Wilder bunter Haufen mit schwierigen menschlichen Verhältnissen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die strikten Regeln und Maßnahmen rund um Corona
- Die Möglichkeit ohne Diskussion von Zuhause aus zu arbeiten und mobiles Arbeiten aktiv zu fördern
- Wer will, findet hier ein gutes Sprungbrett
- Die technische Ausstattung, die ohne Kompromisse erweitert werden kann
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die schleppende Kommunikation
- Feedbackkultur soll gelebt werden, wird sie aber faktisch nur von oben nach unten
- Viel Schein, wenig Sein
Verbesserungsvorschläge
Sprecht einfach mehr miteinander und identifiziert toxische Mitarbeiter, sonst rennen euch alle guten auf die Dauer weg oder wollen kein Teil hiervon sein. Und: Packt die Ellebogen wieder ein, haltet eure Versprechen und lernt wieder voneinander. Das war vor einiger Zeit wirklich ein lebendiges und förderndes Umfeld. Schade, dass sich ARTUS so entwickelt hat.
Arbeitsatmosphäre
Ich wurde vom ersten Tag aufgenommen, als wäre ich schon immer Teil des Teams. Im Nachhinein muss ich jedoch sagen: Wer nicht ständig auf seine Leistung aufmerksam macht, wird auch nicht gesehen.
Zwischen einigen Kollegen und Kolleginnen gibt es immer wieder Reibereien. Auch Mobbing wurde beobachtet, gegen das die Geschäftsführung nicht immer fair vorgeht. Bei einem anderen Vorfall hat die Geschäftsführung allerdings direkt durchgegriffen. Ich denke, es kommt auf die Personen an.
Die Personalabteilung kann leider gar nicht von persönlichem und beruflichen Feedback unterscheiden und fühlt sich schnell angegriffen.
Im Grunde muss man für diese Agentur als Mensch gemacht sein. Leider hat es sich in den letzten zwei Jahren bzw. seitdem einige Stakeholder das Unternehmen verlassen haben eher dahin entwickelt, dass Mitarbeiter:innen eher auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und andere gern schlecht dastehen lassen.
Auch spannend: Wenn es Probleme im Team gibt, sollen diese möglichst selbst gelöst werden - unabhängig davon, wie prekär die Situation ist.
Kommunikation
Die Kommunikation könnte viel besser sein - vor allem "von oben nach unten". Häufig werden hier einfache Sprüche geklopft. In Slack und Mails wird viel "heimlich" besprochen, das aber nie auf den Tisch kommt (obwohl das wohl besser so wäre).
Kollegenzusammenhalt
Ich habe hier beides erlebt: Tiefe Freundschaften, aber auch harte Feindseligkeiten aus persönlichen Belangen heraus. Es ist stark abhängig davon, in welchem Team man landet und mit wem man direkt zusammenarbeitet.
Feedback von Kolleginnen und Kollegen wird oft als persönliche Kritik aufgefasst oder auf Teamleiter Ebene gar nicht ernstgenommen.
Work-Life-Balance
Hab ich so noch nie erlebt. Später Kommen/Früher gehen - keiner schaut einen blöd an. So sollte Vertrauensarbeitszeit aussehen.
Vorgesetztenverhalten
Es finden zwar durch die GF regelmäßige Feedbackgespräche statt, diese sind aber nicht besonders zielführend und wirken eher gezwungen.
Von dem ersten Tag an hatte ich eigentlich das Gefühl, dass die Agentur nicht so sehr wachsen wollte, wie sie es wegen Corona getan hat. Personal, das sich unwohl fühlt wird also weniger ernst genommen, vielmehr wird hier an den Tag gelegt, dass man sich ja einen anderen Job suchen könne. Im Grunde möchte die Agentur wieder kleiner werden.
Interessante Aufgaben
Die Kunden sind intensiv, aber auch sehr interessant. Hier entwickelt man sich nicht nur auf fachlicher, sondern vor allem auch auf menschlicher Ebene. Allerdings fände ich zwischen all den großen Brands ein paar kleine nicht unangebracht.
Gleichberechtigung
Ich habe bisher nicht mitbekommen, dass jemand aufgrund seines Geschlechtes bevorzugt oder benachteiligt wurde. Der Frauen/Männer Anteil in der Agentur ist ausgeglichen.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nur wenige ältere Kollegen, aber diese werden aufgrund ihres enormen Wissens SEHR geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung ist okay, auch wenn es hier ebenfalls bei Problemen an der internen Kommunikation hängt. Es gab zumindest zu meiner Zeit keine Richtlinien zum Arbeitsschutz. Zwar werden Überstunden getrackt, sie brauchen aber eine "Genehmigung" durch die HR, um wirklich genommen zu werden. Wenn man die Stunden dann wirklich nehmen möchte, bekommt man hin und wieder noch Sprüche gedrückt wie "Wenn du meinst, dass dir diese Stunden zustehen, nimm sie".
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Der Müll wird getrennt und es gibt Pflanzen im Büro. Die Nutzung des ÖPNV wird bezuschusst, ebenso ein Jobrad.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt im Branchendurchschnitt eher im unteren Bereich. Im vergangenen Jahr wurden allerdings Gehaltsranges festgelegt, die das Gehalt war durchsichtig machen, allerdings auch dafür sorgen, dass es weniger Diskussionen gibt, frei nach dem Motto "Wem es nicht passt, der kann gehen".
Das niedrige Gehalt wird mit regelmäßigen Partys und Teambuildingmaßnahmen versucht auszugleichen.
Es gibt einen Bonus, der einmal im Jahr ausgezahlt wird. Früher waren das etwa 2 Bruttogehälter, heute sind es ungefähr 10% vom Jahresgehalt, abhängig vom Überschuss, von dem 25% in die Belegschaft fließen. Ein Teil des Rests vom Überschuss erhält das Strategieteam (das im Übrigen mehr verdient, als der Rest der Agentur).
Image
Artus arbeitet für sehr große Marken und dort wird die Agentur auch sehr geschätzt. In der Marketingszene ist Artus nach meinem Gefühl eher nicht allzu bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Karriere und Weiterbildungsmöglichkeiten werden angeboten, wenn sie dem Fachbereich entsprechen, in dem man arbeitet. Auch interne Weiterbildungen sind möglich. Wie gesagt: Durch diese offenen Strukturen hat bei Artus jeder die Möglichkeit zu probieren, was er möchte. Dadurch entsteht ein riesiges Potenzial in fachlicher und menschlicher Weiterbildung.