkeit zur Verbesserung wurde nicht eingeräumt – stattdessen ein reiner hire & fire Prozess von jetzt auf gleich. Menschlich und Mitarbeiterpolitisch eine katastrophal miserable Verhaltensweise. Es gibt aber auch viele langjährige Mitarbeiter, also von einer solchen Erfahrung nicht abschrecken lassen ;-)

-SEHR viel Getratsche und Gechimpfe, Unzufriedenheiten und Unstimmigkeiten hinter den Kulissen, wenig offene Kommunikation. (Vielleicht typisch für eine fast reine „Frauenbelegschaft“??? Muss man mögen, sonst wird’s schwierig...)

-Wenig Kritikfähigkeit. Es herrscht eine gewisse Betriebsblindheit vor. Von aussen kommend mit Vergleichswerten über Agenturen hinaus, fallen Unzulänglichkeiten und Optimierungsbedarf in einigen Aspekten stark auf. Kritik trotzdem besser nicht äussern!

-Die einzelnen Rahmenbedingungen der alltäglichen Arbeitsbereiche variieren stark von Team zu Team. Es gibt Teams, in denen man von Anfang an Verantwortung tragen darf und soll, in denen man gefördert wird und viel Freiraum und Eigenständigkeit ermöglicht werden. Dann wiederum gibt es Teams, in denen Mitarbeiter (ganz bewusst?) klein gehalten und stark eingeschränkt werden. Dasselbe gilt für Hierarchien. Es gibt Teams, in denen Hierarchien kaum ausgelebt werden und man sich auf Augenhöhe begegnet, wo auch ein Austausch mit der Geschäftsführung absolut möglich und in Ordnung ist. Dann wiederum gibt es Teams mit übersteigert pseudo-autoritärem Verhalten, strikten Hierarchien und unterbundenem Kontakt – warum auch immer – zur Geschäftsführung. Da fast alle Teamleader nur halbtags arbeiten (grosse Schwäche des Unternehmens!) ist der Weg zur Geschäftsführung häufig nötig und unumgänglich, wenn man schnell ein Feedback benötigt oder mit Aufgaben weiter kommen möchte. Manche Teamleader reagieren darauf äusserst allergisch, was verwirrt und irritiert. Ein solches Verhalten ist auf jeden Fall schwer nachvollziehbar und wirkt seltsam...

-Die Teamleiter (man ahnt es an dieser Stelle schon) sind ebenso wie der Führungsstil SEHR unterschiedlich. Es gibt Teams, die professionell, sehr angenehm sachlich, freundlich, unaufgeregt, ruhig und unemotional geführt werden. In anderen Teams ist der Ton schon mal rauher und die Führung nicht ganz so professionell. Da passiert dann sehr vieles an Absprachen hinten herum ohne Transparenz etc.! Persönlich erlebte ich eine Situation, in der man sich im Ton vergriffen hat und doch recht ungehalten, beleidigend und unsachlich wurde. Inakzeptabel, gerade vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Kommunikationsagentur handelt, in der mindestens alle Führungskräfte KommunikationsEXPERTEN sein sollten, die in der Lage sind auch sehr schwierige Situationen sachlich, freundlich und souverän zu meistern anstatt mit Aussagen und Vorverurteilungen nach KÜRZESTER ZEIT unter die Gürtellinie zu gehen. Mangelhafte, unprofessionelle Führung in diesem Fall! Das liegt aber vielleicht auch daran, dass manchen Führungskräften einfach schlichtweg Erfahrungswerte von aussen fehlen, weil sie noch nie ein anderes Unternehmen kennengelernt haben.

-Mitarbeiterpolitik: Das Unternehmen benötigt immer wieder dringend Nachwuchskräfte, hat aber noch nicht verstanden, dass viel Einsatz, Zeit und Mühe in die Einführung, Einarbeitung und Integration neuer Arbeitskräfte investiert werden muss. Das sind keine Prozesse, die eine one way road darstellen oder die sich von selbst erledigen würden. Ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl diesbzgl. und Einfühlungsvermögen, Personen abzuholen und mitzunehmen wäre empfehlenswert. Mit der blossen Zuteilung eines Sitzplatzes ist es dann halt doch nicht getan ;-)
Neue Mitarbeiter aus Teammeetings zunächst auszuschliessen ist diesbzgl. eher kontraproduktiv und kennt man aus anderen Unternehmen nicht. Gleichzeitig wurde im Gegenzug ein Einführungsgespräch verpasst, in welchem man den „Fahrplan“ hätte darlegen können und transparent über die Konstellationen, Pläne, Ziele, Vorstellungen und Erwartungen hätte sprechen können/müssen.
Personalführung: ganz, ganz viel Luft nach oben!

Abschliessend möchte ich zur Verteidigung der Agentur und um niemandem Unrecht zu tun, sagen, dass ich tatsächlich zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt dort eingestiegen war. Ein Zeitpunkt, an dem sich gerade vieles im Umbruch befand, Ungewissheit herrschte und ganz neu geplant, organisiert und strukturiert werden musste und das alles innerhalb kürzester Zeit. Diese Situation als Beginn eines Neustarts empfand ich als sehr belastend, da mir zunächst niemand sagen konnte, wie mein Einsatz aussehen und wo dieser stattfinden sollte, ob sich eine Einarbeitung in bestimmte Themenfelder überhaupt lohnt etc.pp.
Erste Zweifel und Sorgen machten sich so direkt von Anfang an breit, Halt und Vertrauen haben in der Situation gefehlt.
Dass die Lage so war wie sie war und das Timing so ungünstig ausfiel, dafür kann die Agentur rein gar nichts (unglückliche Umstände hatten sich einfach nur gehäuft); allerdings hätte das Management einer solchen Lage in Kombination mit einem Neueinstieg deutlich besser laufen können. Es hätte beispielsweise definitiv Sinn gemacht zunächst einmal die internen Strukturierungsprozesse zu lösen und erst anschliessend neues Personal hinzuzufügen. Und da mein Einsatz dann letztendlich in einer anderen Abteilung stattfinden sollte, wären hier vorausgehende Kennenlern- / Auswahlgespräche, von mir aus auch erneute Vorstellungsgespräche, äusserst nützlich und hilfreich gewesen, um gegenseitig die Kompatibilität auszuloten – eine ganz wichtige Basis, die verpasst worden war.
Eventuell sah man diese Möglichkeiten nicht, da ein Vertrag zu diesem Zeitpunkt bereits angeboten gewesen war.
Allerdings kein allzu ernst gemeintes Angebot, s. hire&fire Mentalität innerhalb von 2,5 Wochen, von denen die ersten 1,5 Wochen planlose Ungewissheit waren...

FAZIT: Bedingt empfehlenswet. Einfach mal ausprobieren ohne allzu große Erwartungen, wissen worauf man sich einlässt und sich überraschen lassen ;-)
Es gibt mit Sicherheit schlimmere Jobs als bei art tempi, aber auch ganz viele bessere...


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